Es gibt Uhrenmarken, für deren Kunden spielt die Anzeige der Uhrzeit längst keine allzu große Rolle mehr, sie wählen ihr Lieblingsmodell vielmehr aus ästhetischen Gründen und durch technische Besonderheiten in Form von Komplikationen. Und es gibt Uhrenmarken, bei denen steht für ihre Kundschaft die Uhrzeit und vor allem die besonders gute Ablesbarkeit der Uhr ganz klar im Vordergrund. Meistens handelt es sich dabei um sogenannte Einsatzuhren – für (Hobby-)Piloten, (Hobby-)Taucher, das Militär, Sanitäter oder Sondereinsatzkommandos. Kein modischer Schnick-Schnack, sondern rein auf ihren Zweck ausgelegt, sollen sie möglichst robust sein und eine optimale Ablesbarkeit gewährleisten.

Und dann gibt es noch Sinn. Eine Marke, die es geschafft hat, ebendiese hochfunktionellen Einsatzuhren zu entwickeln, die aber nicht toolwatchig daherkommen, auch wenn sie es eigentlich sind, sondern einen Hauch Lifestyle versprühen, ohne wiederum zu modisch zu sein. Als wir uns vor einigen Wochen auf den Weg nach Frankfurt zur Firmenzentrale von Sinn machten, hatte ich keine Vorstellung davon, wie gut das funktioniert, welche Schaffenskraft und welchen Innovationsgeist die Marke in ihrer vergleichsweise kurzen Firmengeschichte vorzuweisen hat und zwar mit im eigenen Haus entwickelten Technologien, von denen ich bislang noch nie etwas gehört hatte – aber jede für sich in der Praxis absolut nützlich ist.

Und dann habe ich bei unserem Besuch noch einen Chronographen entdeckt, der es mir besonders angetan hat. Dazu aber später mehr. Tauchen wir, im wahrsten SINNe des Wortes (entschuldigen Sie das doppelte Wortspiel), erstmal ein in die Geschichte über die deutsche Uhrenmarke Sinn aus Frankfurt und was sie so einzigartig macht.

Gründung und frühe Jahre (1961–1993): Vom Piloten zum Uhrmacher

Die Uhrenmarke, die sich vollständig Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main nennt, hat sich im globalen Markt der Präzisionszeitmesser eine einzigartige Position durch eine konsequente Philosophie erarbeitet. Der Fokus der Uhrenmarke liegt nicht auf dem Luxus im konventionellen Sinne, sondern auf der angewandten Ingenieurkunst, die mechanische Uhren robust, zuverlässig und ablesbar unter extremsten Bedingungen macht.

Das Unternehmen wurde 1961 in Frankfurt am Main – damals noch unter dem Firmennamen „Helmut Sinn Spezialuhren“ – vom ehemaligen Piloten und Blindfluglehrer Helmut Sinn gegründet, der bereits 2018 im hohen Alter von 101 Jahren starb. Anfangs konzentrierte man sich auf die Herstellung von Navigationsborduhren und Fliegerchronographen. Diese frühe Spezialisierung legte den Grundstein für die heutige Markenphilosophie: Die Uhr ist primär ein kompromissloses Instrument zur Zeitmessung. Doch über die Jahrzehnte hat sich auch das Design der Uhren mitentwickelt, so dass die Zeitmesser sich nicht nur technisch weiterentwickelt haben, sondern auch ästhetisch.

Schon früh wurde die funktionale Ausrichtung von Sinn durch den Einsatz der Zeitmesser im extremen Milieu der Raumfahrt demonstriert. Bereits 1985 trug der deutsche Physiker und Astronaut Professor Dr. Reinhard Furrer während der Spacelab-Mission D1 die 140 S mit Lemania-Uhrwerk 5100 am Handgelenk. Der Clou daran: die Uhr hatte ein Automatikwerk und bewies somit die Funktionsfähigkeit einer mechanischen Automatikuhr selbst in der Schwerelosigkeit, in der man eigentlich annahm, dass der Rotor durch die fehlende Schwerkraft nicht im Stande sei, reibungslos zu funktionieren.

