
Grand Prix d’Horlogerie de Genève: Die Gewinner des GPHG 2025 im Überblick
Der Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG) – zu Deutsch Der Grosse Preis der Uhrmacherei von Genf – wird seit dem Jahr 2000 vom Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH vergeben und gilt heute als die renommierteste Auszeichnung der Branche. In diesem Artikel präsentieren wir die Sieger der diesjährigen Wettbewerbskategorien.
“Aiguille d’Or” Grand Prix
Mit dem“Aiguille d’Or” Grand Prix, der höchsten Auszeichnung, die beim Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG) vergeben wird und somit als der Gesamtpreis für die beste Uhr des Jahres zu bewerten ist, wurde jenes erste Modell ausgezeichnet, mit dem Breguet die Feierlichkeiten zu seinem 250. Jubiläum eröffnete: die Classique Souscription 2025. Das Classique Souscription 2025 Jubiläumsmodell bezieht sich ästhetisch auf die Montre de Souscription, die Breguet nach der Französischen Revolution ab 1796 verkaufte, als er sein Unternehmen wieder aufbauen musste. Um finanziellen Verpflichtungen besser begegnen zu können, etablierte er mit dieser historischen Uhr ein Subskriptionsmodell, das ihm ermöglichte, sein Geschäft durch Vorauszahlungen der Kunden in Höhe von einem Viertel des damaligen Kaufpreises wieder in Gang zu bringen – und damit eine frühe Form der Vorbestellung einzuführen.
Ästhetisch kennzeichnete sich die Montre de Souscription Taschenuhr durch die Charakteristika eines weißen Emailzifferblatts mit Breguet-Ziffern, einer Einzeigeranzeige mit gebläutem Breguet-Zeiger und eines Uhrwerks, dessen Formen und Gestaltungsmerkmale allesamt auf das Classique Souscription 2025 Jubiläumsmodell übertragen wurden. Somit setzt Breguet bei der Classique Souscription 2025 ebenfalls auf ein Grand-Feu-Emailzifferblatt mit Breguet-Ziffern – der Tradition des Hauses nach, sind diese ausschließlich den gebrannten Zifferblättern vorbehalten – sowie den flammengebläuten Breguet-Zeiger mit offener Spitze. Eine Besonderheit stellt hier eine geheime, nahezu unsichtbare Signatur – ergänzt durch den Schriftzug „Souscription“ – dar, die beide nur unter dem richtigen Licht sichtbar sind.
Ladies’ Watch Prize
In der Kategorie des Ladies’ Watch Prize gewann beim GPHG 2025 die Gentissima Oursin Fire Opal. Das Modell greift Gérald Gentas Formensprache erneut auf und setzt sie in einem 36,5-mm-Gehäuse aus Gelbgold um, das mit 137 einzeln gefassten Feueropalen besetzt ist. Ein orangefarbenes Karneol-Zifferblatt mit markanter Struktur nimmt die Farbtöne der Opale auf. Im Inneren arbeitet das automatische Kaliber GG-005, ein angepasstes Zenith-Elite-Werk mit neu gestalteter Schwungmasse aus 18 Karat Gelbgold. Ein facettiertes Saphirglas und eine leicht oktagonale Innenlünette verweisen auf die charakteristische Linienführung der Gentissima-Kollektion. Gehäuseoberflächen und Zifferblattdetails sind einheitlich in Gelbgold gehalten.
Ladies‘ Complication Watch Prize
Im Zentrum der Imperiale Four Seasons von Chopard steht eine sich rotierende Scheibe, die innerhalb von 365 Tagen eine vollständige Umdrehung vollzieht und damit den Zyklus der Jahreszeiten versinnbildlicht. Der besondere Reiz der Uhr besteht in der Scheibe, die wiederum aus bemaltem, strukturiertem Perlmutt gefertigt ist und ein Motiv zeigt, das sich durch die langsame Rotation kontinuierlich verändert. Angetrieben wird das Schauspiel der Imperiale Four Seasons vom Kaliber L.U.C 96.31-L – einem automatischen Manufakturwerk mit dem sogenannten „Four-Seasons-Modul“. Das aus 227 Komponenten bestehende Kaliber bietet dank Chopard Twin-Technologie eine Gangreserve von 65 Stunden und wird vollständig intern entwickelt und montiert. Dank dieser Kombination aus technischer sowie ästhetischer Finesse konnte die Uhr den Preis für die beste komplizierte Damenuhr für sich entscheiden.
