
Vacheron Constantin: Die 11 innovativsten Rekorduhren der Maison
Vacheron Constantin kann 2025 das 270-jährige Bestehen feiern. Die Ursprünge der Manufaktur gehen auf das Jahr 1755 zurück, als der Uhrmacher Jean-Marc Vacheron in Genf sein Atelier eröffnete und den ersten Lehrling anstellte.
Komplikationen und Innovationen waren schon früh eine Spezialität von Vacheron Constantin. So entwickelte die Genfer Manufaktur bereits 1790 ihre erste Uhr mit Kalenderfunktion. 1869 baute die Marke eine Chronometer-Hemmung in eine Taschenuhr ein und verbesserte so die Ganggenauigkeit.
Auch widmete sich die Manufaktur früh besonders flachen und kleinen Werken, um die Uhren eleganter zu machen. So entwickelte Vacheron Constantin 1914 ein kleines rechteckiges Damenuhrwerk: Das „Tuyau“ (Rohr) genannte Kaliber hatte eine Länge von 26 mm und eine Breite von lediglich 6,5 mm. Und 1955 konstruierte die Manufaktur das flachste Werk der Welt: Das Calibre 1003 mit Handaufzug ist nur 1,64 mm hoch.
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Ein weiteres wichtiges Feld für die Marke waren und sind auf Bestellung entwickelte und gebaute, teils hochkomplizierte Uhren. Schon 1918 lieferte Vacheron Constantin für den berühmten Sammler James Ward Packard eine Taschenuhr mit Chronograph und Schlagwerk. Die bedeutende Uhr wurde 2011 für einen Rekordpreis von 1,76 Millionen US-Dollar versteigert.
Die 11 spannendsten Rekorduhren von Vacheron Constantin
1932 Erste Universaluhr mit 24 Zeitzonen: Ref. 3372
Vacheron Constantin baute 1932 die erste Uhr, die alle 24 Zeitzonen gleichzeitig anzeigen konnte. Die Weltzeit-Anzeige setzte ein Patent von Louis Cottier aus dem Vorjahr um.
Die damals Universal Time oder International Time genannte Komplikation besitzt ein zentrales Zifferblatt mit Stunden- und Minutenzeiger für die Ortszeit. Um das zentrale Zifferblatt dreht sich ein Ring mit 24 Stunden-Zahlen im Gegenuhrzeigersinn und vollendet eine Drehung in 24 Stunden. Außen um diesen Ring sind 24 Städte und Regionen auf das Zifferblatt gedruckt. So kann neben jedem Ort die dort aktuelle Uhrzeit abgelesen werden. Der Minutenzeiger für die Ortszeit gilt für alle Zeitzonen, sodass die Zeit für alle 24 Zeitzonen präzise ablesbar ist.
Die ebenso funktionale wie ästhetische Umsetzung von Vacheron Constantin wurde zum Vorbild für spätere Weltzeituhren, die nahezu alle großen Uhrenmarken bauten.
1940 Erste Armbanduhr mit Minutenrepetition und retrogradem Datum: Don Pancho
Zur Anfangszeit der Armbanduhren fanden kaum großen Komplikationen den Weg in die kleineren Werke. Umso bemerkenswerter ist die 1935 über den Händler Brooking in Madrid bei Vacheron Constantin in Auftrag gegebene Armbanduhr, die eine Minutenrepetition und die erste retrograde Datumsanzeige in einer Armbanduhr besitzt. Auf Wunsch des Kunden schlägt die Ref. 3620 die Zeit mit ungewöhnlich tiefen Tönen.
Zudem wird in der unteren Hälfte des Zifferblatts die Sekunde und der Wochentag angezeigt. Die retrograde Datumsanzeige aus dem Zentrum sorgt dafür, dass sich die Kalenderanzeigen nicht überdecken und daher jederzeit leicht ablesbar bleiben. Weitere Besonderheiten sind die Tonneauform des Gehäuses und die Krone bei der Zwölf.
Der Gehäuseboden zeigt die blau emaillierten Initialen des Auftraggebers Francisco Martinez Llano, genannt Don Pancho. Die Manufaktur lieferte mit der nach dem Auftraggeber benannten Referenz 3620 fünf zusätzliche Armbänder und zwei Zifferblätter, eines davon mit damals seltenen Leuchtziffern und passenden Leuchtzeigern.
