Patek Philippe Referenz 5236P: Ein neuer ewiger Kalender
Wer in diesen fordernden Zeiten nach etwas Schönheit, nach dem Guten in der Welt und dem steten Streben des Menschen nach Verbesserung sucht, der wird hier fündig: Mit der neuen Referenz 5236P findet endlich wieder ein reiner Ewiger Kalender in die Kollektion von Patek Philippe. Und erstmals eine Armbanduhr mit der Anzeige für Wochentag, Datum und Monat auf einer Ebene.
Das große Erbe
Wer Patek Philippe sagt, der denkt fast immer auch: Ewiger Kalender. Keine Manufaktur ist mit der Entwicklung dieser Komplikation so eng verbunden wie die Genfer Marke. Die erste Armbanduhr mit ewigem Kalender: Eine Patek Philippe aus dem Jahr 1925 mit der Nr. 97‘975. Der erste retrograde ewige Kalender aus dem Jahr 1937: Eine Patek Philippe Referenz 96 Nr. 860‘182. Und auch der erste in – zugegebenermaßen kleiner – Serie produzierte Ewige Kalender war einer aus dem Hause Patek Philippe, die Referenz 1526.
Man könnte noch länger und weiter aufzählen und aufschreiben, von den Patek-prägenden Chronographen mit ewigem Kalender hin zu den aufwendigsten Grandes Complications wie der Grandmaster Chime. Im Kern gilt aber vor allem festzuhalten: Ein neuer Ewiger Kalender von Patek Philippe ist nie einfach nur eine Uhr, sondern der jüngste Spross in einer ungemein elitären Zeitmesser-Familie, an den die Erwartungen entsprechend groß sind.
Der Neue: Referenz 5236P
Er ist also der Neue hier: Referenz 5236P, dessen 41.3 mm Platin-Gehäuse und auch die Blatt-Optik mit dem vertikal satinierten Finish in einer Ahnenreihe mit dem aktuellen Jahreskalender mit Regulatoranzeige, der Referenz 5235, steht. Auch das in der neuen 5236P verwendete Kaliber ist eine Weiterentwicklung des 31-260 REG QA, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Das Design der 2011 erstmals vorgestellten Referenz 5235 ist von historischen Pendeluhren inspiriert, und war damals so eigen und besonders, dass es unter Sammlern durchaus kontrovers diskutiert wurde. Zur allseits geliebten Referenz der Herzen hat es dieser Jahreskalender dann auch nie geschafft, allein: Er bestand letztlich den Test der Zeit mit Auszeichnung. Und inzwischen gibt es einen nicht eben kleinen Kreis großer Fans von genau dieser Optik, die man durchaus als modernste Interpretation einer klassischen Patek Philippe verstehen darf.
Neue Darstellungsform des Kalenders
Als Ewiger Kalender mit Mondphase und in tiefdunklem Blau – inzwischen eine klassische Farbkombination für Platin-Modelle des Hauses – gewinnt diese Gestaltungsweise meiner Meinung nach noch einmal. Auf sechs Uhr: Die Mondphase, die umrandet wird von der kleinen Sekunde. Und auf zwölf Uhr: Die Anzeige von Wochentag, Datum und Monat – und das in einem einzigen Fenster. Diese Darstellungsform unterscheidet die 5236P sowohl vom ähnelnden Jahreskalender als auch so ziemlich allen anderen Uhren.
Bei der 5270, dem Chronographen mit ewigem Kalender, werden beispielsweise nur Wochentag und Monat in zwei Fenstern dargestellt, das Datum dann auf einem weiteren Hilfszifferblatt rund um die Mondphase. Bei A. Lange & Söhne wiederum gehört das überdeutlich durch einzelne Fenster präsentierte Datum grundsätzlich zur Marken-DNA, gleichzeitig vermeidet man aber die Verwendung von Fenstern für ergänzende Informationen. Ähnlich ist es bei Vacheron Constantin, wo man lieber auf die klassische Darstellung mit verschiedenen Unterzifferblättern setzt und wenn möglich auf Fenster verzichtet – nur bei Chronographen mit ewigem Kalender und ähnlichem lassen sie sich kaum vermeiden.