Time Only Prize
Der Time Only Prize beim GPHG 2025 zeichnet die beste Uhr aus, die ausschließlich die Zeit anzeigt – also Stunden, Minuten, Sekunden, aber keine zusätzlichen Komplikationen besitzt. In diesem Jahr ging der Preis beim GPHG 2025 an die Extra Plat Rose Gold von Daniel Roth. Daniel Roth ist ein Name, der bei Uhrenliebhabern und Sammlern gleichermaßen bekannt sein sollte. Die Marke, die 1988 vom gleichnamigen Uhrmacher gegründet wurde, ist bekannt für ihre charakteristischen Doppel-Ellipsen-Gehäuse und hochwertigen Zeitmesser. Nach einer langen Pause feiert die Marke nun ihr Comeback mit neuen Modellen, die in Zusammenarbeit mit La Fabrique du Temps Louis Vuitton entwickelt wurden. Die Daniel Roth Extra Plat Rose Gold präsentiert sich als eine Hommage an das Originalmodell von 1990. Sie kennzeichnet sich durch die Charakteristika eines nur 7,7 mm hohen Roségoldenen Gehäuses, einem von Hand guillochierten Zifferblatts sowie dem Kaliber DR002, das durch den Saphirglasboden sichtbar ist. Das Werk, das von den Meister Uhrmachern Michel Navas und Enrico Barbasini bei La Fabrique du Temps Louis Vuitton entwickelt wurde, übernimmt die Doppel-Ellipsen-Form des Gehäuses, während es technisch auf eine Frequenz von 4 Hz sowie eine Gangreserve von 65 Stunden setzt.
Men’s Watch Prize
Mit der Kollektion bestehend aus den Modellen UJ-1 Tourbillon, UJ-2 Time-Only and UJ-3 Perpetual markierte Urban Jürgensen – eine Marke dessen Ursprünge bis in das Jahr 1773 zurückzudatieren sind – in diesem Jahr seine offizielle Rückkehr. Zum aktuellen Zeitpunkt werden die Uhren von Urban Jürgensen vollständig innerhalb der uhrmacherischen Infrastruktur von Kari Voutilainen in der Schweiz gefertigt und montiert. Voutilainen ist zudem Co-CEO der Marke und führt sie gemeinsam mit Alex Rosenfield, der in Los Angeles ansässig ist. Nun wurde die UJ-2 Time-Only beim GPHG 2025 mit dem Men’s Watch Prize ausgezeichnet – dieser ehrt die beste Herrenuhr mit folgenden Anzeigen: Stunden, Minuten, Sekunden, Datum (Tagesdatum), Gangreserveanzeige oder klassische Mondphasen, und macht mit der Auszeichnung die Rückkehr der Marke perfekt. Auf dem Zifferblatt setzt die UJ-2 Time-Only auf klassische Zurückhaltung kombiniert mit Asymmetrie: die kleine Sekunde ist auf 4:30 zu finden, und auch die zentralen Zeiger sind höher positioniert, während das Gesamtbild von einer Gangreserveanzeige bei 12 Uhr abgerundet wird. Durch den Saphirglasboden lässt sich das großzügig dimensionierte Handaufzugs-Kaliber UJ-2 erkennen, dass ein großes einzelnes Federhaus nutzt, mit einer Frequenz von 2,5 Hz arbeitet und eine Gangreserve von rund 52 Stunden bietet.