Retrograde Anzeigen realisierte Vacheron schon davor in Taschenuhren und sie sind bis heute wichtige Designmerkmale der Manufaktur, sei es als springende Stunde mit retrograder Minute oder als „Bras en l’Air“ („erhobene Arme“), bei der zwei oft als Arme einer Figur dargestellte Zeiger für Stunden und Minuten bei Knopfdruck auf zwei retrograden Skalen die Zeit anzeigen. Schon 1930 hatte Vacheron Constantin diese Form der Anzeige in einer Taschenuhr umgesetzt.
1943 Flachste Minutenrepetition: Ref. 4261
Bereits 1806 baute Vacheron Constantin seine erste Schlagwerksuhr, eine Viertelstundenrepetition. Und auch später waren Minutenrepetitionen und Sonnerien begehrte Modelle der Genfer Manufaktur. Die Repetition gilt als eleganteste Komplikation, da sie die puristische Zeitanzeige nicht durch zusätzliche Anzeigen auf dem Zifferblatt stört.
Insofern ist es nur konsequent, dass Vacheron Constantin sie mit einer weiteren eleganten Komplikation kombiniert, der ultraflachen Bauweise. Auch wenn es sich dabei nicht um eine klassische Komplikation im Sinne einer zusätzlichen Funktion oder Anzeige handelt, ist eine ultraflache Bauweise bei der Konstruktion, Verzierung und Montage ähnlich anspruchsvoll wie die Integration eines zusätzlichen Mechanismus.
So schuf Vacheron Constantin 1943 mit der Referenz 4261 die damals flachste Minutenrepetition. Das Werk misst lediglich 3,2 mm in der Höhe. Das ist vor allem beeindruckend, wenn man sich die zahlreichen Bestandteile einer Minutenrepetition vor Augen führt: Ein Schieber, der eine Feder spannt, Hebel, die die Zeit abtasten, mehrere Hämmer, Tonfedern und einen Gangregler, der für langsames und gleichmäßiges Schlagen sorgt.
Die ganze Uhr ist mit einem Durchmesser von 36 mm und einer Höhe von nur 5,25 mm sehr flach und klein. Heute gilt die Ref. 4261 als gesuchtes Sammlerstück, denn es wurden weniger als 40 Exemplare gebaut.
1994 Flachste Minutenrepetition: Ref. 30030
Das von Vacheron Constantin Anfang der 1990er Jahre neu entwickelte Kaliber 1755, inspiriert von der historischen Referenz 4261, war mit einer Höhe von nur 3,28 mm die flachste Minutenrepetition. Das Werk wurde in Modellen mit geschlossenem Zifferblatt verbaut (Ref. 30010) und mit einem ewigen Kalender kombiniert (Ref. 30020). Noch berühmter wurde die Referenz 30030 mit vollständig sichtbarem und skelettiertem Werk. Von den drei Referenzen mit flacher Minutenrepetition wurden insgesamt nur 200 Exemplare hergestellt.
Ähnlich wie ein flaches Werk kann ein skelettiertes Werk wie eine zusätzliche Komplikation angesehen werden: Zum einen muss trotz des entfernten Materials die Funktionsfähigkeit und Stabilität des Werks erhalten bleiben, zum anderen erfordert die ästhetische Umsetzung viel Zeit und Handwerkskunst bei der Verzierung. Insbesondere wenn es sich wie bei der 30030 um eine besonders filigrane Skelettierung mit Handgravuren auf Brücken und sogar auf einigen Rädern handelt.
Bei einer großen Komplikation wie der Minutenrepetition eröffnet es zudem die seltene Möglichkeit, den komplexen Mechanismus und das Zusammenspiel seiner Teile in Aktion zu beobachten. Solche Skelettierungen, die nur wenige Manufakturen in dieser Kunstfertigkeit beherrschen, gehören bis heute zu den Spezialitäten von Vacheron Constantin.
2005 Komplizierteste in Serie gebaute Uhr: Tour de l’Île
Zum 250-jährigen Jubiläum entwickelte die Manufaktur das Calibre 2750 mit 16 Komplikationen, die auf einem doppelseitigen Zifferblatt mit 12 Zeigern angezeigt wurden. Sie war damit die komplizierteste in Serie gefertigte Armbanduhr und ihre Entwicklung nahm 10.000 Stunden in Anspruch.
