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Wie die Zenith Defy Skyline Chrono die Zukunft der Luxus-Chronographen prägt
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Wie die Zenith Defy Skyline Chrono die Zukunft der Luxus-Chronographen prägt

26. September 2024

Längst nimmt die 1865 von Georges Favre-Jacot gegründete Marke Zenith einen einzigartigen Platz in der Welt der Schweizer Uhrmacherei ein. Bei Sammlern erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit und gilt als eine Marke, die seit langem Innovation mit technischem Können verbindet. Das liegt vor allem an dem Erbe des ikonischen El Primero-Uhrwerks und den darauf folgenden Uhren, die die Marke entscheidend prägten. Nun ist das berühmte Uhrwerk auch in den Chrono-Modelle der Defy Skyline-Kollektion zu finden. Als Neuzugänge bringen sie eine Mischung aus modernster Technik und urbanem Design in Zeniths umfangreiches Portfolio ein. Es ist an der Zeit, die lang erwarteten Defy Skyline Chrono-Modelle genauer unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, was sie auszeichnen und wie sie die Zukunft dieser beliebten Sportuhren-Funktion prägen könnten.


Ein Vermächtnis der Präzision: Von El Primero bis Defy

Die Einführung der El Primero im Jahr 1969 stellte einen Wendepunkt in der Welt der Uhrmacherei dar. Als erster integrierter Automatik-Chronograph der Welt, der die Zeit auf eine Zehntelsekunde genau messen konnte, setzte die El Primero einen neuen Maßstab für Präzision. Mit einer Ganggenauigkeit von 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (vph) begründete sie ein Vermächtnis, das bis heute das Sortiment von Zenith prägt. Um alles über die Rolle dieses Uhrwerks in der Markengeschichte zu erfahren, lesen Sie hier unseren ausführlichen Artikel dazu.

Als während der Quarzkrise in den 1970er-Jahren viele Marken auf batteriebetriebene Uhren umstellten, sicherte Zenith das Überleben und die Neuauflage der El Primero durch die Einlagerung ihrer Baupläne. Der Geschichte nach spielte der Werkstattleiter Charles Vermot dabei eine entscheidende Rolle. Denn er erkannte das Potenzial und die Bedeutung des Uhrwerks und bewahrte die ursprünglichen Prototypen und Produktionswerkzeuge heimlich auf dem Dachboden der Manufaktur auf. Seine Weitsicht sorgte dafür, dass Zenith die El Primero in den 1980er-Jahren wieder aufleben lassen konnte, als die Nachfrage nach mechanischen Uhren wieder anstieg. Damit festigte er ihren Platz in der Geschichte der Uhrmacherei.

Vermots Engagement erhielt nicht nur einen bedeutenden Teil des uhrmacherischen Erbes, sondern ermöglichte es Zenith auch, ihre Rolle als führender Hersteller von Automatik-Chronographen zurückzuerobern. Dieses Engagement für Innovation hat den Ethos der Marke geprägt und resultierte in einer Kollektion, die die Tradition aufrechterhält und gleichzeitig die Zukunft im Blick hat.

Die Defy-Kollektion: Innovation trifft auf modernes Design

Das führt uns zum nächsten Puzzleteil. Im Jahr 1969 führte Zenith die Defy-Kollektion ein, um der steigenden Nachfrage nach avantgardistischen Zeitmessern gerecht zu werden. Ihr markantes Designs und innovative Materialien dienten als Leinwand für kreative und technische Experimente. Die Defy Skyline-Kollektion kann nun als die jüngste Entwicklung betrachtet werden, die Hochfrequenz-El Primero-Uhrwerke mit zeitgenössischer urbaner Ästhetik kombiniert. Mit anderen Worten: Es sind Uhren, die im Büro genauso gut zum Einsatz kommen wie am Wochenende auf einer Automobilschau, zum Beispiel. Auf die Ästhetik gehen wir aber später noch näher ein.


