
48 Stunden in Paris: Breguet präsentiert mit der Expérimentale 1 und ihrer revolutionären Magnet-Hemmung eine Weltpremiere
Die innovative magnetische Hemmung der neuen Breguet Expérimentale 1 mit konstanter Kraft und das Tourbillon mit schneller 10-Hertz-Unruh sorgen für höchste Ganggenauigkeit.
Breguet feiert 2025 den 250. Geburtstag der Marke. Aus diesem Anlass ehrt die Manufaktur den erfindungsreichen Gründer und Pionier der Chronometer mit einer spektakulären und ultrapräzisen Uhr. 75 Exemplare der Breguet Expérimentale 1 will Breguet bauen.
Breguet 250. Jubiläum Event in Paris: Von der Place Vendôme nach Versailles
Breguet Boutique an der Place Vendôme
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres „250 Jahre Breguet“ lud die Manufaktur Anfang Dezember rund 150 Gäste – darunter Sammler und Medienvertreter – zu einem zweitägigen Event nach Paris ein, das am Sonntag in der Boutique an der Place Vendôme begann. In der zweistöckigen Boutique zeigte Breguet nicht nur die im Jubiläumsjahr vorgestellten Modelle und historische Subskriptionsuhren, sondern präsentierte auch zwei Uhren mit Schlagwerk: die Minutenrepetition Classique Répétition Minutes 7365 sowie die Taschenuhr Classique Grande Sonnerie Métiers d’Art 1905. CEO Gregory Kissling und Emmanuel Breguet, Nachfahre von Abraham Louis Breguet und zuständig für das Heritage der Marke, nutzten diesen Rahmen, um im persönlichen Austausch die strategische Neuausrichtung der Marke zu erläutern.
Die Geburtsstunde der Breguet Expérimentale 1 im Musée national de la Marine
Am Montag präsentierte Gregory Kissling im symbolträchtigen Musée national de la Marine erstmals die neue „Breguet Expérimentale 1“, ein auf 75 Stück limitiertes 10-Hz-Tourbillon mit magnetischer Hemmung. Die Wahl des Ortes unterstrich die historische Verbindung der Marke zu Marine-Chronometern, während die Uhr selbst als logische Fortsetzung der Tradition und technologischer Ausblick auf künftige Kollektionen positioniert wurde.
Abend in Versailles: Creative Black Tie
Den feierlichen Abschluss bildete ein Galadinner in Versailles unter dem Motto „Creative Black Tie“, bei dem langjährige Sammler ihre historischen Breguet-Modelle trugen. Die minimalistische Dekoration, die das neue „Breguet-Gold“ aufgriff, und die Mischung aus historischen Uhren und radikaler Innovation verdeutlichten die Botschaft des Wochenendes: Das 250-jährige Erbe dient als aktiver Ausgangspunkt für die Zukunft der Chronometrie.
Die neue Breguet Expérimentale 1: Drachenzähmen (leicht) gemacht
Zunächst denkt man bei Magnetfeldern vor allem an äußere Einflüsse, die die Ganggenauigkeit beeinträchtigen können. Manche Uhren schützen daher ihr Werk mit einem Weicheisenkäfig wie eine feuerfeste Burg vor einem Drachen. Breguet hat diesen Drachen nun gezähmt, in einen Tourbillonkäfig gesperrt und setzt seine magische Kraft für seine Zwecke ein: Die neu entwickelte magnetische Hemmung eliminiert mehrere Schwachstellen der Schweizer Ankerhemmung und erlaubt eine extrem hohe Taktfrequenz von 72.000 A/h.
Zudem funktioniert sie wie eine Konstant-Kraft-Schaltung, behält also unabhängig vom Drehmoment der Feder die Amplitude der Unruh bei. Zusammen mit dem Tourbillon schützt die Hemmung dadurch vor den drei stärksten Gegnern der Ganggenauigkeit: Stöße, Amplitudenabfall und Lagedifferenzen.
Bevor wir uns im Detail ansehen, wie die neue Hemmung funktioniert, fassen wir noch mal kurz zusammen, was der geniale Entwickler Breguet für die Uhrenwelt getan hat. Denn ohne seine Leistungen wäre auch die neue Expérimentale 1 nicht möglich gewesen.
