Ich gestehe: Bislang war mein Verhältnis zu Breguet-Uhren eher von neutraler Koexistenz geprägt. Das hat sich in diesem Jahr geändert. Spätestens mit dem Erscheinen der Type XX Chronographe 2075 Anfang Juni und einem intensiven Blick darauf habe ich meinen neutralen Posten verlassen. In diesem Artikel erfahren Sie, weshalb.

Breguet feiert 250. Jubiläum. Und ja, manche sagen, sie hätten mehr von der seit 1999 zur Swatch Group gehörenden Manufaktur erwartet. Mehr Tamtam, mehr Wows. Machen andere wie Vacheron Constantin, Zenith und Audemars Piguet ja auch. 

Breguet feiert anders. Nicht ganz so laut und nicht mit einem Knall. Aber nicht weniger ansprechend und groß. Das ganze Jahr über wird die Manufaktur ihre Liebhaber und solche, die es im Verlauf des Jahres sicher noch werden, mit ganz besonderen Neuinterpretationen aus der ikonischen Vergangenheit der Marke beglücken – und zwar in Breguet-Gold. Und wenn es so weitergeht wie bislang, dann werden auch in den nächsten Monaten nicht simple Klone früherer Modelle lanciert.

Nach der Classique Souscription 2025 und der Tradition 7035 gibt sich nun die neue Type XX Chronographe 2075 die Ehre und zugleich nicht mit einem einzigen Jubiläum als Erscheinungsanlass zufrieden. Mit ihrer edlen Materialität macht sie nämlich nicht nur auf den 250. Geburtstag ihrer Schöpferin aufmerksam, sondern auch auf die goldenen Fliegeruhren, die Breguet vor 70 Jahren lancierte.

„Im Jahr 1955 stellte Breguet tatsächlich drei Modelle her, deren Gehäuse aus Gelbgold bestanden. Eine eher ungewöhnliche Wahl für Fliegeruhren, die normalerweise aus Stahl gefertigt waren“, berichtet Gregory Kissling, welcher seit Oktober vergangenen Jahres als CEO die Geschicke der Marke verantwortet und – so hört man aus sicherer Quelle – vieles vorhat. Die Marke hat es definitiv verdient, dass die Zukunft ähnlich eindrücklich wird, wie es ihre Vergangenheit war. Und diese Zukunft hat bereits begonnen.

„Wir lancieren im Laufe des Jubiläumsjahres eine Reihe von Zeitmessern, von denen jeder mit einer bestimmten Erfindung aus der langen Geschichte von Breguet verbunden ist, die bis zur Gründung der Marke im Jahr 1775 zurückreicht“, verriet Gregory Kissiling im CEO Talk mit Swisswatches Magazine..

Das Breguet-Jubiläum als Auftakt für eine spannende Zukunft

Was unter der kurzen von Ägide Gregory Kissling bereits sichtbar wurde, zeugt von seinem ausgeprägten Sinn für Ästhetik und ausgewogenen Proportionen, welche er vor Breguet über 16 Jahre lang erfolgreich bei Swatch-Group-Schwester-Marke Omega einbrachte, zuletzt als Vice President Product Development. 

Verschiedene perfekt aufeinander abgestimmte Detail-Veränderungen wie beispielsweise die verkürzten Bandanstöße und der Verzicht auf das Datum zeugen auch bei der neuen Type XX Chronographe 2075 von seiner ästhetischen Sensitivität. 

Das sorgt für einen ersten Blick, der nicht so schnell von der Uhr abgewandt werden will – das gilt übrigens für Vorder- wie Rückseite gleichermaßen. Legt man sie an, dann bedarf es bei passendem Budget eigentlich keiner großen Überzeugungsarbeit mehr durch den geneigten Verkäufer beim Juwelier. Mit einem ausgesprochen fairen Preispunkt unter 45.000 Euro – sowohl für die nicht limitierte als auch die auf 250 Stück begrenzte Ausführung – erleichtert Breguet die Entscheidung zudem. 