Allzeit bereit

1902 verwendete Zenith zum ersten Mal das Wort „Defy“ anlässlich der Lancierung der „Defi“-Taschenuhren, die schon damals für ihre Robustheit und Präzision bekannt waren. Dieser Abenteuergeist wurde 1969 mit der Defy Referenz A3642 wieder aufgegriffen, die mit ihrem achteckigen 40-mm-Stahlgehäuse und der auffälligen 14-eckigen Lünette einen bleibenden Eindruck hinterließ und den Spitznamen „coffre-fort“ (Banktresor) trug.


Sprung ins 21. Jahrhundert

Das steigende Interesse an den Vintage-Defy-Modellen veranlasste Zenith dazu, im Jahr 2022 eine auf 250 Stück limitierte Neuauflage auf den Markt zu bringen, die schnell für Aufsehen sorgte und fast schlagartig ausverkauft war.

Dementsprechend präsentierte Zenith der Uhrenwelt prompt die deutlich zeitgemäßere Skyline-Kollektion. Als Inspirationsquelle wird dafür “der Nachthimmel über einer belebten Stadtlandschaft“ genannt. Das elegant eingravierte Sternenmotiv auf den Zifferblättern mit Sonnenschliff und die kantigen, sorgfältig gearbeiteten Gehäuse spiegeln dieses Leitmotiv wider. Sowohl ihre Ästhetik als auch ihr Aufbau sind es wert, genauer betrachtet zu werden.

Die Zenith Defy Skyline-Kollektion

Die heutige Defy Skyline-Kollektion umfasst eine breite Palette an Modellen. Darunter Dreizeiger-Modelle mit Datumsanzeige, skelettierte Varianten und Chronographen – unser Schwerpunkt in diesem Artikel – sowie Tourbillon-Modelle, Special Editions wie die Defy Felipe Pantone Edition und sogar ein Modell aus weißer Keramik.

Mit Ausnahme der 36-mm-Editionen, die mit einem Elite-Uhrwerk ausgestattet sind, haben alle Defy Skyline-Uhren eine entscheidende Gemeinsamkeit: Sie alle werden von den legendären Uhrwerken von Zenith angetrieben. Die Dreizeiger-Editionen verwenden das hauseigene Automatikwerk El Primero 3620, auch bekannt als das Kaliber, das die Zeit auf eine Zehntelsekunde genau messen kann. Es arbeitet mit 36.000 Umdrehungen pro Minute und bietet eine robuste 60-Stunden-Gangreserve, was die Zeitmessung zu einem interaktiven Erlebnis macht.


Defy Skyline Chronograph: Das El Primero 3600

Interessanter wird es, wenn wir uns die Chronographenvarianten der Defy Skyline Kollektion ansehen, die vom El Primero 3600 angetrieben werden. Das Kaliber, das auf dem El Primero 400 basiert, oszilliert mit beeindruckenden 36.000 Umdrehungen pro Minute und kann die Zeit auf die Hundertstelsekunde genau messen. Genauer gesagt verfügt der Chronograph über eine überarbeitete, horizontale Kupplung für die Kraftübertragung. Nach Angaben von Zenith hat jedes einzelne Rad ein perfekt auf seine Funktion abgestimmtes Zahnprofil. Die Energie für den zentralen Chronographenzeiger spendet nicht mehr das Sekundenrad, sondern die Hemmung selbst. Dies ermöglicht eine komplette Umdrehung des zentralen Zeigers in 10 Sekunden, aufgeteilt auf genau 100 Positionen. Diese technische Errungenschaft unterstreicht nicht nur Zeniths Kompetenz im Bereich der Hochfrequenz-Chronographen-Technologie, sondern positioniert die Defy Skyline auch als einen mehr als ernst zu nehmenden Konkurrenten in der Arena der Luxus-Chronographen.

In diesem Sinne: Kenner werden das Kaliber vielleicht von der beliebten Zenith Chronomaster Sport wieder erkennen, die sich in den letzten Jahren als Alternative zur Rolex Daytona etabliert hat. Das zertifizierte Chronometerwerk verfügt über einen zentralen Chronographenzeiger, der alle zehn Sekunden eine Umdrehung vollführt, sowie über einen Sekundenstoppmechanismus und eine großzügige Gangreserve von 60 Stunden.

