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Die teuersten Audemars Piguet Armbanduhren aller Zeiten

Die teuersten Audemars Piguet Armbanduhren aller Zeiten

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Die Geschichte der teuersten Audemars-Piguet-Uhren, die jemals auf Auktionen angeboten wurden, erzählt zugleich von den größten Errungenschaften, der beeindruckenden Historie und den schönsten Modellen, die Audemars Piguet im Laufe ihrer langen Unternehmensgeschichte hervorgebracht hat. Die hohen Preise reflektieren in gewisser Weise die reiche Historie der Marke, die diese Uhren mit sich tragen, und werden stets dann verständlich, wenn Sammler bereit sind, für die Geschichte hinter der Uhr zu zahlen. In diesem Artikel möchten wir die teuersten Audemars-Piguet-Uhren im Detail beleuchten, um zu verstehen, was genau ihren außergewöhnlichen Wert ausmacht.


Platz 10 der teuersten Audemars Piguet Uhren: Ref. Photo Reference 831

Laut Archivinformationen ist der Platz 10 der teuersten Audemars Piguet-Uhren eines von nur zehn bekannten Exemplaren, von denen wiederum nur acht – darunter auch diese Uhr – aus Gelbgold gefertigt wurden. Die Uhr trägt den Archiven zufolge die Fotonummer 831 und wurde am 14. August 1943 hergestellt. Das früheste der zehn Exemplare wurde ursprünglich bereits im Jahre 1942 verkauft, mehrere Jahrzehnte später von Audemars Piguet zurückgekauft und ist heute im AP-Museum ausgestellt.

Ref. Photo reference 831

Credit © Phillips

Das dreifarbige Zifferblatt, bestehend aus einem cremefarbenen Hauptbereich, lachsfarbenen Chronographenanzeigen und einem silberfarbenen Kalendersegment, stilisiert die Uhr als Verdichtung all dessen, was Sammler an einer Vintage-Armbanduhr schätzen. Noch ersichtlicher wird der Sammlerwert der Ref. Photo Reference 831, wenn wir uns vor Augen führen, dass Audemars Piguet zwischen 1941 und 1943 nur 20 Chronographen mit Vollkalenderfunktion produzierte, deren Zifferblätter und Gehäuse sich entweder grundlegend oder in kleinen Details unterschieden.

Credit © Phillips

Auf einer Auktion konnte sie im Jahre 2023 einen Verkaufspreis von 736.600 CHF erzielen.


9. Royal Oak Jumbo „Khanjar“ Ref. 5402ST

Die sogenannten „Khanjar“-Uhren gehen auf den ehemaligen Sultan von Oman, Qaboos bin Said Al Said, zurück, der Empfindlichkeiten dafür aufbrachte, die feinsten Zeitmesser bei namhaften Uhrenhäusern wie Rolex und Patek Philippe in Auftrag zu geben, um sie treuen Dienern und ausländischen Würdenträgern zu schenken. Die Uhrenmarken ermächtigten ihn, die Zifferblätter mit einem Symbol zu versehen, das heute als ikonisch in der Uhrmacherei angesehen wird: zwei gekreuzte Schwerter, auf denen ein Dolch platziert ist, bilden das Nationalsymbol des Oman.

Credit © Phillips

Wie es zu diesen Uhren kam, rührt in der Vergangenheit des jungen Qaboos, der die Königliche Militärakademie Sandhurst besuchte. Während dieser Zeit, als er in seinen frühen Zwanzigern in London lebte, lernte er einen Mann namens Tim Landon kennen, der später zu einem der reichsten Männer Englands wurde und Qaboos dabei half, den Oman zu entwickeln. Dieser wiederum machte ihn mit der Schlüsselfigur zu den „Khanjar“-Uhren bekannt: John Asprey. Asprey kam die Aufgabe zu, Qaboos‘ Appetit nach doppelt signierten Uhren zu stillen. Es wird davon ausgegangen, dass es tatsächlich größtenteils Asprey und nicht die Uhrenmarken selbst waren, der das Wappen in seiner Londoner Werkstatt auf die Zifferblätter gedruckt hatte. Somit gelangte das Wappen auf die Zifferblätter der Uhren, die von Rolex- über Patek Philippe- bis hin zu IWC-Modellen reichten.

