Die Geschichte Blancpains beginnt im Dorf Villeret, wo die Manufaktur im Jahre 1735 von Jehan-Jacques Blancpain, einem Schulmeister, der zum Uhrmacher wurde, gegründet wurde. Die Kollektion Villeret verweist durch ihre klassische Gestaltung auf diese lange und erfolgreiche Unternehmensgeschichte der traditionellen Uhrmacherkunst und attestiert gleichzeitig die Langlebigkeit der Marke. Mit 3 neuen Modellen, die insgesamt über nicht weniger als 16 Referenzen verfügen, präsentiert die Marke nun eine Villeret mit aktualisiertem Design. Wir möchten die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen und nicht nur einen genaueren Blick auf die neuen Blancpain Villeret-Modelle werfen, sondern zudem auch auf die Ursprünge der Villeret-Kollektion.

Die Ursprünge der Villeret Kollektion

Die Kollektion Villeret orientiert sich ästhetisch am Klassizismus und ist mit ihren römischen Ziffern, den bewusst schlichten Zifferblättern und den runden Gehäusen mit Doppelreif zeitlos elegant. Allerdings sind die gestalterischen Werte, die die Kollektion verkörpert, nicht neu – sie sind bis in die 1980er Jahre zurückzudatieren, als die Marke mit der Villeret Quantième Complet (Ref. 6263-3642-55) – dem seinerzeit kleinsten Vollkalender mit Mondphase – die Classique-Linie begründete. Diese Uhr ist gleich aus mehreren Gesichtspunkten von Bedeutung für Blancpain: Zum einen wird dieser Uhr nachgesagt, die Renaissance der Mechanik in der Uhrmacherei während der Quarzkrise heraufbeschworen zu haben. Zum anderen galt sie mit dem verschmitzt lächelnden Mondgesicht als die Initiatorin für die damalige branchenweite Wiedereinführung der Mondphasenanzeige, die praktisch von der Bildfläche verschwunden war, als die Hersteller wegen der Quarzkonkurrenz Kosten sparen wollten. Zuletzt etablierte sie mit ihrer Gestaltung vom Zifferblatt über das Gehäuse bis hin zur Mondphase jene Designcodes, die bis heute die Kollektion Villeret definieren.

Im Jahr 2003, als Blancpain die Classique-Linie schließlich in „Villeret“ umbenannte, kam die Kollektion auf jenen Namen, der auf das Dorf Villeret, die Geburtsstätte von Blancpain, zurückgeht. Zum 275. Geburtstag der Marke im Jahr 2010 unterzog Blancpain die Villeret-Kollektion einer umfassenden Überarbeitung und griff dabei die bewährten Gestaltungselemente auf, und präsentierte diese aber auf moderne Weise. Als erstes Modell, das diese Neuerungen präsentieren sollte, hat die Marke – wie bereits in den 1980er Jahren mit der Classique-Kollektion – einen Vollkalender mit Mondphase ausgewählt. Die Neuerungen umfassten die Überarbeitung der Schriftart der römischen Ziffern, die Anpassung der Form der Krone und die neue Schlangenform des Datumszeigers aus gebläutem Stahl, der zur besseren Unterscheidung von Zeitanzeige und Zusatzanzeige dient.

Klassische Gestaltung, große Komplikationen und praktischer Nutzen – das macht die Villeret-Kollektion von Blancpain aus

So sehr die Blancpain Villeret-Kollektion mit ihren klassischen Zifferblättern an ihrem vornehm-schlichten Erscheinungsbild festhält, ist sie jedoch alles andere als simpel, wenn man die Mechanik betrachtet. Selbst als die Linie noch „Classique“ hieß, wurde die Villeret-Kollektion als Bühne für die Präsentation uhrmacherischen Könnens genutzt, die in der Vorstellung der sechs „Meisterstücke“ kulminierte. Diese Uhren, die Blancpain zu Beginn der 1980er Jahre vorstellte, präsentierten jeweils eine Disziplin der traditionellen Uhrmacherei: die ultraflache Uhr, die Mondphasenuhr, der Schleppzeiger-Chronograph, der ewige Kalender, das Tourbillon und die Minutenrepetition. Diese sechs „Meisterwerke“ bildeten die Basis für das bislang engagierteste Projekt von Blancpain – die Vereinigung all dieser Disziplinen der traditionellen Uhrmacherkunst in einer Uhr: der „1735“. Im Jahr 1991 galt sie als die komplizierteste Armbanduhr, die je in diesem Maße gefertigt und in Serie produziert wurde. All dies wurde ermöglicht durch das Kaliber 1735, das der Uhr zugrunde liegt. Es besteht aus nicht weniger als 740 individuell von Hand gefertigten Teilen, die im Kaliber mit einer Höhe von 12,15 mm ihren Platz finden. Darüber hinaus läuft das Kaliber 1735 mit einer soliden Gangreserve von 80 Stunden.