Drei Informationen in einer Anzeige
Inspirieren ließen sich die Uhrmacher bei Patek von einer Taschenuhr, die 1972 für den amerikanischen Markt gefertigt wurde. Sie besaß ein Kalendersystem „à l’américaine“. Der Name stammt daher, da in Amerika die Reihenfolge der Datumsanzeige andersherum angeordnet war: Monat-Datum-Wochentag statt Wochentag-Datum-Monat. Eine Armbanduhr mit dieser kompletten Anzeige auf einer Ebene gab es zuvor noch nicht. Insofern ist die Referenz 5236P-001 eine Premiere.
Der Blick auf diese drei Informationen in einem einzigen Fensterkasten ist daher erst einmal gewöhnungsbedürftig, es passt aber gut zu dem maximal aufgeräumten Gesamtdesign. Man könnte höchstens anmerken, dass die Datumsanzeige im einstelligen Bereich etwas ungewöhnlich ist, weil man das zweistellige Muster erhalten will. Statt „1“ wird „01“ angezeigt, statt „2“ „02“ und so weiter. Das erinnert an eine digitale Darstellungsweise, verhindert aber, dass durch eine Art „blinden Fleck“ eine Art Unwucht im Gesamtkunstwerk entsteht – wie beispielsweise bei A. Lange & Söhne Modellen, bei denen vom 1. bis zum 9. eines Monats ein Fenster immer ungenutzt und gänzlich leer bleibt.
Das Kaliber 31-260 PS QL
Als Basiswerk wurde das Kaliber des Jahreskalenders mit Regulatoranzeige, bekannt aus der Referenz 5235, genutzt. Dieses Kaliber wurde nun optimiert – für den Micro-Rotor wurde beispielsweise erstmals das schwerere Platin als Schwungmasse genutzt – und um die Ewige-Kalender-Funktion erweitert. Dieses aufgesetzte Kalender-Modul zeigt Wochentag, Datum und Monat unter Zuhilfenahme von insgesamt vier Scheiben dar, wovon sich allein zwei der Datumsanzeige widmen und je eine für die Zehner- und die Einer-Einheiten. Patek Philippe hat für das neue Kaliber drei neue Patente angemeldet.
Bei der Entwicklung wurden dabei unterschiedlichste Wege diskutiert, denn natürlich hätte man gerade das Datum auch wie bei der Taschenuhr auf einer einzigen Scheibe mit den Ziffern 1 bis 31 unterbringen können. Bei dieser Darstellungsform in einer Armbanduhr aber wäre die Typographie zu klein und wenig gut ablesbar gewesen. Stattdessen entwickelte man bei Patek Philippe das neue Modul so, dass alle vier Scheiben unabhängig voneinander arbeiten können, und dennoch aneinander gekoppelt sind. Wenn also das Datum beispielsweise vom 11. auf den 12. wechselt, so bleibt die linke „1“ stehen und es wechselt lediglich die zweite Zahl. Die Uhr weiß also quasi, dass von 1 bis 9, von 10 bis 19, von 20 bis 29 und von 30 bis 31 nur die rechte Scheibe drehen soll.
3 Patente für die neue Referenz 5236P
Der Mechanismus des neuen ewigen Kalenders ist als Zusatzmodul auf einer eigens gefertigten Platine konstruiert. Insofern fällt die gesamte Bauhöhe des Kalibers geringer aus, als mit einem teilintegrierten Mechanismus. Dafür wurden 118 zusätzliche Komponenten verbaut. Das Besondere daran: Damit alle Anzeigen auf einer Ebene liegen können und sich nicht überschneiden, hat Patek ein patentiertes System aus zwei Doppel-Kugellagern entwickelt. Und damit die Datumsfunktion im Falle eines Stoßes oder bei der Datumskorrektur auch garantiert ohne unerwünschtes Nachspringen weiterläuft, hat das Uhrenhaus zwei weitere Patente für einen „Anti-Doppelsprung“ Mechanismus angemeldet.