Credit © Phillips

Ob sich dies bei der Nummer 9 unserer Liste ebenfalls so zugetragen hat, ist ungeklärt. Laut Recherchen des Auktionshauses Phillips wissen wir allerdings, dass Audemars Piguet im Frühjahr 1973 eine Serie von 6 Zifferblättern ohne Tapisserie, mit diamantbesetzten Indexen und einem Wappen bei 6 Uhr bestellt hatte. Somit unterscheidet sich das Zifferblatt dieser Referenz 5402 von den regulären Produktionsmodellen, denn es ist schwarz – und nicht blau/grau –, ohne das Tapisserie-Motiv, dafür aber mit eleganten Diamantindexen und mit dem „Khanjar“-Wappen auf dem unteren Teil des Zifferblatts.

Die Royal Oak Jumbo „Khanjar“ Ref. 5402ST

Credit © Phillips

Gemeinsam haben die „Khanjar“-Uhren jedoch nicht nur ihr emblematisches Motiv, sondern auch die exorbitant hohen Preise, die sie auf Auktionen erzielen. Einige der Modelle können das Fünfzehnfache des Wertes ihres unsignierten Gegenstücks erreichen. Das erklärt auch, warum sich in den letzten Jahren eine regelrechte Flut an diesen Uhren auf dem Auktionsmarkt bemerkbar gemacht hat: Viele der Beschenkten wissen um diese Auktionsergebnisse und wollen daran teilhaben.

Die vorliegende „A-Serie“ ist Teil einer Handvoll von Exemplaren, die als „Khanjar“ bekannt sind, und konnte durch einen außergewöhnlich guten Zustand einen Hammerpreis von 756.000 CHF erzielen.


8. Royal Oak Perpetual Calendar Ref. 25829TP

Die Bedeutung des Ewigen Kalenders ist im Allgemeinen für Audemars Piguet, aber im Besonderen für die Royal Oak Kollektion erheblich. Erstmals wurde der Ewige Kalender im Jahre 1984 mit der Referenz 5554 (später umbenannt in Ref. 25554) eingeführt und wuchs schon bald zu der begehrtesten Komplikation der Kollektion heran. Im Rahmen der „The Royal Oak 50th“-Auktion bot Phillips die Referenz 25636PT an, ein Modell mit Platin- und Tantalgehäuse, dessen skelettiertes Zifferblatt den darunter liegenden Mechanismus offenbart und mit nachtblauen Hilfszifferblättern ausgestattet ist.

Royal Oak Perpetual Calendar Ref. 25829TP

Credit © Phillips

Anhand dieser Uhr bewahrheitet sich die Auffassung einiger, dass die Rückseite mancher Armbanduhren bisweilen schöner ist als die Vorderseite – der offengelegte Uhrwerkmechanismus erweckt die Uhr auf eine gewisse Weise zum Leben. Doch nicht nur in ihrer Konstruktion, sondern auch in ihrer Produktionsgeschichte ist die Uhr besonders. Denn in Wahrheit ist das Modell weitaus limitierter, als die Nummer 25 auf dem Gehäuseboden vermuten lässt.

Credit © Phillips

Audemars Piguet stellte zwar 25 nummerierte Gehäuse aus Tantal und Platin her, diese wurden aber in nicht aufeinanderfolgenden Gehäusenummern für zwei verschiedene Referenzen verwendet: 16 Gehäuse wurden für die vorliegende Ref. 25829TP mit durchbrochenem Zifferblatt verwendet, während die restlichen 9 bei ihrem Schwestermodell, der Ref. 25820TP mit massivem Zifferblatt, Verwendung fanden. Diese Tatsache macht die Nummer 8 unserer Liste somit noch seltener, da weniger Exemplare hergestellt wurden als bisher angenommen.

Mit einem Auktionspreis von 768.100 CHF konnte sich die Uhr stark von ihrem ehemaligen Schätzwert von 120.000 – 240.000 CHF absetzen.