Mit der Vorstellung von Uhren wie diesen lässt die Marke keinen Zweifel daran, worum es bei der Villeret-Kollektion geht: klassische Gestaltung mit moderner Kalibertechnik zu kombinieren. Jedoch steht bei Villeret-Uhren auch im Vordergrund, praktische Lösungen und Verbesserungen für den Träger zu schaffen, die das Tragen erleichtern sollen – wie etwa die Erhöhung der Gangreserve. Dieses erklärte Ziel inspirierte Blancpain zu Uhren, die den Träger von der Verpflichtung entbanden, die Uhr in kurzen Zeiträumen aufziehen zu müssen. Als eine dieser Uhren, die dies ermöglichte, gilt die Villeret Tourbillon Squelette 8 Jours (Ref. 6025AS 3430 55A). Im Jahr 1998 vorgestellt, war sie mit dem Kaliber 25, dem ersten automatischen Tourbillonwerk mit einer Gangreserve von 8 Tagen und dem ersten fliegenden Ein-Minuten-Tourbillon in einer Armbanduhr, ausgestattet.

Blancpain konnte diese Gangreserve mit der im Jahr 2014 lancierten Villeret Tourbillon 12 Jours (Ref. 66240 3431 55B) noch einmal überbieten, die mit einem vergrößerten Tourbillon-Drehgestell bei 12 Uhr, einem Grand-Feu-Email-Zifferblatt und elegant durchbrochenen Zeigern den Charakter der Kollektion Villeret verkörperte. Mithilfe des automatischen Kalibers 242, das im Inneren der Villeret Tourbillon 12 Jours tickt, erhöhte Blancpain die Gangautonomie abermals auf unermüdliche 288 Stunden oder 12 Tage – und das ungewöhnlicherweise mit einem einzigen Federhaus. Dank dieser Leistung war es seinerzeit das Tourbillonwerk mit der weltweit höchsten Gangreserve.

Eine weitere praktische Verbesserung folgte mit einer Patentanmeldung im Jahr 2005: ein gesicherter Kalendermechanismus mit Korrektoren unter den Hörnern – doch dazu gleich mehr.

Die Blancpain Villeret Neuheiten

Nun präsentiert Blancpain mit drei neuen Modellen – Villeret Quantième Complet Phases de Lune, Ultraplate und Quantième Phases de Lune – sowie insgesamt 16 unterschiedlichen Referenzen den nächsten Entwicklungsschritt der Villeret-Kollektion und setzt dabei auf die Umgestaltung wesentlicher Bestandteile. Doch bevor wir darauf blicken, was die neuen Modelle voneinander unterscheidet, beleuchten wir zunächst die offensichtlichen Gemeinsamkeiten: Geeint werden die neuen Modelle durch zwei Zifferblattoptionen, die bei der ersten Variante mit einer fein gekörnten Opalin-Oberfläche und bei der zweiten Variante mit einer goldbraunen Oberfläche aufwarten. Ebenfalls bei allen Modellen zu finden sind die verfeinerten römischen Ziffern aus 18-karätigem Gold mit seidenmatt gebürsteten Flächen und polierten Fasen sowie die schlanken Zeiger mit Leuchteinlagen. Auf der 12-Uhr-Position wurde bei allen Modellen die römische Ziffer zudem durch das Blancpain-Logo ersetzt.

Die Gehäuse wurden hingegen überarbeitet und kennzeichnen sich durch die Charakteristika einer schlankeren Lünette, einer vergrößerten Krone, einer Wasserdichtigkeit von 3 bar (30 Metern) sowie neu gestalteten Hörnern, die für mehr Tragekomfort sorgen sollen. Jedes der drei Modelle ist entweder in einem 18-karätigen Roségold- oder Edelstahlgehäuse erhältlich.

Worin sich Gehäuse und Uhrwerke unterscheiden

Kommen wir nun von den Gemeinsamkeiten zu jenen Eigenschaften, die die Uhren voneinander unterscheiden. Wesentliche Unterschiede lassen sich zum einen bei den Gehäusegrößen und zum anderen bei den technischen Spezifikationen der Uhrwerke feststellen: Die Villeret Quantième Complet Phases de Lune sowie die Ultraplate sind dabei jeweils in Gehäusegrößen mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Höhe von 10,60 mm beziehungsweise 8,70 mm verfügbar. Eine Besonderheit ergibt sich beim dritten Modell, der Quantième Phases de Lune, die mit insgesamt acht Referenzen aufwartet: Hier liegt der Gehäusedurchmesser bei 33,20 mm bei einer Höhe von 10,40 mm, während eine weitere Version mit 4 Referenzen über eine diamantbesetzte Lünette verfügt.