Die Reihe der Raumfahrt-Einsätze setzte sich fort: 1992 begleitete die 142 S den Astronauten Klaus-Dietrich Flade auf der Mir-92-Mission, und 1993 absolvierte der Weltraumchronograph an Bord der US-amerikanischen Raumfähre Columbia während der zweiten deutschen Raumfahrtmission (D2) eine Flugstrecke von 6.7 Millionen Kilometern und 160 Erdumrundungen. Solche praktischen Härtetests in realen, extremen Umgebungen etablierten früh die Glaubwürdigkeit der Marke in Bezug auf Robustheit und Verlässlichkeit unter ungewöhnlichen Belastungen.

1994: Die Ära Lothar Schmidt – Die technologische Wende

Eine grundlegende strategische Neuausrichtung fand am 1. September 1994 statt, als der Diplom-Ingenieur Lothar Schmidt das Unternehmen erwarb und es in „Sinn Spezialuhren GmbH“ umfirmierte. Schmidt war zuvor unter anderem für IWC als Produktionsleiter tätig, war also keineswegs ein Neuling in der Uhrenbranche. Schmidt initiierte bei Sinn eine Neugründung, die darauf abzielte, das Unternehmen technologisch und strategisch zukunftsfähig zu machen. Während Helmut Sinn die Marke als geschickter Händler funktionaler Uhren etablierte, setzte Schmidt als Ingenieur auf die Entwicklung proprietärer Technologien. Diese Hinwendung zur Forschung und Entwicklung signalisierte einen fundamentalen Wandel von einer primär kaufmännischen zu einer forschungszentrierten Strategie.

Die erste Neuentwicklung unter der Ägide von Schmidt war die Modellreihe 244 aus Reintitan, die bereits mit einem umfassenden Magnetfeldschutz ausgestattet war. Dieser Schutzmechanismus ging demonstrativ weit über die damals geltenden DIN-Normen für antimagnetische Uhren hinaus, um magnetische Störeinflüsse auf das Uhrwerk zu minimieren. Mehr dazu später.

Ein Rekord, den niemand wirklich kennt

Auch 30 Jahre nach den ersten Härtetests der Uhren in extremen Einsätzen setzte Sinn ihre technologische Erfolgskurs weiter. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Stratosphärensprung des Amerikaners Robert Alan Eustace am 24. Oktober 2014. Bei seinem Fallschirmsprung aus 41.419 Metern Höhe brach Eustace sogar den Höhenrekord von Felix Baumgartner. Der Rekord wurde aber PR-technisch nicht so ausgeschlachtet, wie es eine andere Marke und seinerzeit Baumgartner-Sponsor tat. Es widerspiegelt die Bescheidenheit und Selbstverständlichkeit für die Widerstandsfähigkeit ihrer Produkte, die ich bei meinem Besuch erleben konnte.

Die besagte Rekord-Uhr, eine 857 UTC TESTAF, war am Ärmel des Spezialanzugs befestigt und lieferte trotz Unterdruck, Kälte von -77C und Überschallgeschwindigkeit (1.322,9 km/h) eine fehlerfreie Leistung. Heute ist die Uhr zusammen mit dem Anzug im „National Air and Space Museum“ in Washington, D.C. ausgestellt.

Wo werden Uhren von Sinn produziert?

Der Standort Frankfurt: Fertigungs- und Servicezentrum

Wie es der Markenname im Logo verrät, pflegt die Marke eine starke Verbundenheit zum Rhein-Main-Gebiet. Nach einem Umzug im Jahr 1985 bezog das Unternehmen 2017 einen neuen, modernen Hauptsitz in Frankfurt-Sossenheim. In Sossenheim sind die Produktion der Zeitmesser, ein großzügig gestalteter Verkaufsraum für den Direktvertrieb und der zentrale Kundendienst angesiedelt.

Die Kontrolle über die Qualitätssicherung und die Fertigung technologisch anspruchsvoller Komponenten sind zentrale Elemente der Unternehmensphilosophie. Bereits 1999 erfolgte die Gründung der Sächsischen Uhrentechnologie GmbH Glashütte (SUG). Dieses Tochterunternehmen ist für die Produktion der technologisch komplexen Uhrengehäuse zuständig. Die räumliche Nähe zur sächsischen Uhrenindustrie sichert den Zugang zu hochspezialisiertem Fachwissen und gewährleistet die Kontrolle über die Fertigungsprozesse, was für die präzise Umsetzung der proprietären Technologien (wie Tegiment oder Hydro) unerlässlich ist, welche wir uns nun genauer ansehen.