Auf der 4 Uhr Position befindet sich noch eine Anzeige für die Schaltjahrzyklen und bei 8 Uhr eine Tag-/Nacht-Anzeige. Mit dem Ewigen Kalender 31-260 PS QL hat das Kaliber einen Durchmesser von 31 Millimeter und eine Bauhöhe von 5,8 Millimeter – was gerade einmal 0,72 Millimeter mehr sind als beim Jahreskalender mit Regulator.
Die Zielgruppe
Es gehört zum Mythos und Erfolgsrezept der Marke Patek Philippe, dass es wohl kaum eine andere Manufaktur gibt, die von Uhren-Enthusiasten unterschiedlichster Ausprägung als solitärer Leitstern der ganzen Haute Horlogerie betrachtet wird. Das ist zunächst einmal viel Ehre, und bringt es dann aber auch mit sich, dass wirklich jede Neuheit ganz besonders beäugt wird – und ein Ewiger Kalender erst recht. Es wird sie also wieder geben, die Traditionalisten, denen „der Neue“ ein wenig zu zeitgeistig erscheint.
Dabei ist die eingangs erwähnte Pendeluhr-Inspiration gerade in diesem Fall so elegant umgesetzt worden, dass man die Uhr vor seinem inneren Auge sofort am Handgelenk von bestverdienenden Designern, Art Direktoren und Bauhaus-Freunden sieht. Im Vergleich zum neuen A. Lange & Söhne Lange 1Ewiger Kalender erscheint die 5236 zumindest geradezu futuristisch.
Eine Patek Philippe ist allein mit Blick auf das Handwerk und die Preisgestaltung wohl niemals eine Uhr für eine vornehmlich jüngere Kundschaft, aber gerade bei diesem Modell ist davon auszugehen, dass es auch solche Kunden ansprechen dürfte, denen Patek Philippe an anderen Stellen der Kollektion vielleicht etwas zu klassisch erscheint.
Die Referenz 5236P gehört mit ihrem Look zu jenen Modellen, die man auf den ersten Blick angesichts ihres Minimalismus beinahe übersehen könnte. Aber eben nur: Beinahe. Und dann bleibt das Auge am Blatt hängen, an den vielen kleinen Details, in denen man sich stundenlang verlieren kann. Sollte die Uhr mit dem massiven Platingehäuse dann auch noch am eigenen Handgelenk landen, dann dürfte das Herz allerspätestens verloren sein. Ganz sicher: Als Ewiger Kalender hat diese Uhr nicht nur eine große Tradition, sondern auch das Zeug zum Sehnsuchtsobjekt.
Die Patente:
Anzeigen-Mechanismus (Kugellager-Anzeige)
Dieses Anzeigesystem aus zwei „Doppel-Kugellagern“ macht es möglich, alle Anzeigen des ewigen Kalenders auf einer Linie auf derselben Ebene und ohne Überschneidung anzuzeigen.
Stoßsicherungs-Mechanismus und/oder Anti-Doppelsprung für Werke von Uhren
Um die Synchronität der beiden Datumsscheiben zu gewährleisten, wurde ein „Anti – Doppelsprung“ Mechanismus entwickelt. Er verhindert ein Nachspringen der Einer-Scheibe im Fall eines Stoßes oder bei der Datumskorrektur.
Datum: Wechsel von 31 – 01
Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die Einer-Einheit beim Wechsel vom 31. zum 1. des Folgemonats stehen bleibt. Hierfür sorgt ein 31er-Stern, bei dem 2 Zähne entfernt wurden.
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