Das Werk besteht aus 834 Komponenten. Zu den Komplikationen gehört eine Minutenrepetition, ein ewiger Kalender, ein Tourbillon, die Anzeige des sichtbaren Sternenhimmels, die Sternzeit, die Zeitgleichung, die Sonnenauf- und -untergangszeit, die Mondphase, eine zweite Zeitzone und eine Gangreserveanzeige. Die Gangautonomie, die Vacheron Constantin erreicht hat, fällt mit 58 Stunden für eine Grande Complication recht hoch aus. Das Gehäuse bleibt mit einem Durchmesser von 47 mm und einer Höhe von 17,8 mm ebenfalls alltagstauglich und tragbar.
Der Name Tour de l’Île leitet sich vom letzten verbliebenen Turm einer zum Schutz von Genf auf einer Rhone-Insel errichteten Burg aus dem 13. Jahrhundert ab. Vacheron Constantin richtete 1843 seine Werkstätten in dem Turm ein und daher stellt er ein wiederkehrendes Motiv bei den Uhren der Manufaktur dar.
Für diese Uhr wurde Vacheron Constantin 2005 der „Goldene Zeiger“, die höchste Auszeichnung des Grand Prix d’Horlogerie de Genève, verliehen. Nur sieben dieser Zeitmesser wurden gebaut. Der erste wurde versteigert und erzielte bei der Auktion 1.876.250 Schweizer Franken; der höchste Preis, der je für eine neue Uhr bezahlt wurde.
2005 Längste Gangreserve: Saint-Gervais
Anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens stellte Vacheron Constantin 2005 mit der Saint-Gervais einen weiteren Rekord auf: Mit 250 Stunden Gangreserve besitzt das Modell die längste Gangautonomie einer Uhr mit ewigem Kalender und Tourbillon. Vier Federhäuser speichern die entsprechende Energie. Einzigartig hat die Manufaktur auch die Gangreserveanzeige umgesetzt: Zwei retrograde Skalen links und rechts des Tourbillons sind dafür zuständig: Die rechte Skala mit ihrem Zeiger ist für die letzten 125 Stunden zuständig, die linke Skala übernimmt die Gangreserve von 125 bis 250 Stunden.
Das Handaufzugskaliber 2250 besteht aus insgesamt 410 Komponenten und arbeitet mit 18.000 Halbschwingungen. Der Name bezieht sich auf das Genfer Viertel Saint-Gervais, das ein wichtiges Zentrum der Uhrmacherei in der Stadt war. Lediglich 55 Exemplare hat Vacheron von dem komplexen Langläufer gebaut.
2015 Komplizierteste Uhr: Les Cabinotiers Referenz 57260
Acht Jahre Entwicklung waren für diese Taschenuhr mit 57 Komplikationen nötig, einschließlich des ersten hebräischen ewigen Kalenders. Das von einem Sammler in Auftrag gegebene Einzelstück verfügt unter anderem über eine Minutenrepetition sowie Grande und Petite Sonnerie mit fünf Tonfedern, die den Westminster-Schlag spielen, auf Wunsch wird nachts nicht geschlagen. Der Wecker schlägt wahlweise die Westminstermelodie oder einen separaten Ton. Jede dieser Funktionen verfügt über eine eigene Gangreserve mit einer Drehmomentanzeige.
Der in die Krone integrierte Drücker steuert einen doppelt retrograden Chronographen. Der Drücker bei elf Uhr ist für den Schleppzeiger zuständig. Einzigartig am Chronographen ist, dass Sekundenzähler und Schleppzeiger nicht übereinander liegen, sondern getrennte, jeweils retrograde Anzeigen besitzen und nie zusammenkommen können.
Der ewige hebräische Kalender basiert auf einem 19-Jahre-Zyklus. Damit das 12-monatige Mondjahr auf Dauer mit dem Sonnenjahr übereinstimmt, wird im Laufe des 19-Jahres-Zyklus siebenmal ein 13. Schaltmonat eingefügt. Die Uhr zeigt an, ob das aktuelle Jahr 12 oder 13 Monate hat. Der hebräische Kalender hat feste Mondmonate mit abwechselnd 29 bzw. 30 Tagen. Die Monate Cheschwan und Kislew besitzen je nach Jahr entweder 29 oder 30 Tage. In zwei Fenstern zu den Seiten des Datums wird die Nummer der Tage und Monate auf Hebräisch angegeben.