Bei allen Zenith Defy Skyline Chrono-Modellen, die alle über einen offenen Gehäuseboden verfügen, weist das Uhrwerk eine moderne und zugleich dynamische Veredelung auf: eine Mischung aus arabeskenartig gebürsteten und matt gestrahlten Flächen sowie gebläuten Akzenten auf den Schrauben und dem Säulenrad. Zwar ist das durchbrochene Design ein echter Hingucker, doch der sternförmige Rotor stiehlt allen die Show. Mit tiefen Strahlenschliffen und vertieften, matten Oberflächen dominiert dieses filigrane, skelettierte Element das flotte El Primero 3600 Uhrwerk.


Besondere Chronographen Modelle in der Defy Skyline-Kollektion


Die Boutique Edition

Bislang gibt es nur vier Chronographenmodelle in der Defy Skyline-Kollektion. Darunter ist eine Boutique Edition, deren Exemplare alle in 42-mm-Edelstahlgehäusen mit einer Wasserdichtigkeit von 10 ATM eingefasst sind.

Dieses Modell (Ref. 03.9500.3600/02.I001) greift die Ästhetik der ersten Defy Skyline Boutique Edition aus dem Jahr 2023 auf, die über Stunden, Minuten und einen Zehntelsekundenzähler bei 9 Uhr verfügte. Diese neueste Version behält das graue Zifferblatt mit roségoldenen Akzenten bei, die an den fünfzackigen Stern von Zenith erinnern. Dank der Chronographenfunktion (Kaliber 3600) ist sie allerdings pragmatischer gestaltet.

Die roségoldenen Akzente lockern die Optik des Zifferblattes mit dem Sonnenschliff-Muster, das im Licht wunderschön zur Geltung kommt, insgesamt auf. Während diese kantigen Modelle in erster Linie für Männer geeignet sind, ist die Boutique-Edition durch ihre helle Farbpalette die vielleicht beste Option für weibliche Handgelenke.


Sattes Blau

Es ist die allzeit beliebte Kombination: eine Sportuhr aus Stahl mit blauem Zifferblatt. Die Zenith Defy Skyline (Ref. 03.9500.3600/51.I001) verfügt über ein Zifferblatt in einem satten Blauton, das die Form des achteckigen Gehäuses mit facettierter Lünette unterstreicht. Diese elegante Kombination wird durch die Verwendung von einer weißen Leuchtmasse auf den facettierten, applizierten Indexen und Zeigern (die bei allen Modellen vorhanden sind) dezent gehalten. Um die Ablesbarkeit bei allen Bedingungen zu gewährleisten, leuchtet diese nachts grün.

Die Chronographenfunktionen sind abgesehen von den roten Akzenten auf den Zeigern unberührt, damit die Ästhetik des Zifferblattes so puristisch wie möglich bleibt und sich die Sportfunktion nach dem täglichen Gebrauch richtet. Apropos Alltagstauglichkeit: Jede Chronographen-Edition verfügt auch über ein Datumsfenster zwischen 4 und 5 Uhr. Um zu vermeiden, dass das Zifferblatt in Kombination mit den Zählern der Chronographen-Hilfszifferblätter zu sehr in den Vordergrund tritt, hat Zenith die Datumsfenster farblich an das Zifferblatt angepasst.

Die Zenith Defy Chronographen sind mit einem austauschbaren Armbandsystem ausgestattet, das über einen einfachen Knopfdruck auf beiden Seiten der geometrischen Bandanstöße des Gehäuses funktioniert. So kann der Träger zwischen einem sportlichen Kautschukarmband, womöglich die bequemere Variante, und einem integrierten Stahlarmband auswählen. Im Falle dieser blauen Edition wird die Uhr von einem gemusterten blauen Kautschukarmband begleitet, das mehr Aufmerksamkeit auf den Zeitmesser zieht.