Denn zum einen hat man es bei der Chronographenfunktion mit einer in ihrer uhrmacherischen Komplexität von vielen unterschätzten Komplikation zu tun. In diesem Fall ist es zudem eine Flyback-Variante. 

Diese findet Schutz in einer Hülle aus exklusivem Breguet-Gold. Die Legierung aus eigener Entwicklung veredelt bereits die ersten drei Jubiläums-Modelle und wird auch mit wenigen Ausnahmen das Material der Wahl für die im Verlauf des Jahres kommenden Geburtstags-Editionen sein. 

Die Type XX Chronographe 2075 – ein edler Dreiklang

Und zwar ein doppelter, denn der neue Type XXChronographe 2075 erscheint in zwei Versionen. Grundlage dieser Neuinterpretation ist ein Type XX-Modell aus dem Jahr 1955 mit goldenem Gehäuse und der Nummer 1780. Das Zifferblatt bestand zunächst aus Silber, später wurde dieses durch ein schwarzes ersetzt. Allen drei Elementen trägt Breguet heute Rechnung. 

„So können wir zwei Produkte für Puristen und Kenner der Linie präsentieren, die auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger der Uhren aus den 1950er-Jahren sind“, erläutert Gregory Kissling.

Das Gehäuse der Type XX Chronographe 2075 – bekanntes Format, neues Gold

Und zwar Breguet-Gold. Und das ist nicht irgendeine Legierung, bei der es lediglich um die Schaffung eines neuen Farbtons geht. Obwohl sich das exklusive 18-karätige Edelmetall diesbezüglich sehen lassen kann, und zwar mit einem dezent rosafarbenen Ton. Damit kleidet sich die Uhr aber nicht nur in einen dezenten Vintage-Look, sondern auch in ein die eigene Schönheit erhaltendes Material. 

Und dieses besteht zu 75 Prozent aus Gold, das mit Silber, Kupfer und Palladium angereichert ist. So entsteht ein gegen Alterserscheinungen widerstandsfähiger Glanz. Dieses besondere Material kam erstmals Anfang des Jahres bei dem Jubiläums-Modell Classique Souscription 2025 zum Einsatz, verleiht dem zweiten Geburtstagsmodell Tradition 7035 edles Gewicht und manifestiert sich nun mit gut 50 Gramm bei der Type XXChronographe 2075.

Der größte Teil entfällt dabei auf das bis 5 Bar wasserdichte Gehäuse, welches mit einem Durchmesser von 38,3 Millimetern dem Inspirationsmodell von 1955 1:1 Tribut zollt. Die beidseitig drehbare Lünette – natürlich auch aus Breguet-Gold – erfüllt diese Aufgabe mit ihrer zivilen Gradierung, wodurch sie sich deutlich von den für den militärischen Bereich kreierten Type XX-Modellen des letzten Jahrhunderts unterscheidet, welche mit Skala-freier Lünette ausgestattet waren. Auch eines der beiden Type XX-Modelle von 2023 war mit solch einer kannelierten, beidseitig drehbaren Lünette ausgestattet. 

Und es gibt weitere Unterschiede zu diesen Zeitmessern von vor zwei Jahren. Das sind zum einen die bereits angesprochenen verkürzten Bandanstöße. Diese bieten dem Auge nicht nur harmonische Proportionen, sondern in Kombination mit dem moderaten Format zudem hohen Tragekomfort. Und den kann man sehen. Denn die Type XXChronographe 2075 schmiegt sich an schmalere Handgelenke ebenso sichtbar entspannt an, wie an solche größeren Umfangs. Zudem ist nicht nur der Durchmesser um 3,7 Millimeter geschrumpft, sondern auch die Höhe der gesamten Uhr. Und zwar um 0,9 Millimeter. 

Die zwei Gesichter der Type XX Chronographe 2075

Beim Zifferblatt rekurriert Breguet ebenfalls auf die 1780 von 1955, welche den Archiven der Marke zufolge ursprünglich mit einem silbernen Gesicht versehen war, welches später durch ein schwarzes Pendant ersetzt wurde. 