Die Kerntechnologien von Sinn: Lösungsansätze für Extrembedingungen

Was uns beim Rundgang im Firmensitz erwartet, ist nicht vergleichbar mit unseren gängigen Manufaktur-Besuchen. Hier finden wir keine laut brummenden CNC-Maschinen, keine hypnotisch arbeitenden Kunsthandwerker, die stundenlang Kanten von Uhrwerkskomponenten anglieren oder Gravuren vornehmen, es sieht bei Sinn vielmehr aus wie in einem Labor und es wird auch schnell klar, warum.

Sinn hat eine Reihe von proprietären Technologien entwickelt und patentiert, die grundlegende Probleme mechanischer und präzisionsgefertigter Uhren (Alterung von Ölen, Beschlagbildung, Magnetfeldeinflüsse, Kratzempfindlichkeit) lösen sollen. Der Ansatz ist dabei stets ingenieurwissenschaftlich motiviert: Die Form folgt kompromisslos der Funktion. Und trotzdem sind die Designs niemals langweilig.

Hydro-Technologie – was ist das genau?

Für mich persönlich ist die Hydro-Technologie das wohl spannendste technologische Konzept von Sinn, die 1996 erstmals in der Taucheruhr 403 HYDRO eingesetzt wurde, um die Ablesbarkeit und Druckfestigkeit unter Wasser zu optimieren.

Das Prinzip beruht darauf, dass das Gehäuse vollständig mit einem speziellen, glasklaren Öl (über die genaue Zusammensetzung und Herkunft schweigt das Unternehmen verständlicherweise) gefüllt wird, in dem Werk, Zifferblatt und Zeiger direkt gelagert sind.

Der Brechungsindex der Füllflüssigkeit wird an den des Saphirkristallglases angepasst. Dadurch wird der physikalische Effekt der Totalreflexion – der bei konventionellen Uhren dazu führt, dass das Glas ab einem bestimmten Winkel wie ein Spiegel wirkt und die Zeiger verschwinden – eliminiert. Ein Uhrmacher zeigt uns das am Beispiel der U50 HYDRO. Und tatsächlich, neben einer regulären Uhr ohne Öl-Füllung, die sich ebenfalls unter Wasser befindet und nun nicht mehr lesbar ist, bleibt die U50 HYDRO aus jedem Winkel verspiegelungsfrei ablesbar.

Aber die Öl-Kur hat noch weitere positive Vorteile. Da Flüssigkeiten nahezu inkompressibel sind, gleicht sich der Innendruck des Gehäuses mittels eines Membranbodens stets dem äußeren Wasserdruck an. Dadurch wird die Druckdifferenz, die herkömmliche Uhren belastet, gar nicht erst aufgebaut. Eine HYDRO-Uhr, wie die U50 HYDRO, ist somit extrem druckfest; die Funktion kann bis zu einer Tauchtiefe von 5.000 m (500 bar) garantiert werden.

Da keine feuchtigkeitshaltige Luft mehr im Gehäuseinneren vorhanden ist, kann außerdem bei Temperaturabfall (Kälteschock) keine Kondensation am Glas entstehen. Ein weiterer positiver Aspekt: Durch das vorhandene Öl kommt die rote Lackfarbe auf dem Zifferblatt, aber auch Indizes und Zeiger noch wesentlich deutlicher zur Geltung und erhöht somit auch die Ablesbarkeit.

Es muss hierbei allerdings erwähnt werden, dass diese extreme Funktionalität einen technischen Kompromiss erfordert: Mechanische Werke können aufgrund der hohen Dämpfung der Flüssigkeit die Unruhschwingung nicht überwinden. Daher werden HYDRO-Uhren grundsätzlich mit Quarzwerken ausgestattet, leider.

Ich verstehe zugenommen die Komplexität und Herausforderungen nicht bis ins Detail, aber wäre es nicht sensationell, wenn man das Uhrwerk komplett in Öl ‚einlegen‘ könnte und somit vielleicht Schmierungen in Zukunft überflüssig macht und den Revisions-Zyklus deutlich hinauszögern könnte? Die Techniker bei Sinn würden jetzt wahrscheinlich über meinen romantischen Optimismus schmunzeln.