Es ist jedoch das Stahlarmband, das diese Uhr wirklich ausmacht. Mit seinem unverwechselbaren H-Glieder-Design erzeugt die Mischung aus gebürsteten und polierten Oberflächen ein dynamisches Lichtspiel, das der robusten und doch raffinierten Ästhetik Tiefe verleiht. Die leichte Verjüngung macht das Armband optisch ansprechender und steigert den Tragekomfort. Denn das Armband fühlt sich robust an, ohne schwerfällig zu sein. Zudem ergänzt es die kantigen, architektonischen Linien der Uhr und vereint Sportlichkeit mit Raffinesse.


Kühnes Schwarz

Das vorletzte Modell in diesem Chronographen-Quartett ist die Zenith Defy Skyline (03.9500.3600/21.I001) mit ihrem eleganten schwarzen Zifferblatt und Stahlgehäuse. Die Zenith Defy Skyline ist das wohl maskulin anmutendste Modell der Reihe. Seine Farbgebung in Schwarz und Stahl ist ein Paradebeispiel der Kontraste.

Das tiefschwarze Zifferblatt erinnert mit den passenden überlappenden Zählern an die klassische A386 El Primero. Von allen Varianten rückt es am wirkungsvollsten die eckige Konstruktion des Chronographenmodells Defy Skyline in den Mittelpunkt, indem es das Zusammenspiel zwischen dem hochglanzpolierten Stahlgehäuse und den schräg gestellten, facettierten Drückern unterstreicht. Die Drücker sehen nicht nur gut aus, sondern sorgen auch für das beste Tragegefühl am Handgelenk. Der Zeitmesser wird durch ein integriertes Stahlarmband und ein gemustertes schwarzes Kautschukarmband ergänzt.


Ein Statement in Silber

Kommen wir zu guter Letzt zur Ref. 03.9500.3600/01.I001, die über ein silberfarbenen Zifferblatt verfügt. Wie bei allen Modellen unterstützen die Hilfszifferblätter des Chronographen das Hochfrequenzwerk durch das Anzeigen der laufenden Sekunde, der Chronographensekunde und der Chronographenminute, die alle auf eine 60er-Skala kalibriert sind.

Es lohnt sich auch, einen Blick auf die Minutenskala dieser Modelle zu werfen, deren zwölfeckiges Rehaut die Form der Lünette aufgreift. Interessanterweise erinnert die Graduierung mit ihrer 10-Sekunden-Einteilung an das Design der sogenannten „Cover Girl“ El Primero A3818 aus dem Jahr 1971, einem der begehrtesten El Primero-Chronographen und daher einem Sammlerliebling.

In Kombination mit dem Stahlarmband handelt es sich wirklich um die unauffälligste der vier Editionen. Doch das zusätzliche grüne Kautschukarmband macht dieses Exemplar wiederum zum optisch auffälligsten und unterstreicht ein für alle Mal, warum dieses Uhrenmodell mit seinem universell ansprechenden Design und der vielseitigen Wechselarmbandfunktion der perfekte Alltagsbegleiter ist.


Eine Kollektion für Technikbegeisterte

Was die Kollektion Defy Skyline letztlich auszeichnet, ist ihre grandiose Hochfrequenz-Chronographen-Technologie. Die beiden Kaliber El Primero 3620 und El Primero 3600 arbeiten mit einer bemerkenswerten Genauigkeit mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde. Diese Hochfrequenztechnik ermöglicht es den Uhren, die Zeit mit einer außergewöhnlichen Präzision zu messen. Dadurch handelt es sich bei der Kollektion nicht nur um eine Palette optisch ansprechender Uhren, sondern vielmehr um eine Auswahl an Zeitmessern, die ein technisches Wunderwerk beherbergen. Ob in der 1/10- oder 1/100-Sekunden-Version – die El Primero-Uhrwerke gehören zu den besten Chronographenkalibern, die heute erhältlich sind.

Unabhängig davon, ob die Zenith Defy Skyline Chronographen mit ihrer innovativen Technologie, ihrem markanten urbanen Design oder der traditionsreichen Geschichte ihres Uhrwerks neue Fans für sich gewinnen – sie sind ein Zeugnis für eine Marke, die immer wieder die Grenzen des Machbaren in der modernen Uhrmacherei verschiebt.


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