Auch bei der neuen Type XX Chronographe 2075 kann – oder muss – man sich zwischen diesen beiden Farbgebungen entscheiden. Das gilt aber nicht nur hinsichtlich Schwarz und Silber, denn auch bei den Zifferblattmarkierungen gibt es deutliche Unterschiede. 

Einigkeit besteht hingegen beim Verzicht auf das Datum, welches bei den Edelstahl-Type XX von 2023 noch zwischen 4 und 5 Uhr positioniert beziehungsweise für mein Empfinden eher dazwischen gequetscht war. 

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber bei meinen Uhren ist das Datum selten richtig eingestellt. Soll heißen, für mich ist das Datum nicht eine Funktion oberster Priorität. Mehrtägige Verspätungen sind bei mir dennoch nicht die Regel.

Die Gemeinsamkeiten beider neuen Type XX Chronographe 2075-Modelle manifestieren sich außerdem in dem geschwungenen, applizierten Breguet-Schriftzug aus Breguet-Gold. Daraus bestehen ebenfalls die Stabindexe sowie Ziffern. Letztere schmücken bei der Ausführung mit Silber-Zifferblatt jedoch lediglich die 12- und 6-Uhr-Position.

Die dunkle Seite der Type xx Chronographe 2075 – eine unlimitierte Premiere

Werfen wir zunächst einen genaueren Blick auf die unlimitierte Ausführung, welche meines Erachtens den gelungensten Vintage-Faktor mitbringt – ohne altmodisch zu wirken. Hinzu kommt eine Premiere. Denn Aluminium – daraus besteht dieses gelungene Zifferblatt – hätten wohl die wenigsten bei Breguet erwartet. Und das in Kombination mit 18-karätigem Gold. Das ist nicht nur eine Premiere, sondern hat auch seinen Grund. 

Louis Breguet (1880-1975), begnadeter Flugzeugkonstrukteur und Urenkel des Uhrmachers Abraham-Louis Breguet, verwendete für seine Flugzeuge eine damals neuartige Legierung namens Duralumin mit 95 Prozent Aluminiumanteil. Der diskrete Schriftzug Al zwischen 7 und 8 Uhr verweist auf das leichte Material.

Kommen wir zur Farbe Schwarz: eigentlich eine Nicht-Farbe, aber darum geht es hier nicht. Um dem dunklen Modell aus den 1950er-Jahren möglichst nahe zu kommen, hat Breguet den neuesten Stand der Technik des Eloxierens genutzt. Das sieht nicht nur gut aus. Die Oxidschicht bietet außerdem einen umfassenden Korrosionsschutz, sprich hohe mechanische Festigkeit, welche auch in der Luft- und Raumfahrt genutzt wird. 

Das Schwarz dient als Leinwand für die gute Ablesbarkeit. Dafür sorgen beigefarbene Leuchtmasse (grüne Leuchtfarbe) auf arabischen Ziffern und Indizes der Minuterie und des 15-Minuten-Zählers bei 3 Uhr, auf Stunden- und Minutenzeiger aus Breguet-Gold sowie dem vergoldeten Chronographenzeiger. Der Zeiger der kleinen Sekunde bei 9 Uhr setzt auf pures Breguet-Edelmetall. 

Der Preis dieser Type XX Chronographe 2075 beträgt 42.400 Euro.

Die silberne Type XX Chronographe 2075 mit Tachymeterskala

Die zweite Variante der Type XX Chronographe 2075 kombiniert zum Gehäuse aus Edelmetall ebensolches für das Zifferblatt. Die Rede ist von 925er-Sterlingsilber, vertikal gebürstet für den eleganten Touch. Damit keine Missverständnisse ob der edlen und massiven Materialität aufkommen, befindet sich zwischen 7 und 8 Uhr die dezente Klarstellung in Form der eingravierten Inschrift Ag925. 

Überdies hinaus lockt diese – meines Erachtens weniger unmittelbare Emotionalität auslösende – Ausführung mit einer Limitierung auf 250 Exemplare, welche mit ihrer Materialwahl dem Original mit silberfarbenem Zifferblatt Respekt erweist.