Men’s Complication Watch Prize
Im Jahr 2001 übernahm Pascal Raffy – Sammler und Kenner der Haute Horlogerie – den traditionsreichen Namen Bovet und setzte sich zum Ziel, die Marke wieder auf ein hohes uhrmacherisches Niveau zu führen. Seither entstanden zahlreiche technisch anspruchsvolle Modelle. Ein Beispiel dafür ist die im vergangenen Jahr vorgestellte Récital 28 Prowess 1. Sie kombinierte eine Weltzeitkomplikation mit einem raffinierten Rollensystem zur Berücksichtigung unterschiedlicher Sommerzeitregelungen, ergänzt um ein fliegendes Tourbillon und einen ewigen Kalender. Trotz ihrer technischen Finesse war die Uhr mit 46,3 mm im Durchmesser und 17,85 mm in der Höhe sowie ihren empfindlichen Funktionen kein Modell für unterwegs. Als reduziertere und praxistauglichere Antwort folgte deshalb die Récital 30 – eine Uhr, die die Weltzeit in den Mittelpunkt stellt und auf Tourbillon sowie ewigen Kalender verzichtet.
Das von der Récital 28 übernommene Rollensystem lässt sich auf verschiedene Zeitzonenstandards einstellen: UTC, AST (American Summer Time), EAS (European and American Summer Time) und EWT (European Winter Time). Damit kann die Uhr Sommerzeitregelungen weltweit korrekt abbilden – unabhängig davon, ob eine Region DST anwendet oder nicht. Das Zifferblatt der Récital 30 wird von einer dreidimensionalen Anzeige mit insgesamt 26 Rollen geprägt: 24 schwarze Rollen für die Städte, die synchron mit der zentralen 24-Stunden-Scheibe rotieren, sowie zwei zusätzliche Rollen – eine zur Einstellung der Sommerzeit und eine für die 24-Stunden-Anzeige. Insgesamt lassen sich so 25 Zeitzonen ablesen. Die zentralen Zeiger zeigen wie bei klassischen Weltzeituhren die Lokalzeit an, während der innere 24-Stunden-Ring mit den rotierenden Städterollen gekoppelt ist. Mit diesem Mechanismus konnte die Récital 30 beim GPHG 2025 den Men’s Complication Watch Prize als beste komplizierte Herrenuhr für sich gewinnen.
Iconic Watch Prize
Zum Auftakt des 150-jährigen Jubiläums präsentiert Audemars Piguet eine neue Generation seines automatischen Ewigen-Kalender-Werks: das Kaliber 7138. Erstmals lassen sich sämtliche Korrekturen über eine einzige Krone vornehmen – ein Ansatz, der die Bedienung deutlich vereinfacht und die Ablesbarkeit verbessert. Premiere feiert das neue Werk in einer 41-mm-Code-11.59-Variante aus Weißgold sowie in zwei 41-mm-Royal-Oak-Modellen aus Edelstahl oder Sandgold – jene Uhr, die nun beim GPHG 2025 den Iconic Watch Prize gewonnen hat. Ausgezeichnet wird hier ein Modell, das als gestalterische oder technische „Ikone“ gilt und über viele Jahre – oft Jahrzehnte – eine konstante Relevanz bewiesen hat.
Tourbillon Watch Prize
In diesem Jahr nahm Bulgari das erste Mal an der Watches and Wonders Teil und präsentierte mit der Octo Finissimo Ultra Tourbillon, welcher Spezialisation sich die Marke verschrieben hat: dem Bauen von Ultraflachen Uhren. Mit der Octo Finissimo Ultra Tourbillon, die über eine Gehäusehöhe von nur 1,85 mm verfügt, und damit den ruhmreichen Titel der flachsten Uhr mit Tourbillon für sich beanspruchen darf, stellte die Marke nun bereits den zehnten Weltrekord in den letzten elf Jahren in diesem Segment auf. Damit unterbot Bulgari den erst im Jahr 2024 von Piaget aufgestellten Rekord: deren Altiplano Ultimate Concept Tourbillon galt mit 2 Millimetern Bauhöhe als die bislang flachste Uhr mit dieser Komplikation. Ermöglicht wurde die geringe Bauhöhe der Octo Finissimo Ultra Tourbillon unter anderem durch die Grundplatine, die aus extrem harten Wolframkarbid besteht und gleichzeitig als Gehäuseboden fungiert, sowie dem Handaufzugskaliber BVL 900, das mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet und trotz seiner geringen Höhe eine Gangreserve von 42 Stunden bietet. Versinnbildlicht wird diese Errungenschaft dadurch, wenn man das neue Modell mit dem ersten Bulgari Rekordmodell von 2014, der Octo Finissimo Tourbillon vergleicht: Das aktuelle Modell ist samt Gehäuse flacher als das damalige Tourbillon-Werk allein. Diesen Innovationssprung zeichnete der GPHG 2025 in diesem Jahr mit dem Tourbillon Watch Prize aus.