Tegiment-Technologie und Hartstoffbeschichtung von Sinn

Die Tegiment-Technologie, erstmals 2003 beim Duochronographen 756 vorgestellt, dient der Erhöhung der Kratzfestigkeit. Das Prinzip ist hierbei nicht das Auftragen einer Beschichtung, sondern die Oberflächenhärtung des Basismaterials (z.B. Edelstahl) selbst durch ein spezielles Verfahren. Es bildet sich ein gehärteter Schutzmantel (lat. tegimentum), dessen Härtegrad um ein Vielfaches höher ist als die des Grundmaterials.

Die Technologie ist auch die Grundlage für die schwarze Hartstoffbeschichtung (DLC-Schichten oder vergleichbare). Solche harten Farbschichten neigen dazu, auf weichem Grundmaterial bei punktueller Belastung abzuspringen – der sogenannte „Eierschaleneffekt“. Die Tegiment-Oberfläche jedoch stützt die Hartstoffschicht durch ihren kontinuierlichen Härteverlauf, was das Abplatzen verhindert und die Abnutzung der Beschichtung deutlich reduziert.

Ar-Trockenhaltetechnik von Sinn

Die 1998 in der Taucheruhr 203 Ti Ar eingeführte Ar-Trockenhaltetechnik wurde entwickelt, um ein grundlegendes Problem mechanischer Uhren zu lösen: die Alterung der Schmieröle durch eindiffundierende Luftfeuchtigkeit. Feuchtigkeit erhöht die elektrochemische Korrosion, den Abrieb und die Reibung im Werk, was die Ganggenauigkeit negativ beeinflusst.

Die Technologie basiert auf einem System aus drei Elementen, die das Uhrwerk in einer nahezu trockenen Schutzgasatmosphäre lagern:

Die Trockenkapsel: Das Herzstück, gefüllt mit Kupfersulfat, das Luftfeuchte absorbiert und dauerhaft bindet. Da Kupfersulfat mit steigendem Wassergehalt von Hellblau zu Tiefblau wechselt, dient die Farbe als visueller Indikator für den Sättigungsgrad der Kapsel.

EDR-Dichtungen: Extreme Diffusionsreduzierung (EDR) der Dichtungswerkstoffe reduziert das Eindringen von Luftfeuchte auf bis zu 25% des Wertes von herkömmlichen Dichtungen.

Schutzgasfüllung: Die Schutzgasfüllung wird nach der Montage der Uhr eingebracht und bildet für die Ar-Trockenhaltetechnik einen ideale Startbedingung, weil keine Luft mehr im Gehäuseinneren enthalten ist.

Die Kombination dieser Maßnahmen verlangsamt die Alterungsprozesse des Öls signifikant, verlängert die Funktionssicherheit und verhindert das Anlaufen des Deckglases bei Kälteschocks.

DIAPAL-Technologie von Sinn

Während die Ar-Technologie die Ölalterung verlangsamt, geht die 2001 eingeführte DIAPAL-Technologie (DIAPAL steht für Diamant-Paletten) einen Schritt weiter, indem sie Öl an der gangsensibelsten Stelle der Uhr eliminiert.

Bei der Schweizer Ankerhemmung – dem Teilmechanismus, dessen Schmierzustand sich am stärksten auf das Gangverhalten auswirkt – war traditionell Öl erforderlich, um die Reibung zwischen Rubin (Ankerpaletten) und Stahl (Ankerrad) zu minimieren. Sinn forscht, wie auch viele andere Uhrenhersteller, seit 1995 an schmierstofffreien Alternativen. DIAPAL nutzt spezielle, nanotechnologische Materialpaarungen (ursprünglich Diamantpaletten, daher der Name), die reibungslos ohne jegliche Schmierung zusammenarbeiten.

Die Vermeidung von Öl an diesem kritischen Punkt gewährleistet eine dauerhaft stabile Ganggenauigkeit, da der Einfluss der Ölalterung, die nach drei bis fünf Jahren zu einem signifikanten Amplitudenabfall führen kann, ausgeschlossen wird.