Die arabischen Ziffern und Indizes aus Breguet-Gold sind hier nicht mit Leuchtmasse bestückt, diese findet sich aber in Beige (grüne Leuchtfarbe) auf den goldenen Stunden- und Minutenzeigern sowie dem gebläuten Chronographenzeiger aus Stahl. Stählern und gebläut sind auch der 30-Minuten-Zeiger bei 3 Uhr und der Hinweisgeber der kleinen Sekunde bei 9 Uhr. 

Diese limitierte Version verweist im Unterschied zur Variante mit schwarzem Zifferblatt außerdem mit dem Schriftzug „retour en vol“ auf die Flyback-taugliche Chronographenfunktion hin und bietet zudem mit der Tachymeterskala eine weitere Nutzungsmöglichkeit. 

Die Type XX Chronographe 2075 kostet 44.200 Euro.

Zwei leistungsstarke Antriebe

Die beiden Handaufzugskaliber der neuen Type XX Chronographe 2075 sind zwar nicht neu, aber weiterentwickelt. Und zwar basieren sowohl das 7279 in der schwarzgesichtigen und das 7278 in der Silberblatt-Variante auf dem Kaliber 728, welches 2023 nach vierjähriger Entwicklungszeit die Type XX Chronographe 2067 mit ihrer automatischen Energie versorgte. 

Die Jubiläums-Zeitmesser hingegen werden per Hand aufgezogen, was das historische Tragegefühl zweifelsohne verstärkt. In puncto Takt schwingen alle mit flotten 5 Hertz. Die hohe Schwingfrequenz erhöht die Präzision von Zeitanzeige und des Chronographen. Letzterer bietet zudem die praktische Flyback-Funktion.

Wird der untere Drücker bei 4 Uhr betätigt, erfolgt die sofortige Nullstellung sowie der Start einer erneuten Zeitmessung. Ihren Ursprung hat diese Komplikation in den Anforderungen für eine sichere Flugnavigation, bevor es funk- und satellitengestützte Systeme gab. 

„Diese Funktion, die in den 1930er- und 1940er-Jahren von den offiziellen Stellen der Luftfahrtbehörde gefordert wurde und keine Erfindung von Breguet ist, wird seit 1954 in allen Type XX-Chronographen sowie in verschiedenen Chronographen-Modellen für die Instrumentenbretter von Flugzeugen verwendet“, erklärt Emmanuel Breguet, Vice President, Head of Patrimony und Nachfahre von Breguet-Gründer Abraham-Louis Breguet.

Das Kaliber 7279 besteht aus 258 und das 7278 aus 257 Einzelteilen. Beide bieten 60 Stunden Gangreserve. 

Die Gehäuserückseite – Schönheit auf den zweiten Blick

Ausgestattet mit einem Saphirglas mit der Gravur „Breguet 250 Years“ und einer Antireflexbeschichtung ermöglicht die rückwärtige Ansicht auf beide Uhren nicht nur den ungetrübten Blick auf die Funktionsweise beider Werke. 

Die wird bei angesichts der liebevoll mit Handgravur in den Ateliers der Manufaktur gestalteten Brücke fast in den Hintergrund. Zu sehen ist das Flugzeug Breguet 19 im Flug über den Atlantik sowie die exakte Flugroute des ersten Transatlantikflugs von Paris nach New York im Jahr 1930. Hinzu kommt eine Ansicht der europäischen und nordamerikanischen Küstenlinie mit Frosted Effekt. Auch hier gelingt es Breguet bei allem historischen Bezug, einen authentischen, zeitgeistigen Rückblick ins Hier und Jetzt zu transferieren, den man gerne länger betrachtet.

Für sicheren Halt am Handgelenk sorgt bei der Type XX Chronographe 2075 mit schwarzem Zifferblatt ein anthrazitfarbenes Kalbsleder mit Dégradé-Effekt, die Variante mit Silber-Gesicht wird mit einem blauen Kalbslederband fixiert. Beide sind mit einer Dornschließe aus 18-karätigem Breguet-Gold ausgestattet und können ohne Werkzeug schnell ausgetauscht werden. 

