Die deutsche Manufaktur stellt eine neue Version der 1815 Tourbillon in Platin mit Zifferblatt aus schwarzem Grand-Feu-Emaille vor, die auf 50 Exemplare limitiert ist. Die beiden bestehenden Modelle besitzen helle Zifferblätter: Es gibt eine Platinvariante mit weißem Blatt und ein Rotgoldmodell mit silbernem Zifferblatt.

Das Tourbillon mit seinem Käfig lässt sich gut bei sechs Uhr beobachten. Es verfügt über einen für Lange typischen Zero-Reset-Mechanismus, der bei einem Tourbillon jedoch große Herausforderungen bei der Umsetzung mit sich bringt: Wird die Krone gezogen, springt der Sekundenzeiger auf null und hält an. So lässt sich die Zeit einfach sekundengenau einstellen – ein sinnvoller Vorteil bei einem Tourbillon, das die Einflüsse der Schwerkraft ausgleicht und daher sehr präzise läuft. Drückt man die Krone wieder in ihre normale Position, setzt sich der Sekundenzeiger sofort in Bewegung.

Neben der technischen Komplikation beeindruckt die Uhr auch durch ihre Verzierungen. So sind die Tourbillonbrücke und das Käfigoberteil mit einer Schwarzpolitur versehen. Dafür reiben erfahrene Uhrmacher die Bauteile von Hand mit einem bestimmten Druck über eine Zinnplatte mit Polierpaste, bis die Flächen bei Lichteinfall in einem bestimmten Winkel schwarz erscheinen.

Auch auf der Rückseite gibt es viel zu entdecken. Das Manufakturkaliber L102.1 verfügt über eine Dreiviertelplatine aus Neusilber, verschraubte Goldchatons, eine Schraubenunruh und einen handgravierten Unruhkloben, der hier technisch gesehen ein Teil der Sekundenbrücke ist. Diese traditionellen Elemente finden sich bereits bei Lange-Taschenuhren vor über 150 Jahren. Ein seltenes Detail, das die 1815 Tourbillon zusätzlich auszeichnet, ist der Diamantdeckstein – früher ein Qualitätsmerkmal, das nur Taschenuhren von A. Lange & Söhne in 1A-Qualität vorbehalten war.

Auch das Zifferblatt folgt den Traditionen alter Handwerkskunst. Das tiefschwarze Grand-Feu-Emaillezifferblatt entsteht vollständig in der Manufaktur in Glashütte. Der Herstellungsprozess umfasst zahlreiche Arbeitsschritte: von der Vorbereitung des Weißgold-Basiszifferblatts über das Zerkleinern und Auftragen der Emaillepigmente bis hin zum wiederholten Brennen und der abschließenden Oberflächenbearbeitung. Die kreisförmige Öffnung für das Tourbillon wird von Hand angliert, wobei äußerste Präzision notwendig ist, um die empfindliche Emailleschicht nicht zu beschädigen. Insgesamt sind mehr als 100 Arbeitsschritte erforderlich, sodass die Anfertigung eines Zifferblatts mehrere Wochen dauert.

Das schwarze Zifferblatt hebt sich deutlich vom Gehäuse aus 950er Platin ab. Mit 39,5 Millimetern Durchmesser und 11,3 Millimetern Höhe bleibt die Uhr trotz ihres komplexen Werks vergleichsweise flach. Die neue Lange 1815 Tourbillon wird an einem Armband aus schwarzem Alligatorleder getragen und mit einer Faltschließe aus Platin gesichert.


alange-soehne.com

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