Zwerge auf den Schultern von Riesen
Mittelalterliche Gelehrte kamen zwar zu neuen Erkenntnissen in der Wissenschaft, sahen ihren Beitrag aber als bescheiden an im Vergleich zu den Denkern der Antike, auf deren Forschungen sie aufbauten. Sie betrachteten sich als Zwerge, die weiter schauen können als die antiken Riesen, weil sie auf deren Schultern saßen. Unter den Uhrmachern, die die heutigen präzisen Armbanduhren durch ihre Erfindungen möglich gemacht haben, ist Abraham Louis Breguet ohne Zweifel der größte Riese gewesen.
Viele seiner Ideen und Lösungen haben die Uhr in ihrer aktuellen Form erst möglich gemacht und finden sich heute in jedem Zeitmesser: So hat er 1780 die erste Uhr mit automatischem Aufzug entwickelt. 1790 löste er das Problem brechender Unruhwellen durch seine „Parachute“-Stoßsicherung. 1802 entwickelte Breguet die Natürliche Hemmung, die ohne Schmierung auskam. 1810 baute er die erste Uhr, die am Arm getragen wurde. Und 1830 verkaufte sein Sohn die erste Uhr mit schlüssellosem Aufzug über die Krone, 15 Jahre bevor Jean Adrien Philippe sich diese Vorrichtung patentieren ließ.
Auch Komplikationen verbesserte Abraham Louis Breguet entscheidend: So entwickelte er 1783 die Tonfedern für Repetitionsuhren, was deren Klang zugutekam und erlaubte, die Uhren deutlich zu verkleinern. 1820 konstruierte er einen Chronographenvorläufer: Ein Observationschronometer mit zweitem start- und stoppbarem Sekundenzeiger.
Noch entscheidender waren die Dienste, die A.-L. Breguet der Chronometrie erwies. Und das nicht erst nach seiner Ernennung zum Uhrmacher der königlichen Marine 1814. So erhöhte er die Ganggenauigkeit mit der Erfindung der Breguet-Spirale 1783. Deren Schwerpunkt bleibt beim Bewegen in der Mitte, was Lageabweichungen reduziert.
Zu Ungenauigkeiten führt auch die nachlassende Kraft der Aufzugsfeder, da die Unruh dann weniger weit schwingt. Breguet entwickelte 1798 eine Hemmung mit „Konstanter Kraft“-Schaltung, die dafür sorgt, dass in kleinen Intervallen eine immer gleiche Kraft an die Unruh abgegeben wird und so die Amplitude gleich bleibt.
Auch die berühmteste Erfindung Breguets erhöht die Ganggenauigkeit: Das 1795 erdachte und 1801 patentierte Tourbillon. Bei dieser komplizierten Konstruktion drehen sich Unruh und Hemmung kontinuierlich in einem Käfig. So wirkt die Schwerkraft im Laufe der Zeit von allen Seiten auf das Schwingsystem und die Lagefehler gleichen sich aus.
Allein acht historische Entwicklungen von Breguet finden sich auch in der neuen Breguet Expérimentale 1:
- Die Stoßsicherung für die Unruh (1790)
- Hemmung mit konstanter Kraft (1798)
- Tourbillon (1795)
- Armbanduhr (1810)
- Schlüssellose Aufzug über Krone (1830)
- Dezentrale Zeitanzeige (1812)
- Breguet-Zeiger- und -Ziffern (1783)
- Geheimsignatur (1795)
Breguet Expérimentale 1: Die drei Kräfte des Bösen
Es gibt drei Kräfte des Bösen, die eine Ganggenauigkeit bei Uhren verhindern. Es handelt sich erstens um die Schwerkraft, die für Lagefehler sorgt. Zweitens bringen äußere Kräfte durch Stöße die Unruh aus dem Takt. Und drittens führt die ungleichmäßige Federkraft zu Änderungen der Schwingungsweite der Unruh.
Die nun von Breguet entwickelte revolutionäre Magnethemmung mit konstanter Kraft löst in Zusammenspiel mit der hohen Taktfrequenz und dem Tourbillon alle drei Probleme und erlaubt damit eine sehr hohe Ganggenauigkeit. Zusätzlich wird sogar noch das Problem der Schmierung der Hemmung gelöst.
Wie funktioniert die Hemmung?