Type XX – die Reise geht weiter

Erkennbar an ihrem größeren Gehäuse aus poliertem Stahl, den wuchtigen Bandanstößen und der schwarzen Lünette kam 1971 die Type XX der zweiten Generation auf den Markt. Sie hatte einen 15-Minuten-Zähler und war mit oder ohne 12-Stunden-Zähler erhältlich. 1986 endete für knapp zehn Jahre der Lebenszyklus dieses Modells, bis es 1995 mit schwarzem Zifferblatt und Automatikwerk wiederbelebt wurde. 

Zahlreiche Farb- und Werkstoff-Varianten als auch Funktionsergänzungen komplettierten in den Folgejahrzehnten die Familie.

Ab 2023 besann sich Breguet dann – zum Glück – auf die Wurzeln der Type XX und orientierte sich wieder enger an den ikonischen Modellen der ersten Generation. 

Die beiden goldenen, entsprechend gestalteten Jubiläums-Zeitmessern Type XX Chronographe 2075 sind übrigens lediglich eine Etappe auf der Reise dieser Linie, wie Gregory Kissling betont: 

„Nach der Lancierung von Modellen aus Stahl und Gold, die mit einer großen Auswahl an Armbändern getragen werden können, sind die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft, zumal sich die Kollektion an ein breites Publikum mit unterschiedlichen Geschmäckern richtet. Die Optionen sind vielfältig, gerade wenn man mit Durchmessern, Veredelungen und Materialien spielt. So kann die Kollektion nach und nach erweitert werden.“

Die Rolle von Breguet in der Geschichte der Luftfahrt

Die Piloten in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mussten für Redundanz sorgen. Das taten sie, indem sie neben dem Bordchronographen auf einen weiteren Zeitmesser am Handgelenk setzten. Denn sollte die eine Uhr nicht mehr funktionieren, übernahm die andere ihre Aufgaben. Mit der Entwicklung der Type XX-Chronographen trug Breguet diesem Umstand Rechnung.

Seit rund 70 Jahren genießt diese Kollektion also nun schon Kultstatus, und sie hat die Geschichte der Luftfahrt geprägt. Sei es als Präzisionsinstrument am Handgelenk von Piloten oder jener der Liebhaber, die auch ohne fliegerische Ambitionen die Eigenschaften der Type XX schätzen.

Das Engagement der Manufaktur für die Fliegerei begann aber bereits in den 1930er-Jahren. Damals stellte man Spezialprodukte wie Flugplatz- und Bordchronometer. Aber auch für das Handgelenk entstanden zu dieser Zeit erstmals Chronographen mit Schleppzeiger, ab 1935 auch in Stahl.

In den frühen 1950er-Jahren erfüllte Breguet schließlich den Wunsch der französischen Luftwaffe, ihre Piloten und Navigatoren mit einem robusten Armbandchronographen mit besonderen Eigenschaften auszurüsten. Er sollte ein schwarzes Zifferblatt mit Leuchtziffern und Leuchtzeigern besitzen sowie ein hochwertiges Uhrwerk, das Druckschwankungen und Beschleunigungen standhält. 

Ferner standen auf der Wunschliste eine Drehlünette, staub- und feuchtigkeitsdichte Gehäuse mit verschraubtem Boden, eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Stöße, Zwiebelkrone, Magnetismus- und Temperaturresistenz, eine drehbare Lünette mit Leuchtmarkierungen sowie Leuchtzeiger. In funktionaler Hinsicht war die Chronographenfunktion mit Flyback für die sichere Navigation besonders wichtig. Seitdem sind alle Type XX von Breguet mit dieser Komplikation ausgestattet. 