Das aktuelle Jahr wird seit der angenommenen Entstehung der Welt im Jahr 3760 v. Chr. gerechnet und angezeigt. Auch das wechselnde Datum des wichtigsten jüdischen Feiertags Jom Kippur wird angegeben. Auf dem rückwärtigen Zifferblatt findet sich eine Karte des sichtbaren Sternenhimmels, ein ewiger Kalender, eine Kalenderwochenanzeige, eine Equation, die die Abweichung der Sonnenzeit von der mittleren Zeit angibt, Sonnenauf- und -untergang des vom Käufer gewählten Standorts, sowie eine zweite Zeitzone, die über die Wahl der Zeitzone eingestellt wird.
2017 Neuartige astronomische Anzeigen: Les Cabinotiers Celestia
Die Celestia Astronomical Grand Complication (Ref. 3600) mit Zifferblättern auf der Vorder- und Rückseite vereint 23 Komplikationen. Fünf Jahre Entwicklungszeit flossen in die Uhr. Neben der bürgerlichen Zeit findet sich hier die Sonnenzeit und die Sternzeit. Für jede braucht es ein eigenes Räderwerk. Anders als bei den meisten Uhren wird hier nicht nur die Differenz zwischen bürgerlicher, also mittlerer, Zeit und der wahren Sonnenzeit angegeben, was als Equation oder Zeitgleichung bekannt ist, sondern als laufende Sonnenzeit mit einem eigenen rotgoldenen Minutenzeiger.
Die Sonnenzeit weicht übers Jahr zwischen +14 bis -16 Minuten von der mittleren Zeit ab. Das liegt an der elliptischen Umlaufbahn der Erde, der unregelmäßigen Geschwindigkeit um die Sonne und der geneigten Erdachse. Die Sternzeit beruht auf der scheinbaren Bewegung der Sterne von der Erde aus gesehen und ist rund vier Minuten pro Tag kürzer als die bürgerliche Zeit. Sie wird auf der Rückseite über zwei bedruckte Saphirglasscheiben zusammen mit dem sichtbaren Sternenhimmel der nördlichen Hemisphäre angezeigt.
Auf der Vorderseite gibt es noch einen ewigen Kalender mit präziser Mondphase, Sonnenauf- und -untergangszeiten sowie die Mareoscope genannte Anzeige für Gezeiten und eine 3D-Darstellung der Anordnung von Erde, Mond und Sonne, um Springfluten vorherzusagen.
Sechs Federhäuser sorgen für eine unglaubliche Gangreserve von drei Wochen. Dafür fällt das neu entwickelte integrierte Kaliber 3600 mit 514 Teilen nur 8,7 mm dick aus und das Gehäuse ist mit 45 mm Durchmesser und einer Höhe von lediglich 13,6 mm extrem flach für eine solche Komplikation mit dieser Gangreserve.
2019 Armbanduhr mit längster Gangreserve: Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender
Für diese innovative Uhr mit bis zu 65 Tagen Gangreserve hat Vacheron Constantin eine völlig neuartige Mechanik mit zwei Schwingsystemen entwickelt. Es ging hier darum, ein reales Problem zu lösen: Ein ewiger Kalender ist sehr praktisch, solange er nicht stehen bleibt und neu eingestellt werden muss.
Daher wollte die Manufaktur eine sehr lange Gangreserve erreichen. Wie das gelingt? Entweder über ein möglichst großes Federhaus. Allerdings ist der Platz dafür in einer Armbanduhr begrenzt. Die zweite Möglichkeit: Man reduziert die Taktfrequenz. Allerdings haben sehr niedrige Schwingfrequenzen der Unruh die unangenehme Nebenwirkung, dass Erschütterungen und Bewegungen die Ganggenauigkeit stark beeinträchtigen können. Da die Uhr aber nicht immer getragen wird, ist Vacheron Constantin auf die geniale Idee gekommen, zwei verschieden schnelle Unruhsysteme einzubauen, zwischen denen der Besitzer umschalten kann.
Der Dualfrequenzmechanismus des Kalibers 3160 QP erlaubt entsprechend, zwischen dem 5-Hz-Schwingsystem (Aktivmodus) und dem 1,2-Hz-System (Standby-Modus) zu wechseln. So kann man bei ruhender Uhr die maximale Gangreserve von vier auf 65 Tage verlängern.
