First Look: Louis Vuitton Voyager Flying Tourbillon „Poinçon de Genève“ Plique-à-jour
Mitte letzten Jahres hat Jean Arnaud, der die Uhrensparte von Louis Vuitton verantwortet, eine neue Ära für das kultige Tambour-Modell der Maison angekündigt. Das trommelförmige Gehäuse hat ein modernes Facelift erhalten und von der Positionierung will man sich zukünftig auf das hochpreisige Luxusuhrensegment fokussieren. Somit wurde das Sortiment klar gestrafft und rund 80 Prozent der Einstiegsuhren durch die neuen Tambour Modelle ersetzt. Bei der heutigen Neuheitenpräsentation von Louis Vuitton wird aber nicht etwa eine neue Tambour enthüllt, sondern ein weiteres Modell gestärkt, das sich in den letzten Jahren von der Tambour abgekapselt und inzwischen als eigenständige Linie behauptet hat: die Voyager. Louis Vuitton stellt allerdings kein neues Uhrwerk aus ihrer Uhrenschmiede La Fabrique du Temps vor, sondern zeigt ihr ganzes Können in der Wiederbelebung und sorgfältigen Pflege von traditionellen Handwerkskünsten.
Die Voyage wird zu einer weiteren wichtigen Uhrenlinie von Louis Vuitton
Die Voyager wurde 2016 erstmals als eigenständige Linie präsentiert, nachdem sie zuvor unter dem Dach der Tambour lief (Tambour Voyager). Das Gehäuse der Voyager hat – völlig anders als die Tambour – eine abgerundete Lünette in einem leicht ovoid-förmigen Gehäuse. Das Voyager Flying Tourbillon von 2016 war zudem die erste Uhr von Louis Vuitton, die mit Poinçon de Genève (Genfer Siegel) ausgezeichnet wurde. Das begehrte Siegel, das zu den höchsten Standards der Branche gehört, setzt einige strenge Kriterien in Punkto Veredelung, Verzierung und Präzision des Uhrwerks voraus. Darüber hinaus muss der Zusammenbau und die Reglage im Kanton Genf erfolgen. Nur eine Handvoll Uhrenmarken haben heute Anspruch auf das Siegel. Seit Louis Vuittons Übernahme der Le Fabrique du Temps unter der Leitung von Michel Navas und Enrico Barbasini im Jahr 2011 war es ein klares Signal an die Welt, dass Louis Vuitton in der Haute Horlogerie ernstgenommen werden möchte.
Voyage Flying Tourbillon „Poinçon de Genève“ Plique-à-jour
Bei der heute vorgestellten Voyager Flying Tourbillon „Poinçon de Genève“ Plique-à-jour kommt dasselbe fliegende Tourbillon-Uhrwerk LV 104 Calibre von 2016 zum Einsatz. Es hat eine einzigartige Architektur, denn es verläuft vertikal durch das Gehäuse und ist an Brücken in V-Form – als Hommage an die Maison – montiert. Im letzten Jahr noch als offenes Skeleton Modell ohne Zifferblatt vorgestellt, schmückt in dieser neuen Kreation ein hübsches Buntglasfenster das skelettierte Werk aus, das ein wenig an altertümliche Kirchenfenster erinnert. Die Technik nennt sich Plique-à-jour und wurde bereits im 4. Jahrhundert in byzantinischen Schmuckstücken und Emailarbeiten angewandt. Die Technik hat sich auch in Europa schnell ausgebreitet und wurde in Frankreich im 14. Jahrhundert erstmals nachgewiesen. Heute beherrschen nur noch sehr wenige Kunsthandwerker in Europa diese Form der Emailverarbeitung. Louis Vuitton machte einige von ihnen ausfindig, engagierte sie und nach einigen Monaten der Forschung wurden die ersten Zifferblätter in Louis Vuittons Atelier La Fabrique du Temps gefertigt.