Mechanical Exception Watch Prize
Nach dem ersten Auftritt als EWT-Prototyp im Jahr 2024 erschien die Nano Foudroyante im Oktober 2025 als vollwertige Uhr – in Weißgold mit rhodiniertem Zifferblatt und blauen Akzenten, limitiert auf 22 Exemplare. Im Zentrum der Uhr steht ein Fortschritt in der Nanomechanik: Die Foudroyante teilt jede Sekunde in sechs Schritte und benötigt pro Sprung lediglich 16 Nanojoule – rund 1.800-mal weniger Energie als herkömmliche Lösungen. Angesteuert wird sie direkt von der 3-Hz-Unruh, ohne ein klassisches Räderwerk dazwischen. Untergebracht ist der Mechanismus im ersten fliegenden Tourbillon von Greubel Forsey, bewusst auf zwölf Uhr ausgerichtet, um die Anzeige konstant klar zu halten. Trotz 428 Komponenten – davon 142 allein für den Tourbillonkäfig – bleibt das Werk so kompakt, dass es in ein 37,9-mm-Gehäuse passt und damit die bislang kleinste Greubel-Forsey-Uhr bildet. Nun konnte die Sonderedition beim GPHG 2025 den Mechanical Exception Watch Prize für sich entscheiden – also Modelle, die durch ihre Konstruktion oder Mechanik klar über das Übliche hinausgehen.
Chronograph Watch Prize
In der Kategorie des Chronograph Watch Prize, der den besten Chronographen des Jahres ehrt, gewann die Angelus Chronographe Télémètre Yellow Gold beim GPHG 2025. Die Chronographe Télémètre aus der La-Fabrique-Kollektion erschien im April diesen Jahres als 15-teilige Sonderedition in Gelbgold und ist mit einem Durchmesser von 37 mm das bislang kleinste Angelus-Modell. Das Gehäuse greift mit seinen geschwungenen ausgeformten Bandanstößen den historischen Charakter der Marke auf. Das weißliche Zifferblatt kombiniert einen satinierten Rehaut mit einer gekörnten Mitte, getrennt durch einen diamantpolierten Ring; kleine Sekunde und 30-Minuten-Zähler sind kreisgeschliffen, die applizierten Indizes in 3N-Gold ausgeführt. Angetrieben wird die Uhr vom hauseigenen Handaufzugskaliber A5000 – einem integrierten Monodrücker-Chronographen mit 42 Stunden Gangreserve, 3-Hz-Unruh, Schaltrad und horizontaler Kupplung. Mit 4,20 mm Höhe und 24 mm Durchmesser passt das Werk exakt zum kompakten Gehäuseformat.
Sports Watch Prize
In diesem Jahr verzeichnete die 2019 erstmals lancierte Chopard Alpine Eagle Kollektion Zuwachs: Mit der Alpine Eagle 41 SL Cadence 8HF erschien eine auf 250 Exemplare limitierte Sonderedition, die mit einem Gehäuse, Krone sowie Lünette aus keramisiertem Titan sowie einem Gummiarmband als leichteste Uhr gilt, die je in der Kollektion vorgestellt wurde. Im Inneren der Uhr schlägt das Chopard Kaliber 01.14-C mit rasanten 8 Hz (57.600 Schwingungen pro Stunde) und gewährleistet so eine präzise Zeitgenauigkeit, selbst bei Stößen – kombiniert mit einer Gangreserve von 60 Stunden. Selbst das Uhrwerk ist dank einer Hauptplatine sowie Brücken aus keramisierten Titan leichter als seine Vorgänger. Dank dieser Eigenschaften konnte die Alpine Eagle 41 SL Cadence 8HF den „Sports Watch Prize“ beim GPHG 2025 für sich entscheiden.