Die Uhrwerke unterscheiden sich ebenfalls von Modell zu Modell: Bei der Villeret Quantième Complet Phases de Lune setzt die Marke auf das Automatikkaliber 6654.4 mit einer Gangreserve von 72 Stunden (3 Tagen) bei einer Frequenz von 4 Hz (28.800 Halbschwingungen pro Stunde), das neben der bloßen Zeitanzeige in der Lage ist, den Tag, das Datum sowie die Mondphase wiederzugeben. Dem Villeret Ultraplate liegt das ebenfalls automatische Kaliber 1151 zugrunde, das eine höhere Gangreserve von 100 Stunden (rund 4 Tagen) bietet, mit 3 Hz (21.600 Halbschwingungen pro Stunde) arbeitet und dazu imstande ist, Stunde, Minute, Sekunde sowie das Datum zu visualisieren. Dem dritten Modell, der Quantième Phases de Lune, verleiht die Marke das automatische Kaliber 913QL.P mit einer Gangreserve von 40 Stunden bei einer Frequenz von 3 Hz (21.600 Halbschwingungen pro Stunde) und den Funktionen der Anzeige von Datum und Mondphase neben der gängigen Zeitanzeige. Alle Modelle sind mit einem neu gestalteten Rotor ausgestattet, der je nach Referenz in Rot- oder Gelbgold ausgeführt ist.

Ein durchdachtes Konzept zum Schutz des Uhrwerks

Grundsätzlich müssen alle Kalendermechanismen manuell eingestellt werden können, falls die Uhr einmal stehen bleibt. Dennoch erfordern alle eine sorgfältige Bedienung, bei der präzise Instruktionen – oftmals mit beiliegender Bedienungsanleitung – Schritt für Schritt befolgt werden müssen. Dies ist das Problem, mit dem die gesamte Uhrenindustrie zu kämpfen hat. Beim ewigen Kalender wird der tägliche oder periodische Vorlauf der Anzeigen durch ein Räderwerk mit Über- oder Unterrädern garantiert. Wenn der Träger allerdings versucht, die Kalenderanzeigen zu justieren, während das Uhrwerk selbst die notwendigen Änderungen vornimmt, riskiert er, diesen feinen Mechanismus durch seinen manuellen Eingriff zu beschädigen. Daher scheuen viele Kunden diesen zeitaufwändigen Prozess und das Risiko einer Datumsanpassung.

Mit der Blancpain Villeret Quantième Perpétuel (Ref. 6057-3642-53B) lancierte Blancpain um 2004 eine Uhr, die einen Lösungsansatz zu diesem Problem präsentierte: die Korrektoren unter den Bandanstößen. Blancpain zeichnete sich durch ihre Entscheidung aus, die Korrekturdrücker nicht wie üblich am Gehäusemittelteil zu platzieren, sondern versteckt unter den Bandanstößen. Der entscheidende Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, dass so der Rand des Mittelteils der Villeret vollkommen glatt blieb. Außerdem war es nicht nötig, die Korrektoren mit einem Zusatzinstrument zu verstellen – allein eine Fingerspitze reichte aus, um die vier Anzeigen des ewigen Kalenders vorrücken zu lassen.

Auch bei den neuen Blancpain Villeret-Modellen erlaubt dieses Konzept das Verstellen der Kalenderanzeigen jederzeit, ohne das Uhrwerk zu beschädigen. Während die 33,20-mm-Modelle klassische Korrektoren im Gehäusemittelteil besitzen, sind die 40-mm-Varianten mit Korrektoren unter den Hörnern ausgestattet, die sich auch hier einfach mit dem Finger betätigen lassen.

Armbandoptionen und Preise der Neuheiten

Die Neuheiten werden an Armbändern in vier neuen Farbtönen – Braun, Blaugrau, Honig und beigem Nubuk-Velours – angeboten, die zudem mit einem Schnellwechselsystem ausgestattet sind. Das Lederarmband ist mit einem „Barolo“-Finish versehen, das mit der Zeit eine natürliche Patina entwickelt. Die Preise der Neuheiten lauten wie folgt: Die Villeret Quantième Complet Phases de Lune kostet 15.400 CHF für die Edelstahlmodelle bzw. 27.200 CHF für die in 18-Karat-Rotgold ausgeführten Modelle; für die Villeret Ultraplate müssen Interessenten 9.900 CHF in Edelstahl bzw. 20.500 CHF in 18-Karat-Rotgold zahlen; die Villeret Quantième Phases de Lune schlägt mit 11.600 CHF in Edelstahl bzw. 19.400 CHF in 18-Karat-Rotgold zu Buche, und die Referenzen der Villeret Quantième Phases de Lune mit Diamantlünette kosten schließlich 16.400 CHF in Edelstahl bzw. 24.400 CHF in 18-Karat-Rotgold.


blancpain.com

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