Dabei wählte Louis Vuitton zusammen mit ihren Emailliermeistern die „percé“ Technik, die als anspruchsvollste unter den verschiedenen Plique-à-Jour-Methoden gilt. Dabei wird Emaille ohne jegliche Unterlage in die Zellen eingebracht. Durch den traditionellen Kapillarauftrag trägt der Emaillierer die Farbe mit einem Pinsel auf jedes Teilstück auf. Da die Farbe nicht auf eine Rückseite eines Zifferblatts aufgetragen wird, sondern in die offenen Zellen, besteht die Herausforderung darin, dass der Emaillierer sehr schnell und präzise arbeiten muss und die Farbe gleichmäßig und ohne Lufteinschlüsse verteilt. Die Zwischenstege in V-Form (hier wieder der Link zu Vuitton) bestehen aus Weißgold.
100 Stunden Arbeit für das Zifferblatt
Die größte Schwierigkeit bestand allerdings in der Herstellung des zentralen Zifferblattes für die Zeitanzeige bei 12 Uhr. Zum einen musste die Plique-à-Jour-Email auf einer größeren Fläche aufgetragen werden, und zum anderen musste eine Öffnung für die Zeiger millimetergenau zentriert ausgespart werden. Rund 100 Stunden Arbeit steckt in einem einzigen Zifferblatt. Insgesamt sind bis zu sechs Schichten transluzentes Email sowie ebenso viele Brennvorgänge nötig, um die Transparenz und Farbton zu erreichen, der zwischen Ultramarin, Azur und Blaugrau changiert. Auf der linken Seite bei 9 Uhr hat es sich Louis Vuitton nicht nehmen lassen, das Siegel für die Poinçon-de-Genève-Zertifizierung prominent zur Schau zu stellen. Kennern wird es sofort ins Auge fallen – und für genau diese Zielgruppe sind diese Ausnahmezeitmesser aus dem Hause Louis Vuitton auch gemacht.
Kaliber LV 104
Das Handaufzug-Kaliber LV 104 wurde komplett in der hauseigenen Manufaktur La Fabrique du Temps gefertigt. Es besteht aus 168 Komponenten, deren Montage rund 120 Stunden in Anspruch nimmt. Das Kaliber LV 104 bietet eine Gangreserve von 80 Stunden. Das Gehäuse besteht wie auch schon bei der Flying Tourbillon aus Platin 950 und 18-karätigem Weißgold mit abwechselnd polierten und gebürsteten Oberflächen. Die neue Voyager Flying Tourbillon „Poinçon de Genève“ Plique-à-jour wird an einem farblich passenden Navyblauen Kalbslederarmband getragen. Preis: 330.000 Euro.
Lange Zeit galten Diors Zeitmesser für einen Großteil der Uhren Community als „Modeuhren“. Stark beeinflusst durch Hedi Slimane, dem damaligen Designer für Dior Homme, lancierte die französische Marke 2004 die Chiffre Rouge Kollektion. Anfang der 2000er erschienen die ersten Chiffre Rouge Modelle als Chronographen und waren immerhin mit einem El Primero Uhrwerk der zur LVMH gehörenden Manufaktur Zenith ausgestattet. Dabei…
Victor Lance Vescovo ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Mensch. Auf Mykonos zum 75-jährigen Jubiläum der Omega Seamaster trifft Swisswatches diesen Hühnen von einem Mann, gertenschlank und mit seinem schlohweißen Bart und langen weißen Haaren, die nur von einem Haargummi gehalten werden wirkt er wie eine Mischung aus Moses, der vom Berg gestiegen kommt und…
„Regel Nummer eins: eine Royal Oak Concept ist niemals Ihre erste Uhr ist ", erklärt uns François-Henry Bennahmias, CEO von Audemars Piguet. Die Concept Linie von Audemars Piguet, die gerne auch als "Raumschiff-Uhr" bezeichnet wird, sticht durch ihre dicke, auffällige und stets symmetrische Architektur heraus. Die Uhrenmanufaktur nutzt die Concept Uhren, um technisch an die…
An der Spitze vieler Markenportfolios steht meist ein ikonisches Modell, aber nur wenige haben eine so traditionsreiche Geschichte wie die Reverso von Jaeger-LeCoultre. Kein Wunder also, dass die Marke die diesjährige Watches and Wonders nutzte, um uns mehrere kreative Neuheiten zu präsentieren, die sich auf das Erbe des Uhrenhauses sowie auf kulturelle und historische Aspekte…