Jewellery Watch Prize
Beim Jewellery Watch Prize, der die beste Schmuckuhr des Jahres auszeichnet, gewann beim GPHG 2025 die Dior Montres La D de Dior Buisson Couture. Die La D de Dior Buisson Couture ist eine Schmuckuhr, deren Gestaltung direkt aus üppigen Gartenmotiven schöpft. Die Zeit spielt hier eine Nebenrolle: Zifferblatt, Lünette, Krone und Gehäuseboden sind vollständig mit 1.088 Edelsteinen besetzt – Diamanten, rosafarbenen Saphiren in mehreren Nuancen sowie Tsavoriten in Brillant-, Tropfen-, Oval- und Marquiseschliff. Die Zeitanzeige ist zurückhaltend auf 3 Uhr integriert und mit goldenen, diamantgefassten Zeigern ausgeführt. Für die Herstellung der Uhr werden rund 480 Arbeitsstunden benötigt, davon mehr als 150 Stunden allein für das manuelle Fassen der Steine.
Artistic Crafts Watch Prize
Mit der 28GML SOUYOU präsentierte Voutilainen im Juni dieses Jahres ein Einzelstück, dass über ein vom japanischen Künstlers Tatsuo Kitamura gefertigtes Zifferblatt verfügt. Das Zifferblatt setzt auf ein stark farbkontrastiertes Motiv aus Blau-Grün sowie Gold- und Rottönen und entsteht in über tausend Stunden Handarbeit aus Urushi-Lack, Goldpulver, geschnittenen Goldplättchen und Abalone-Einlagen – hierbei handelt es sich um dekorative Einlegearbeiten aus den perlmuttartigen Innenschalen von Abalonen (Seeohren). Die Heimatzeit erscheint auf einer zentralen 24-Stunden-Scheibe, die Lokalzeit wird per Krone eingestellt. Das handgefertigte Kaliber 28GML misst 30 mm, arbeitet mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde und nutzt eine große freischwingende Unruh mit Roségold-Gewichten sowie eine Breguet-Endkurve außen und eine seltene Grossmann-Innenschleife. Das Werk besteht aus 211 Komponenten, verfügt über 27 Lagersteine, eine 65-Stunden-Gangreserve und handveredelte Bauteile aus Neusilber und Gold. Die Uhr ist ein Unikat und darf mit dem Gewinn des Artistic Crafts Watch Prize beim GPHG 2025 den Titel beanspruchen, in diesem Jahr die herausragendste kunsthandwerkliche Arbeit gezeigt zu haben.