Die ersten Zeitmesser, die damals an die Luftwaffe ausgeliefert wurden, hießen allerdings Type 20 und hatten eine Lünette ohne Skala. Die Ausführungen für die zivile Nutzung erhielten die Bezeichnung Type XX, welche seit 1957 für alle Nutzungen und Varianten Verwendung findet.

Type XX Chronographe 2075 – eine dreifache Hommage

Die beiden neuen Type XX Chronographe 2075-Modelle sind eine dreifache Hommage an echte Pioniere, welche Zeit und Raum erkundeten und die Geschichte der Uhrmacherei und Fliegerei in einem nicht zu überschätzenden Ausmaß prägten: 

Gemeint sind Uhrmacher Abraham-Louis Breguet (Gründer der gleichnamigen Manufaktur), sein Ururenkel Louis Breguet (ein Flugzeugkonstrukteur) sowie das Fliegerduo Dieudonné Costes und Maurice Bellonte, die als Erste nonstop von Paris nach New York flogen.

Die staunenswerte Geschichte der Familie Breguet

Während Abraham-Louis Breguet (1747-1823) bekanntermaßen einer der besten Uhrmacher seiner Zeit war, ohne dessen Innovationsgeist die heutige Uhrenwelt anders aussehen würde, zog es seinen Ururenkel Louis Breguet (1880-1955) in die Lüfte. 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konstruierte er beispielsweise einen der ersten experimentellen Hubschrauber, der mit einem Passagier an Bord abheben konnte – eine Meisterleistung in der damaligen Zeit. 

Als diplomierter Ingenieur der École Supérieure d’Electricité gründete er schließlich 1911 das Luftfahrtunternehmen Breguet Aviation, das eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der militärischen und zivilen Luftfahrt spielen sollte. So produzierte Breguet während des Ersten Weltkrieges eine große Stückzahl an Bomber- und Aufklärungsdoppeldecker. 

Darunter war auch die berühmte Breguet 19, die häufig für Langstreckenflüge eingesetzt wurde und heute im Musée de l’Air et de l’Espace in Le Bourget ausgestellt ist. In angepasster Bauweise absolvierte das Fliegerduo Dieudonné Costes (1892-1974) und Maurice Bellonte (1896-1984) an Bord der Breguet 19 Super Bidon Point d’Interrogation 1930 den ersten Direktflug von Paris nach New York. Drei Jahre zuvor hatte zwar bereits Charles Lindbergh die entgegengesetzte Route gemeistert, aber ein Flug von Ost nach West war und ist aufgrund der Gegenwinde erheblich schwieriger.

In der Nachkriegszeit engagierte sich Louis Breguet in der kommerziellen Luftfahrt und trug unter anderem zur Gründung von Air France bei. 

Obwohl die Familie Breguet 1870 die Uhrenmarke an den Werkstattleiter Edward Brown verkauft hatte, entwickelte sich dennoch eine enge Verbindung zwischen den Welten der Uhrmacherei und der Luftfahrt. „Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Louis Breguet eine Schlüsselrolle dabei spielte, das Haus Breguet für die Herausforderung der Luftfahrt zu sensibilisieren und somit diese äußerst erfolgreiche Verbindung herzustellen“, weiß Emmanuel Breguet zu berichten. 

Und es gibt noch einen berühmten Sohn der Breguet-Familie, dessen Name einer von 72 ist, die in goldenen Lettern auf den Friesen der ersten Etage des Eiffelturms angebracht sind. „Der Name Breguet auf dem Eiffelturm bezieht sich auf den Uhrmacher und Physiker Louis-Clément Breguet (1804-1883), der ein Pionier im Bereich Telegrafie und der Nutzung von Elektrizität gewesen ist. Er war der Enkel von Abraham-Louis und der Großvater von Louis“, klärt Emmanuel Breguet auf.

Die Leidenschaft für Mechanik und Konstruktion sowie der Innovationsgeist sind ganz offensichtlich Teil der DNA der Familie Breguet. Bis heute schlägt sich das in den Kreationen der Uhrenmanufaktur Breguet nieder. Ich freue mich schon jetzt auf die weiteren Jubiläums-Editionen.

breguet.com

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