Grundsätzlich behält Breguet die Funktionsweise der Schweizer Ankerhemmung bei. Es gibt also einen Anker, der zum einen das Hemmungsrad blockiert und vom Hebestein an der Unruh gesteuert wieder freigibt, sodass die Uhr langsam abläuft. Zum anderen überträgt der Anker wie bisher einen Kraftimpuls auf die Unruh, damit sie nicht aufhört zu schwingen.
Statt der Ankerpaletten aus Rubin sorgen jetzt aber zwei Magnete im Anker für das regelmäßige Stoppen des Hemmungsrads, das dadurch ohne physischen Kontakt abläuft. Die Breguet-Konstruktion benötigt nur zwei zusätzliche Teile: Die beiden neuen Hemmungsräder, die über und unter dem ursprünglichen Ankerrad montiert sind, sorgen mit ihren magnetischen Ringen dafür, dass der Anker mit seinen Magneten genügend Abstoßungskraft hat und die Räder blockiert. Das ursprüngliche Ankerrad hat nun nur noch eine Sicherheitsfunktion und wird daher Stopprad genannt: Es sorgt dafür, dass die Hemmungsräder auch bei starken Stößen nicht durch das sie hemmende Magnetfeld des Ankers rutschen können.
Die Konstruktion hat mehrere entscheidende Vorteile: Erstens sorgt die kontaktlose Magnethemmung dafür, dass zwischen Anker und Hemmung keine Reibung mehr entsteht, wodurch die Effizienz – und damit die Gangreserve – steigt. Und zweitens kann die problematische Schmierung entfallen: Durch das Schlagen der Zähne des Ankerrads auf die Ankerpaletten und die Gleitreibung der Zähne über die Palette bei der Freigabe des Rads verschwindet das Schmiermittel normalerweise hier als erstes und ist der Hauptgrund, warum Uhren ohne Wartung irgendwann falsch gehen und stehenbleiben.
Durch diese Eigenschaft ist auch die hohe Taktfrequenz von 10 Hertz, oder anders ausgedrückt 72.000 Halbschwingungen pro Stunde, leichter möglich. Damit bewegt sich die Unruh 2,5-mal schneller als die üblichen 28.800 A/h. Die hohe Frequenz führt bei Armbanduhren zu einer höheren Ganggenauigkeit, da Schläge die Unruh nicht so stark beeinflussen können.
Die kontaktlose Magnethemmung hat zudem eine äußerst positive Eigenschaft: Unabhängig vom Drehmoment der Feder überträgt sie immer die gleiche Kraft auf den Anker und damit auf die Unruh. Sie wirkt also wie ein Constant-Force-Mechanismus und sorgt so für eine gleichbleibende Amplitude und dadurch höhere Ganggenauigkeit.
Das führt auch dazu, dass das kraftintensive Drehen des Tourbillon-Käfigs die Ganggenauigkeit nicht beeinträchtigt. Die positive Eigenschaft bleibt dagegen: Dadurch, dass sich das Tourbillon mit Unruh, Spiralfeder und Hemmung einmal in der Minute um sich selbst dreht, wirkt die Schwerkraft von allen vertikalen Richtungen gleichmäßig auf sie ein und Lagefehler gleichen sich aus.
Das Werk gleicht also weitgehend alle drei Kräfte aus, die die Ganggenauigkeit verhindern: Schwerkraft, Kraft durch Stöße und nachlassende Federkraft. Insgesamt erreicht die Uhr so eine von Breguet garantierte Genauigkeit von +/- 1 Sekunde pro Tag. Und das dank der genialen Konstruktion auch am Arm.
Magnete: Die liebenden Steine
Aus China gibt es die ersten Aufzeichnungen über natürlich vorkommende Magnetsteine. Die Chinesen nannten sie wegen ihrer Anziehung zueinander „Liebende Steine“. In der Uhrmacherei galten sie allerdings Jahrhunderte lang als Gefahr für die Ganggenauigkeit. Diese nahm sogar noch zu, denn seit der Mitte des 20. Jahrhunderts finden immer mehr Magnete den Weg in unseren Alltag.
Tatsächlich gibt es auch heute noch erhebliche Herausforderungen für die Nutzung in einem Kaliber, schließlich möchte man normalerweise auf keinen Fall Magnetfelder in der Uhr haben. Breguet hat allerdings schon einige Erfahrung mit Magneten im Uhrwerk gesammelt. So stellte die Manufaktur 2010 das Modell 7800 „La Musicale“ mit dem weltweit ersten magnetischen Schlagwerkregulator vor. Und 2012 baute Breguet mit der Referenz 7727 die erste Uhr mit magnetisch gelagerter Unruh.