Auf der Vorderseite finden sich dafür neben der Anzeige der Zeit und den Angaben des ewigen Kalenders zwei weitere Anzeigen: Bei neun Uhr gibt es einen Zeiger, der auf 5 Hz oder 1,2 Hz weist. Mit dem Drücker bei der Acht schaltet man einfach zwischen den Schwingsystemen um. Die Gangreserveanzeige bei 12 Uhr besitzt zwei Skalen, sodass immer klar ist, wie lange die Uhr in beiden Modi noch laufen würde. Die Uhr gewann 2019 den Innovationspreis beim Grand Prix d’Horlogerie de Genève.
2024 Komplizierteste Uhr: Les Cabinotiers The Berkley Grand Complication
Mit 63 Komplikationen und 2.877 Bauteilen ist die Les Cabinotiers The Berkley Grand Complication die komplizierteste Uhr der Welt.
Sie verfügt zudem als erste Uhr über einen echten chinesischen Kalender. Dieser komplexe Mond-Sonnen-Kalender mit seinem unregelmäßigen Zyklus ist äußerst schwer mechanisch zu realisieren. Das Kaliber 3752 erforderte elf Jahre Entwicklungszeit, ein Jahr nahm allein die Montage in Anspruch.
Der chinesische Kalender zeigt ergänzend das Datum des chinesischen Neujahrs, das Sternzeichenjahr, Erdzweig und die goldene Nummer des 19-jährigen Zyklus an. Auf der Vorderseite der Taschenuhr wird zusätzlich noch die Zeit, Mondphase, Stoppzeit des Chronographen mit Schleppzeiger und die eingestellte Zeit des Alarms angezeigt. Zudem sieht man hier, ob beim Schlagwerk Grande oder Petite Sonnerie sowie Nachtruhe, Ruhe oder Schlag ausgewählt wurde.
Auf der Rückseite finden sich die Angaben des ewigen Kalenders und die Kalenderwoche, der sichtbare Sternenhimmel, eine zweite Zeitzone mit entsprechender Stadt, eine Zeitgleichung, die Sonnenauf- und -untergangszeit sowie Tag- und Nachtlänge für Shanghai. Das spektakuläre Drei-Achsen-Tourbillon ist ebenfalls hier zu sehen.
Die Sonnerie schlägt den Westminsterschlag auf fünf Tonfedern, beim Wecker kann man zwischen Westminsterschlag und einzelner Tonfeder wählen.
2025 Komplizierteste Armbanduhr: Solaria Ultra Grand Complication
Mit 41 uhrmacherischen Komplikationen und 1521 Werkteilen präsentierte Vacheron Constantin 2025 die komplizierteste Armbanduhr. Sie vereint fünf seltene astronomische Komplikationen, darunter eine Anzeige, die es noch nie in einer Uhr gegeben hat.
Das Modell zeigt neben der bürgerlichen Zeit die Sternzeit und Sonnenzeit an. Ihren Namen erhielt die Solaria wegen ihrer ungewöhnlichen Sonnenanzeigen: Sie gibt die Position der Sonne, die Höhe der Sonne über dem Horizont, die Kulmination – also den Zeitpunkt der höchsten Position – der Sonne und die Deklination der Sonne, ihren Winkel zum Äquator, an.
Die völlig neue astronomische Anzeige ermöglicht die Berechnung, wann ein bestimmtes Sternbild oder ein bestimmter Stern ins Blickfeld des Betrachters rückt. Dafür startet der Betrachter den Chronographen auf der Rückseite unter der transparenten Sternenkarte und stoppt den Schleppzeiger bei der grünen Markierung. Erreicht der Sekundenstoppzeiger den ausgewählten Stern, wird auch er gestoppt. Nun kann man an dem kleinen grünen Dreieck im Zentrum ablesen, wie viele Stunden es dauert, bis man den entsprechenden Stern sehen kann.
Auf der Vorderseite bietet die Uhr noch einen ewigen Kalender, eine Weltzeituhr und eine Gezeitenanzeige. Nicht zu sehen sind das Tourbillon und die Minutenrepetition mit Westminsterschlag und mehreren technischen Verbesserungen.
Acht Jahre Entwicklungszeit erforderte das komplizierte Modell. Dabei wurden 13 Patente angemeldet. Beeindruckend ist auch, wie kompakt Vacheron Constantin die 1521 Komponenten im neuen Manufakturkaliber 3655 untergebracht hat: Die Solaria ist mit einem Durchmesser von 45 mm und einer Höhe von 14,99 mm wenig größer als ein durchschnittlicher Chronograph.