7. Royal Oak Jubilée Ref. 14802PT

Audemars Piguet beging das 20. Jubiläum der Royal Oak im Jahr 1992 mit einer limitierten Jubiläumsedition, die ein entscheidendes Detail präsentierte, das Sammlerherzen höher schlagen ließ: Die Nummer 7 unserer Liste der teuersten Audemars Piguet Uhren ist eines dieser Jubiläumsexemplare, von denen nur 20 in Platin gefertigt wurden, und wiederum nur einige der wenigen, die ein besonderes „Tuscan“-Zifferblatt präsentierten. Dabei handelt es sich um ein ausgesprochen seltenes, handgehämmertes Zifferblatt, das im Gegensatz zum Tapisserie-Muster eine rauere und unregelmäßigere Oberfläche aufweist und vor allem in den 1990er Jahren nur in Royal Oak Ewigen Kalendern und bei einer Reihe von klassischen Ewigen Kalendern verbaut wurde.

Die Royal Oak Jubilée Ref. 14802PT

Credit © Phillips

Noch seltener wird die Uhr durch die Tatsache, dass es sich hierbei um die einzige Ausfertigung einer Royal Oak Jumbo handelt, die das „Tuscan“-Zifferblatt ohne eine zusätzliche Komplikation präsentiert. Alle anderen Ausfertigungen dieses Zifferblatts sind nur in der Kombination mit einem Ewigen Kalender zu finden. Da nur die schlichte Zeit- und Datumsanzeige auf dem Zifferblatt Platz findet, lässt sich die von Menschenhand geschaffene Textur in Gänze genießen.

Credit © Phillips

Eine Tatsache, für die ein Käufer im Jahre 2022 bei der „The Royal Oak 50th“-Auktion im Auktionshaus Phillips 804.400 CHF zu zahlen bereit war.


Platz 6 der teuersten Audemars Piguet Uhren: Karl Lagerfelds Royal Oak Ref. 5402ST

Karl Lagerfelds Aufstieg vom Damenmode-Designer bei Fendi bis zum Chefdesigner beim französischen Modehaus Chanel und Beweger der internationalen Fashion-Szene war eine der erstaunlichsten Geschichten, die die Modewelt je gesehen hat. Seine persönlichen Markenzeichen – ein weißer Zopf, ein hochstehender Vatermörder, eine schwarze Sonnenbrille und ein Fächer – stilisierten ihn zur Modeikone. Merkmale, die auch heute, nach seinem Tod im Jahr 2019, noch mit ihm verbunden werden.

Der deutsche Modeschöpfer Karl Lagerfeld

Credit © Siebbi / CC BY 3.0

Zu diesen Erkennungsmerkmalen zählte auch eine schwarze Royal Oak, die der Modeschöpfer bekanntermaßen besonders zu schätzen wusste. Dass es sich bei der Nummer 6 unserer Liste der teuersten Audemars Piguet Uhren tatsächlich um eines der Royal Oak-Modelle handelt, die sich in Lagerfelds persönlichem Besitz befanden, will Phillips in gemeinsamer Recherche mit Audemars Piguet herausgefunden haben. Demnach erblickte die Uhr als reguläre Referenz 5402ST das Licht der Welt, bis sie 1973 in Italien verkauft und unmittelbar danach einer PVD-Oberflächenbehandlung unterzogen wurde. Dadurch nahm die ehemals naturbelassene Stahl-Uhr ein vollkommen schwarzes Erscheinungsbild an.

Credit © Phillips

Die Uhr soll Lagerfeld erworben haben, als er zufälligerweise zu dieser Zeit als Kreativdirektor des Hauses Fendi in Rom tätig war. Zahlreiche Bilder, darunter Fotos, die im Jahre 1974 während der Chloé-Modenschau angefertigt wurden, zeigen Lagerfeld mit einer schwarzen Royal Oak mit dem Logo bei 6 Uhr, die in jeder Hinsicht mit der Uhr unserer Liste übereinstimmt.

Credit © Phillips

Durch natürliche Abnutzungserscheinungen der PVD-Beschichtung, die hier zu einem ansehnlichen Nebeneffekt geworden sind, und den andernfalls ausgezeichneten Zustand der Uhr, konnte Karl Lagerfelds Ref. 5402ST einen Auktionspreis von erstaunlichen 937.500 CHF erzielen.