So konnte die Marke einiges an Wissen aufbauen: Wichtig sind vor allem nichtmagnetische Materialien für die meisten Komponenten des Werks. Daher besteht die Spiralfeder aus Silizium, die Hemmungsräder aus Titan Grade 2, der Anker aus Nickelphosphor, der Tourbillon-Käfig aus Titan Grade 5, die Platine und Brücken aus Breguet-Gold und die Unruh und ihre Welle sind aus Nivagauss gefertigt.
Auch andere Bedenken konnte der Breguet-CEO Gregory Kissling bei der Präsentation der Uhr in Paris ausräumen: Beispielsweise die Frage, ob die Uhr nicht besonders anfällig auf äußere Magnetfelder reagiert. Breguet hat die Expérimentale 1 bis 600 Gauss, entsprechend rund 48.000 A/m, ohne Probleme getestet. Zum Vergleich: Nach der ISO-Norm 764 gelten Uhren als antimagnetisch, wenn sie 4.800 A/m standhalten und danach höchstens 30 Sekunden pro Tag abweichen. Die Expérimentale 1 hält also das Zehnfache aus, was für den Alltag mehr als reichen sollte.
Eine weitere Frage ist, ob die Magnete ihre Kraft nicht mit der Zeit verlieren. Auch hier kann Kissling Entwarnung geben: Die verwendeten Samarium-Cobalt-Magnete verlieren unter normalen Bedingungen in 100 Jahren nur ein Prozent ihrer Kraft. Im Gegensatz zu den etwas stärkeren Neodym-Magneten ist dieses Material zudem besonders resistent gegen Entmagnetisierung durch hohe Temperaturen und sehr korrosionsbeständig.
Die Entwicklung und das Testen der neuen Hemmung hat über zehn Jahre in Anspruch genommen. Breguet ist so überzeugt von den Vorteilen der Magnethemmung, dass die Manufaktur sie zukünftig auch in weiteren Modellen einsetzen möchte.
Marathon im Sprint
Ein anderes Problem wirft normalerweise die hohe Taktfrequenz auf: Schnellschwinger mit 10 Hz bewegen sich quasi im Sprint und halten daher nicht lange durch. Setzt man ein Federhaus einer 4-Hz-Uhr bei 10 Hz ein, würde es statt 48 Stunden nur noch auf 19,2 Stunden Gangreserve kommen. Die Expérimentale 1 erreicht dagegen 72 Stunden Gangautonomie.
Das schafft sie zum einen durch die deutlich geringere Reibung der Magnethemmung. Zum anderen liefern die zwei patentierten, in Serie geschalteten Federhäuser mit durch Saphirglasscheiben getrennten Doppelfedern ordentlich Kraft. So läuft die Expérimentale 1 einen Marathon im Sprinttempo.
Ästhetik: Rückblick mit Ausblick
Mit der Breguet Expérimentale 1 entsteht eine neue Kollektion: Uhren, die nicht nur technisch, sondern auch ästhetisch eine Vorreiterrolle einnehmen sollen. Bei Breguet geht es aber natürlich nicht ohne Bezug auf die reiche Geschichte. Da es hier um Genauigkeit geht, stammen die Inspirationen von Chronometern und der Marine-Kollektion. So folgt die Regulatorzifferblattaufteilung mit der etwas runtergesetzten dezentralen Minute dem Taschen-Marinechronometer Nr. 3448 von 1820. Und die arabischen Breguet-Ziffern fanden sich schon beim ersten Marinechronometer.
Von der aktuellen Kollektion Marine übernimmt die Breguet Expérimentale 1 das sportliche Gehäuse mit dem kannelierten Mittelteil, die aufgesetzten Bandanstöße und das Kautschukarmband. Das Design hat Breguet hier deutlich modernisiert. Das 43,5 Millimeter große und 13,3 Millimeter hohe Gehäuse besteht aus Breguet-Gold, einer von der Manufaktur entwickelten 18-Karat-Gold-Legierung, die sich an der warmen Farbe historischer Legierungen des 18. Jahrhunderts orientiert. Die Manufaktur stellte die Legierung dieses Jahr zum 250-jährigen Jubiläum vor. Sie soll beständiger gegen Verfärbungen sein.