Sinn hat technisch sogar noch mehr zu bieten

Die Markenphilosophie von Sinn beruht darauf, dass die Zuverlässigkeit ihrer Uhren von möglichst allen Umwelteinflüssen gewährleistet werden muss. Darauf vertrauen nicht nur die Endkunden, sondern auch Spezialeinheiten von Polizei und Militär. Daher hat Sinn noch eine Reihe weitere Technologien im Feld des Temperatur- und Magnet-Schutzes erforscht und eingeführt.

Temperaturresistenz-Technologie (seit 1998)

Die Ganggenauigkeit wird bei mechanischen Uhren durch extreme Temperaturen beeinträchtigt, da Öle bei Kälte viskoser werden und bei Hitze verdünnen. In Kombination mit der Ar-Technologie wurde durch die Perfektionierung eines eigens entwickelten Spezialöls (SINN-Spezialöl 66-228) erreicht, dass die mechanischen Funktionen des Werks in einem Temperaturspektrum von -45C bis +80C funktionssicher bleiben. Ergänzend ist die präzise Maßtoleranzauswahl der Werkteile notwendig, um Funktionsstörungen durch die differenzierte thermische Ausdehnung der verschiedenen Materialien zu verhindern.

Magnetfeldschutz (seit 1994)

Magnetfelder (von Motoren, Handy, Laptops usw.) können die im Uhrwerk verwendeten Nivarox-Spiralfedern magnetisieren und zu erheblichen Gangfehlern führen. Sinn minimiert diese Störungen durch die Konstruktion eines geschlossenen, weichmagnetischen Innenraums, bestehend aus Zifferblatt, Werkhaltering und Gehäuseboden. Dieser Schutzmantel schirmt das Uhrwerk zuverlässig bis 100 mT (80.000 A/m) ab und geht damit deutlich über die Anforderungen der DIN 8309 hinaus.

Unverlierbarer Sicherheitsdrehring

Besonders bei Taucheruhren ist die gesicherte Messung der Merkzeit überlebenswichtig. Modelle wie die T50 verfügen über eine Konstruktion, die den Drehring nicht nur unverlierbar macht, sondern durch eine Verdrehsicherung auch gegen unbeabsichtigtes Verstellen sichert, was über die Mindestanforderungen der DIN 8306 hinausgeht.

Welche Uhrwerke sind in Sinn-Uhren verbaut?

Die hauseigenen Werkumbauten (SZ-Kaliber)

Wir haben uns natürlich bei unserem Besuch gefragt, welche Uhrwerke in den Sinn Uhren verbaut sind. Die Produktion der Neuuhren erfolgt, wie eingangs kurz erwähnt, im Hauptsitz in Frankfurt-Sossenheim. Die dort beschäftigten Uhrmacher arbeiten nach dem Prinzip: Ein Uhrmacher / eine Uhr. Zudem müssen die Uhrmacher oft in hauseigene Labore, um Technologien zu implementieren und Prüfschritte durchzuführen.

Die Uhrwerke werden von externen Herstellern in der höchsten verfügbaren Qualitätsstufe bezogen. Zu den Lieferanten zählen unter anderem Sellita, La Joux-Perret und Conzepto. Seitdem die ETA ihre Lieferungen an Dritte stark eingeschränkt hat, ist die Diversifizierung der Werke notwendig geworden.

Ein wesentlicher Bestandteil der uhrmacherischen Kompetenz von Sinn liegt in der gezielten Modifikation und Weiterentwicklung der Schweizer Werke in der höchsten Qualitätsstufe, um spezifische Funktionalitäten für den jeweiligen Einsatzzweck zu schaffen. Diese hauseigenen Werkumbauten werden unter dem Kürzel SZ geführt und zeigen, dass die Manufakturkompetenz weit über die eigenen Technologien und Gehäusefertigung hinausreicht.