5. Royal Oak “Grand Complication” Ref. 26605CE.00.1248CE.98

Lange bevor die Royal Oak eine neue Ära bei AP eingeläutet hatte, stand AP für Komplikationen, und keine davon ist mit der Marke aus gleich mehreren Gesichtspunkten enger verbunden als die des Ewigen Kalenders. Bereits bevor Jules Louis Audemars die Marke mit Edward Auguste Piguet im Jahre 1875 gründete, musste er im Rahmen der Meisterprüfung seiner Uhrmacherausbildung ein anspruchsvolles Stück als Beweis seines Könnens anfertigen. Dieses Meisterstück, eine Taschenuhr aus 18 Karat Rotgold, kombinierte einen Viertelstundenrepetitionsmechanismus mit einem – Sie raten es – Ewigen Kalender. Es sollte Jahrzehnte dauern, bis die Marke im Jahre 1948 ihre allererste Armbanduhr mit ewigem Kalender, die Referenz 5516, schuf, von der ein Teil der Produktionsserie die erste Armbanduhr mit ewigem Kalender und einer Schaltjahresanzeige auf dem Zifferblatt war. Noch bedeutender wird die Komplikation vor dem Hintergrund, dass über weite Teile des 20. Jahrhunderts hinweg ausschließlich Patek Philippe und Audemars Piguet Armbanduhren mit ewigem Kalender in Serie produzierten.

Royal Oak “Grand Complication” Ref. 26605CE.00.1248CE.98

Credit © Sothebys

Die Nummer 5 unserer Liste der teuersten Audemars Piguet Uhren, die je auf einer Auktion verkauft wurden, enthält nicht nur die Komplikation des Ewigen Kalenders, sondern darüber hinaus auch die Komplikationen der Minutenrepetition und des Split-Second-Chronographs, wodurch sie auf den ruhmreichen Rang der „Grand Complication“-Uhren aufsteigt. Das Besondere dabei ist, dass, obwohl die Uhr in ein schwarzes Keramikgehäuse im Royal Oak Stil gehüllt ist, die Anlehnung an die ersten Versionen in der Typographie und der Zeigerauswahl klar zu erkennen ist.

Credit © Sothebys

Beim Auktionshaus Sotheby’s konnte sie einen Hammerpreis von rund 967.117,99 CHF erzielen.


4. Royal Oak Perpetual Calendar Ref. 25654PT

Die Nummer 4 der teuersten Audemars Piguet Uhren überzeugte Interessenten bei der „The Royal Oak 50th“-Auktion im Jahr 2022 nicht nur durch ein Platingehäuse, sondern auch durch ein kupferbraunes Zifferblatt mit traditionellem Royal Oak Tapisserie-Motiv und Sonnenschliff-Hilfszifferblättern. Sie ist Teil der Referenz 25654, die im Jahr 1987 die erste Royal Oak Perpetual Calendar Referenz 25554 ablöste und bis 1998 in 315 Exemplaren aus Stahl, 430 Exemplaren aus Gelbgold, 68 Exemplaren aus Stahl und Gelbgold sowie 38 Exemplaren aus Platin hergestellt wurde.

Credit © Phillips

Zusätzlich zu der geringen Produktionsmenge erhöhte die Tatsache, dass die Uhr die Nummer 1 trägt und von Asprey in London vertrieben wurde (wie auf dem Gehäuseboden eingraviert), die Begehrlichkeit in ungeahnte Höhen, was schließlich in einem Verkaufspreis von 1.022.200 CHF gipfelte.