Auffällig sind die blauen Einlagen seitlich an den Bandanstößen und in der Krone. Sie bestehen aus Breguet-Gold, das im Atomic-Layer-Deposition-Verfahren (ALD) gefärbt wurde. Sie nehmen ein Designelement des Werks wieder auf: Die Brücken auf der Vorderseite bestehen ebenfalls aus Breguet-Gold. Sie wurden blau ALD-beschichtet, bevor die Finisseure von Hand die Kanten anglieren und polieren, sodass der Roségoldton hier wieder zum Vorschein kommt. Die Brücken zeigen zudem einen vom Tourbillon ausgehenden Sonnenschliff.
Das Kaliber 7250 besteht aus 266 Teilen und trägt auf der Rückseite die Breguet-Punze. Dieses zum diesjährigen Jubiläum eingeführte Gütesiegel steht für den hohen Anspruch an Ästhetik, Technik und Nachhaltigkeit. Auf dem Saphirglaszifferblatt findet sich die Breguet-Geheimsignatur.
Auch auf den Alltagsnutzen hat Breguet geachtet: Alle Skalen sind mit Leuchtmasse ausgelegt, sodass man die Zeit im Dunkeln ablesen kann. Praktisch ist auch das neue Schnellwechselsystem für das Kautschukband, das sich ohne Werkzeug tauschen lässt. Das Gehäuse ist bis 100 Meter wasserdicht. Der Träger kann mit der Uhr also problemlos schwimmen.
Breguet wird die revolutionäre Expérimentale 1 nur 75-mal bauen. Sie kostet 320.000 Schweizer Franken inklusive Steuern.
Classique Répétition Minutes 7365
Gleichzeitig mit der Expérimentale 1 wurden noch zwei weitere Jubiläumsmodelle vorgestellt. Die Minutenrepetition mit neuem Kaliber 1896 kommt nun auf 75 Stunden Gangreserve und die Taktfrequenz erhöhten die Konstrukteure auf 21.600 A/h.
Die Tonfedern bestehen aus Gold und sind direkt am Gehäuse aus Breguet-Gold befestigt, um den Ton optimal zu übertragen. Auch das Werk fertigte die Manufaktur aus Breguet-Gold. Aus Silizium sind Spirale, Anker und Ankerrad gefertigt, was die Uhr unempfindlicher gegen Magnetfelder macht. Wie die Expérimentale 1 hält sie 600 Gauss aus. Das Breguet-Siegel bestätigt eine Ganggenauigkeit von +/- 2 Sekunden am Tag.
Das Gehäuse misst 39 Millimeter und orientiert sich an dem dieses Jahr vorgestellten Modell Souscription. Es ist mit dem Motiv „Quai de l’Horloge“ graviert. Dank Dichtungen im Schieber hält die Minutenrepetition erstmalig bei Breguet bis 30 Meter wasserdicht.
Das Werk ist mit Handgravuren verziert, die im oberen Teil den Quai de l’Horloge in Paris zeigen, im unteren die Landschaft des Vallée de Joux. Das Zifferblatt aus Grand-Feu-Emaille erstrahlt in der Farbe Bleu de France.
Classique Grande Sonnerie Métiers d’Art 1905
Noch seltener wird man diese Taschenuhr sehen, die Breguet nur auf Bestellung baut. Sie verfügt über Grande und Petite Sonnerie, Minutenrepetition und Tourbillon. Der von Breguet entwickelte magnetische Regulator sorgt für den gleichmäßigen und leisen Ablauf des Zeitschlags. Um die 532 Komponenten des komplizierten Kalibers 508GS zusammenzusetzen, benötigt ein Uhrmacher ein halbes Jahr.
Während der Stundenzeiger über ein kleines Zifferblatt aus Grand-Feu-Emaille streift, ist der Rest des Zifferblatts und das Gehäusemittelteil mit dem Muster „Quai de l’Horloge“ guillochiert. Auf der Außenseite des Sprungdeckels findet sich ein Métiers-d’Art-Kunstwerk: In das Breguet-Gold gravierte der Künstler von Hand das Seine-Ufer in Paris. Der Fluss ist mit blauem Emaille ausgelegt. Öffnet man den Sprungdeckel, kann man das kunstvoll verzierte Werk mit seinem Schlagwerkmechanismus betrachten.