Petite Aiguille Prize
Das Konzept hinter den M.A.D. Editions entstammt dem Jahr 2014, als in Max Büsser, dem Gründer der Marke MB&F, die Idee heranreifte, eine Uhr zu entwickeln, die für seine Freunde und Familie und nicht für Sammler oder Uhrenkenner bestimmt war – Denn die Menschen, die ihm wichtig waren, konnten sich die Uhren von MB&F nicht leisten, und das störte ihn ungemein. Das erste Ergebnis dieser Idee wurde an 500 Mitglieder des „Tribes“ (so wird die Gemeinschaft der langjährigen Partner, Lieferanten und Kunden der Marke genannt) im Juni 2021 offeriert: die M.A.D 1 Blue, deren Ästhetik von einem zifferblattseitigen Dreiblattrotor, einer Zeitanzeige über zwei rotierende Zylinder sowie einer bei 12 Uhr platzierten Krone im Stil einer Taschenuhr bestimmt wurde. Im März dieses Jahres folgte dann das zweite Kapitel der M.A.D Serie: eine Uhr, die sich nicht nur inhaltlich, sondern auch äußerlich stark von der M.A.D 1 abhebt. Dieser Zeitmesser, eine Kreation von Eric Giroud – Designer und langjähriger Freund von MB&F –, ist eine Liebeserklärung an die Clubkultur der 90er-Jahre. Dies spiegelt sich vor allem im Zifferblatt wider, das vom Technics SL-1200 Mark 2 Plattenspieler inspiriert wurde, auf dem einst die House-Beats der 90er-Jahre aufgelegt wurden. Der Hauptteil des Zifferblatts verfügt deshalb über zwei Hilfszifferblätter, die Stunden und Minuten anzeigen und den Plattentellern eines Mischpults nachempfunden sind. Die in einem 42 mm Gehäuse untergebrachte M.A.D.2 Green konnte in diesem Jahr beim GPHG 2025 den „Petite Aiguille“ Preis für sich entscheiden. Der Petite Aiguille Prize würdigt jene Uhr, die im mittleren Preissegment zwischen 3.000 und 10.000 CHF das überzeugendste Gesamtpaket bieten.
Challenge Watch Prize
Der Challenge Watch Prize würdigt jene Uhr bis maximal 3.000 CHF, die in der Einstiegs- bzw. „Accessible Luxury“-Kategorie die überzeugendste mechanische Qualität bietet. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die Dennison Natural Stone Tiger Eye in Gold, die zu einem Preis von 660 Schweizer Franken angeboten wird und das klassische Dennison-Kissengehäuse der 1960er-Jahre neu interpretiert. Das PVD-vergoldete Edelstahlgehäuse misst 37 × 33,5 mm bei einer Höhe von lediglich 6 mm und trägt sich entsprechend unaufdringlich. Das Naturstein-Zifferblatt aus Tigerauge wird einzeln geschnitten und poliert, sodass jede Uhr eine eigene Struktur und Farbgebung erhält.
Mechanical Clock Prize
Der Albatross L’Epée 1839 X MB&F ist ein knapp 17 Kilogramm schwerer, 60 × 60 × 35 Zentimeter großer Tischautomat mit insgesamt 1.520 Komponenten, der die Zeitanzeige auf sich rotierenden Scheiben mit einer Stunden-Schlagfunktion und einem aufwendigen Propeller-Automaten kombiniert. Jede Stunde schlagen die Stunden, zur halben Stunde folgt ein einzelner Schlag; zugleich setzen sich 16 Propellerpaare in Bewegung, deren Drehrichtung links und rechts gespiegelt ist. Ein ausgeklügelter Mechanismus, der einem mechanischen Rechner gleicht, erlaubt verschiedene Betriebsarten des Automaten – vollständiger Betrieb, völlige Ruhe, nur Propeller, nur Schlagwerk – sowie eine Abruf-Funktion, mit der sich entweder die gewählte Kombination aus Schlagwerk und Automaton erneut auslösen lässt oder die Propeller im unabhängigen Dauerlauf aktiviert werden können. Im Inneren arbeiten zwei voneinander unabhängige Werke: ein Kaliber mit zwei Federhäusern für Zeit und Stundenschlag, das manuell über die vorderen Propeller aufgezogen wird (im Uhrzeigersinn für das Schlagwerk, gegen den Uhrzeigersinn für die Zeit) und in der Regel acht Tage lang läuft, sowie ein separates Werk für den Automaten, dessen einzelnes Federhaus über die hinteren Propeller aufgezogen wird und rund einen Tag Laufzeit bietet. Gefertigt aus Messing, Stahl und Aluminium nimmt die Albatross L’Epée 1839 X MB&F in Form und Konzept Bezug auf Jules Vernes Luftschiff „Albatross“. Die erste Uhr mit „Propeller Hour“-Funktion wurde beim GPHG 2025 mit dem Mechanical Clock Prize ausgezeichnet.