3. Royal Oak Ref. 5402ST „No. A2“

Die Royal Oak, die Gerald Genta als „das Meisterwerk seiner Karriere“ bezeichnete, wurde vom Designer auf Erbitten von Georges Golay, der von 1966 bis zu seinem Tod 1987 Generaldirektor von Audemars Piguet war, bekanntermaßen über Nacht entworfen. So gewann die Royal Oak ihre unverwechselbaren Züge: Das Zusammenspiel einer achteckigen Lünette mit acht Sechskantschrauben und einem Monoblock-Gehäuse prägte die Ästhetik, wodurch die Uhr als die teuerste Stahluhr aller Zeiten erstmals aus der Masse hervorstach. Mit diesem Rausch der Geometrie, zu dem Genta Audemars Piguet verhalf, gepaart mit der uhrmacherischen Raffinesse der Marke, markierte die Royal Oak als „die erste Luxus-Sportuhr der Welt“ einen Wendepunkt. Zum ersten Mal in der Geschichte vereinte ein Zeitmesser die robuste Funktionalität mit dem uhrmacherischen Prestige des Vallée de Joux, während sie zudem den Grundstein für die Luxus-Sportuhr aus Stahl mit einem vollständig integrierten Armband legte.

Doch die wahre Stärke von Gentas Royal Oak, die über die Innovationskraft hinausgeht, sollte sich erst Jahre später in ihrer Universalität und Zeitlosigkeit zeigen. Als gutes Design, das seinem Zweck vollends entspricht und gleichzeitig ästhetisch ansprechend ist, wurde die Royal Oak fortan in immer neuen Abwandlungen auf den Markt gebracht, die das Grundkonzept aufnahmen und weiterentwickelten. Als Spielwiese für Kreativität folgte 1993 die Royal Oak Offshore, die, nachdem der Markt nach etwas Neuem verlangte, eine Royal Oak mit einem größeren Gehäuse und insgesamt maskulinerem Erscheinungsbild präsentierte. Dies verlieh der ersten Referenz, der Ref. 25721ST, den Spitznamen „The Beast“. Im Jahr 2002, anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Royal Oak, präsentierte AP mit der Royal Oak Concept Watch 1 (Ref. 25980) eine Uhr, die nicht nur mit ihrem futuristischen Design, sondern auch mit ihrer Materialbeschaffenheit das Staunen der Uhrenwelt war. Die Legierung des Gehäuses besteht zum größten Teil aus Kobalt und Chrom, die bis zu diesem Zeitpunkt nur der Luft- und Raumfahrt sowie der medizinischen Industrie vorbehalten waren.

Die Nummer 3 unserer Liste der teuersten Audemars Piguet Uhren, die Royal Oak in ihrer Blütezeit und der Inbegriff all dessen, was Gerald Genta als „die magische Verwirklichung seines Kindheitstraums“ bezeichnete, hat einen einzigartigen Bezug zu dieser Geschichte. Denn hierbei handelt es sich um die zweite Royal Oak, die jemals hergestellt wurde.

Royal Oak Ref. 5402ST „No. A2“

Credit © Phillips

Die Uhr mit der Referenz 5402ST wurde in vier verschiedenen Serien produziert: A, B, C und D und blieb 25 Jahre lang in den Katalogen von Audemars Piguet. Das Exemplar mit der Gehäusenummer A2 ist die früheste Royal Oak, die jemals auf einer internationalen Auktion aufgetaucht ist, und wurde für einen Preis von 1.058.500 CHF verkauft.


Platz 2 der teuersten Audemars Piguet Uhren: Gerald Gentas Royal Oak „Jumbo“ Ref. 5402

Gerald Genta wurde am 1. Mai 1931 als Sohn einer Schweizer Mutter und eines italienischen Vaters in Genf geboren. Nach seiner Ausbildung zum Goldschmied und Juwelier wurde er von Universal Genève angeworben, die vor allem für ihre Chronographen geschätzt wurden. Hier entwarf er im Alter von 23 Jahren die SAS Polerouter, eine Uhr, die an die Polarflüge der skandinavischen Fluggesellschaft erinnerte.

Nach seiner Arbeit für Universal Genève, die bis Mitte der sechziger Jahre andauerte, wandten sich mehrere Schweizer Uhrenfirmen an den jungen Designer. Zunächst war da Omega, für die Gerald Genta die Constellation-Kollektion erneuerte. 1970 folgte Audemars Piguet, die ihn beauftragten, die Royal Oak zu entwerfen, die heute ihr ikonischstes Modell ist. Auch Patek Philippe, die hofften, von Gentas Gespür für ausgewogenes Design und seiner Schaffenskraft profitieren zu können, traten an den Designer heran, was im Design der Patek Philippe Nautilus mündete. Von nun an war klar: Einige der teuersten Uhren der Welt sind aus Stahl gefertigt.