In einem Jahr, das bereits viele Meilensteine gesehen hat, legt Audemars Piguet die Messlatte noch einmal höher. Die Rede ist vom Kaliber 7138 mit ewigem Kalender. Das Kaliber stellt einen echten, technischen Vorsprung dar, der unsere Vorstellung von ewigen Kalendern völlig verändern wird. Dadurch ist die Komplikation nämlich nicht nur zugänglicher und benutzerfreundlicher geworden, sondern…
Bei der diesjährigen Watches & Wonders 2022 Uhrenmesse haben wir uns mit Panerai-CEO Jean-Marc Pontroué getroffen, der uns unter anderem seine neue Taucheruhr "Submersible QuarantaQuattro" vorstellte. Der Name verrät bereits, dass es sich um Modelle mit einem neuen Gehäusedurchmesser von 44 mm handelt - und Pontroué hatte noch viele weitere interessante Insights im Gepäck für…
Es war ein weiteres außergewöhnliches Jahr für uns alle – auch die Uhrenwelt sorgte stets für spannende Überraschungen. Deshalb hat sich das Swisswatches-Team erneut zusammengesetzt, um eine Liste unserer Top-Neuheiten des Jahres 2023 zusammenzustellen. Von Jubiläumsmodellen bis hin zu Weltneuheiten präsentieren wir Ihnen 24 besondere Highlights, die die Schweizer Uhrenindustrie im Jahr 2023 hervorgebracht hat.…
Vacheron Constantin inszeniert die Ewigkeit und einen Wirbelwind zum Jubiläum 270 Jahre währt bereits das Bestreben von Vacheron Constantin, die Zeit mit gleichermaßen technisch wie ästhetisch anspruchsvollen Messinstrumenten einzufangen. Dies spiegelt sich in den Jubiläums-Kreationen wie den drei Modellen der Traditionelle Open Face Anniversary Edition wider. Und natürlich zeigt auch die limitierte Traditionnelle Tourbillon Perpetual…
Der Blick auf die eigene Vergangenheit gehört zum Marketing-Einmaleins so ziemlich jeder Uhrenmarke. Kaum eine Manufaktur kann dabei auf eine Historie wie Breguet verweisen. Abraham Louis Breguet war zu Lebzeiten der wohl wichtigste Uhrmacher seiner Zeit, bis heute ist er der berühmteste. Die neu lancierte Classique Souscription 2025 ist allerdings weit mehr als eine Referenz…
Man sollte nicht über eine Nautilus schreiben, ohne zuvor ihre außergewöhnliche Geschichte zu erwähnen. In den 1970er Jahren hat Patek Philippe etwas gewagt, dass riskant und etwas ungewöhnlich für solch eine traditionsreiche Uhrenmarke war, die bis dahin ihren Schwerpunkt in eleganten, schmalen Golduhren und Komplikationen hatte – der Innbegriff der Haute Horlogerie. Plötzlich trat ein Mann namens Gérald…
Anlässlich der Fertigstellung des neuen Produktionsgebäudes in Plan-les-Ouates bei Genf lanciert Patek Philippe eine neue Calatrava aus Edelstahl in limitierter Auflage: die Calatrava Manufacture Edition Ref. 6007A-001. Und sie könnte sich kaum mehr von ihren Vorgänger-Modellen unterscheiden. Patek Philippe ist einer der renommiertesten Uhrenhersteller der Welt - die Manufaktur besteht bereits seit 1839. Die Calatrava,…
Die Schweizer Uhrenmanufaktur Breitling erlebt seit Mitte 2017 unter der Führung von Georges Kern einen neuen Aufschwung. Als Kern das Amt des CEO übernahm, begann er zunächst, mehreren älteren Kollektionen des Unternehmens neues Leben einzuhauchen und ihr tief verwurzeltes Erbe mit modernen Neuauflagen zu würdigen. Drei der beliebtesten Modelle unter der immer weiter wachsenden Fangemeinde…
Phillips war in den vergangenen 7 Jahren erste Adresse für Auktionen klassischer Armbanduhren. Dieser Erfolg lässt sich eindeutig dem Schaffen von Aurel Bacs zuordnen, dessen Kataloge schon während seiner Zeit bei Christie's Maßstäbe setzten. Keine andere Einzelperson hat den Markt während der letzten 15 Jahre stärker beeinflusst. Die thematische Auktion ‚Daytona Lesson One‘ zu Christies‘…
Bitte anmelden oder registrieren, um fortzufahren.