Audacity Prize
Der Audacity Prize beim GPHG 2025 ist eine Sonderauszeichnung, die an Uhren vergeben wird, die sich durch eine unkonventionelle Herangehensweise an die Zeitanzeige auszeichnen. In dieser Kategorie, die nicht jährlich garantiert ist, gewann diesmal die MARK 1 der chinesischen Uhrenmarke Fam Al Hut. Die Fam Al Hut MARK 1 Möbius zählt mit den Abmessungen von 42,2 × 24,3 × 12,9 mm (17 mm an der höchsten Stelle des Tourbillons) zu den kompaktesten bi-axialen Tourbillon-Armbanduhren. Des weiteren ist die Uhr in Edelstahl gefertigt und verfügt über ein bandanstoßloses Gehäuse mit konkaver Politur und gewölbtem Saphirglas. Die Uhr kombiniert ein bi-axiales Tourbillon mit doppelten retrograden Anzeigen für Stunden und Minuten sowie einem springenden Stundenmechanismus – eine Konstellation, die in dieser Form erstmals in einer Armbanduhr umgesetzt wurde. Im Inneren arbeitet das Handaufzugskaliber M-01t mit einer Frequenz von 3 Hz, 21.600 A/h und rund 50 Stunden Gangreserve.
Horological Revelation Prize
Anton Suhanovs St. Petersburg Easter Egg Tourbillon Clock interpretiert das Fabergé-Ei in einer modernen, funktionalen Form. Die Konstruktion besteht aus einem polierten Edelstahlfuß, einer guillochierten Silberschale als äußerem Gehäuse, die mit transparenter Emaille überzogen ist, sowie einem gewölbten Saphirglas, das über dem Tourbillon und der Zeitanzeige liegt. Eine drehbare Lünette dient zur Einstellung der Zeit über alle 24 Zeitzonen und ermöglicht die Sekundenablesung, da das Tourbillon eine Umdrehung in 24 Sekunden vollzieht. Der Sektor für Moskau und St. Petersburg ist optisch hervorgehoben. Ausgezeichnet wurde das Modell mit dem Horological Revelation Prize, einer GPHG-Sonderkategorie für Marken, die seit weniger als zehn Jahren kommerziell tätig sind und in kurzer Zeit überzeugende uhrmacherische Qualität gezeigt haben.
Chronometry Prize
Ein eindrucksvolles Zeugnis der uhrmacherischen Kompetenz von Zenith sind die zahlreichen Chronometrie-Wettbewerbe, an denen die Manufaktur seit 1897 teilnahm: Mit 2.333 Auszeichnungen ist Zenith die meistausgezeichnete Uhrenmanufaktur der Geschichte. Ihren Höhepunkt erreichten diese Erfolge mit dem speziell für Wettbewerbe entwickelten Kaliber 135-O, das allein 235 Preise gewann. Zwischen 1950 und 1954 stellte es einen historischen Rekord auf, indem es fünf aufeinanderfolgende erste Plätze in der Kategorie Armbanduhren beim Observatorium Neuenburg erzielte. Zum 160-jährigen Jubiläum brachte Zenith das Kaliber 135-O in einer modernen Form zurück – erstmals in der neuen Kollektion, die den Namen des Gründers trägt: G.F.J. (Georges Favre-Jacot). Die aktuelle Ausführung verfügt über eine optimierte Gangreserve von 72 Stunden (statt 40), eine verbesserte Zahngeometrie, eine Frequenz von 2,5 Hz (18.000 A/h) sowie einen Sekundenstopp. Jedes Werk ist COSC-zertifiziert und auf eine Präzision von +/-2 Sekunden pro Tag reguliert. Die Uhr, die dieses Kaliber in sich trägt, sich durch ein ästhetisches Zifferblatt aus dunkelblauem Lapislazuli kennzeichnet, das an einen Sternenhimmel erinnert und in einem 39,15 mm großen Platin-Gehäuse untergebracht ist, gewann beim diesjährigen GPHG 2025 den Chronometry Prize.