Auf dem zweiten Platz der teuersten Audemars Piguet-Uhren befindet sich mit einer Royal Oak der Höhepunkt von Gentas Karriere. Dabei handelt es sich allerdings nicht um irgendeine Uhr, sondern um seine eigene Royal Oak und damit das einzige Exemplar auf dem Markt, das sich in seinem Besitz befand. Das Archiv von Audemars Piguet bestätigt, dass diese Uhr am 15. Mai 1978 von Genta erworben wurde. Zudem handelte es sich hierbei um die einzige Referenz 5402 aus Edelstahl mit Goldlünette, die je auf einer Auktion angeboten wurde. Laut Phillips wurde die Lünette im Atelier von Gérald Genta hergestellt.

Gerald Genta’s Royal Oak „Jumbo“ Ref. 5402

Credit © Sothebys

Aufgrund der Geschichte der Uhr und des Mannes, der sie trug, konnte dieser Zeitmesser einen Preis von 2.107.000 CHF erzielen.


1. Royal Oak 15202 „Jumbo“ Extra-Thin Only Watch Ref. 15202XT.GG.1240XT.99

Die teuerste Audemars Piguet Uhr, die Royal Oak 15202 „Jumbo“ Extra-Thin Only Watch, ist ein Unikat, das nicht nur das Ende eines Zeitabschnitts, sondern auch einen Neuanfang markierte. In diesem Zeitmesser kam die Referenz 15202 und ihr Kaliber 2121 zum letzten Mal zum Einsatz, bevor sie noch im Jahr 2021 aus der Unternehmensgeschichte ausgetreten sind und von einer neuen Generation abgelöst wurden. Dies war besonders bedeutsam, da das Kaliber 2121 bei seiner Einführung im Jahr 1972 das dünnste Automatikuhrwerk mit Zentralrotor und Datumsanzeige war.

Die teuerste Audemars Piguet Uhr: Royal Oak 15202 „Jumbo“ Extra-Thin Only Watch Ref. 15202XT.GG.1240XT.99

Zudem hielt mit dem Unikat das sogenannte Bulk Metallic Glass, eine Legierung auf Palladiumbasis, die unter anderem bei der Lünette sowie dem Rahmen des Saphirglasbodens verwendet wurde, Einzug in die Kollektion. Die Legierung bietet den Vorteil einer hohen Festigkeit und ist zudem korrosions- und verschleißbeständig.

Die Royal Oak 15202 „Jumbo“ Extra-Thin Only Watch wurde im Rahmen der Only Watch Auktion, einer Wohltätigkeitsauktion, die die Uhrenwelt zusammenbringt, um die Forschung zur Duchenne-Muskeldystrophie zu unterstützen, als die teuerste Audemars Piguet Uhr für einen Preis von 3.100.000 CHF versteigert.


audemarspiguet.com


In diesem Artikel werden die teuersten Armbanduhren von Audemars Piguet vorgestellt.
Stand: September 2024


ModelPrice realised
10. Ref. Photo Reference 831CHF 736.600
9. Royal Oak Jumbo „Khanjar“ Ref. 5402STCHF 756.000
8. Royal Oak Perpetual Calendar Ref. 25829TPCHF 768.100
7. Royal Oak Jubilée Ref. 14802PTCHF 804.400
6. Karl Lagerfeld’s Royal Oak Ref. 5402STCHF 937.500
5. Royal Oak „Grande Complication“ Ref. 26605CE.00.1248CE.98CHF 967.117.99
4. Royal Oak Perpetual Calendar Ref. 25654PTCHF 1.022.200
3. Royal Oak „No. A2“ Ref. 5402STCHF 1.058.500
2. Gerald Genta’s Royal Oak „Jumbo“ Ref. 5402CHF 2.107.000
1. Royal Oak 15202 „Jumbo“ Extra-Thin Only Watch Ref. 15202XT.GG.1240XT.99CHF 3.100.000