Ein frühes Beispiel ist das Handaufzugwerk SZ04, das 2006 für die Modellreihe 6100 REGULATEUR entwickelt wurde. Es basiert auf dem Taschenuhrkaliber Unitas 6498. Die Hauptfunktion des Umbaus war die Ermöglichung der Regulateuranzeige – eine Konfiguration, bei der die Minute im Zentrum dominiert und Stunde und Sekunde dezentralisiert sind. Das SZ04 verfügt zudem über eine Sekundenstoppfunktion und ist mit hochwertigen Uhrwerksteilen wie einer Glucydur-Schraubenunruh und einem Triovis-Feinregulierungssystem ausgestattet.

Das Chronographenwerk SZ01 stellt wiederum eine Weiterentwicklung mit Fokus auf Ablesbarkeit dar. Die Entwicklung begann 2003, wobei das legendäre Lemania 5100, bekannt für seine klare und eindeutige Ablesbarkeit, als Vorbild diente. Das SZ01 ist so konstruiert, dass es einen springenden 60-Minutenstoppzeiger aus der Mitte ermöglicht. Diese Konstruktion vereinfacht, beschleunigt und präzisiert die Erfassung von Stoppzeiten signifikant. Das Werk ist in der aktuellen Kollektion in den Chronographen 156.1, 717, 140 St und 140 St S verbaut.

Für die Frankfurter Finanzplatzuhren (dazu gleich mehr) wurde das Werk SZ03 entwickelt, das 2014 in der 6052 erstmals zum Einsatz kam. Die Funktion dieses Umbaus ist die Anzeige der Kalenderwoche.

Welche Materialien verwendet Sinn?

Die Auswahl von Gehäusematerialien bei Sinn ist sicherlich untypisch für die Uhrenbranche und nicht in erster Linie ästhetisch motiviert, sondern folgt stets einem konkreten Anforderungsprofil, um die Robustheit und Langlebigkeit der Spezialuhren zu maximieren. Bei Sinn kommen Materialien zum Einsatz, die keine andere Uhrenmarke verwendet. Zum Beispiel U-Boot-Stahl.

Deutscher U-Boot-Stahl

2005 wurde erstmals deutscher U-Boot-Stahl für die Gehäuse der Taucheruhren der U-Serie eingeführt. Dieser von ThyssenKrupp entwickelte Spezialstahl wird für die Außenhüllen von U-Booten der Deutschen Marine eingesetzt. Der Werkstoff zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Festigkeit aus, ist von Natur aus amagnetisch und bietet eine hohe Seewasser- und Rissbeständigkeit.

Zum 20-jährigen Jubiläum der Taucheruhren aus U-Boot-Stahl im Jahr 2025 sind die Modelle U15, U16 und U18 erschienen, deren Gehäuse aus dem Originalmaterial der außer Dienst gestellten U-Boote U 15, U 16 und U 18 der Deutschen Marine gefertigt wurden. Wir dürfen bei unserem Besuch ein paar Original-Platten aus U-Boot-Stahl unter die Lupe nehmen, wie sie aus den ausrangierten Booten herausgeschnitten werden. Es ist erstaunlich, wie dünn die Platten sind, bedenkt man die enormen Krafteinwirkungen – es zeigt aber, wie robust das Material ist und damit auch, welche besondere Herausforderung es in der Fertigung der Uhrengehäuse darstellt.

Goldbronze 125 (seit 2023)

Bronze ist in der Uhrenwelt beliebt, leidet jedoch oft unter mangelnder Hautverträglichkeit und standardisierter Korrosion. Sinn entwickelte und patentierte die Goldbronze 125, eine Legierung, die zu einem Achtel aus Gold besteht und einen außergewöhnlich hohen Reinheitsgrad der weiteren Bestandteile aufweist. Das Ergebnis ist eine verbesserte Hautverträglichkeit und eine gesteigerte Korrosionsbeständigkeit gegenüber Seewasser.

Damaszener Stahl (seit 2010)

Dieses Material ist ein Verbundwerkstoff aus zwei verschiedenen Edelstahlsorten, die durch Feuerverschweißung unzertrennlich verbunden werden. Die ästhetische, charakteristische Maserung wird durch spezielle Oberflächenätzung sichtbar gemacht. Um diesem ästhetischen Material die nötige Robustheit zu verleihen, werden die Damaszener-Werkstücke zusätzlich mit der TEGIMENT-Technologie behandelt, um die Kratzfestigkeit zu erhöhen.

Titandamast (seit 2024)

Ein technologisch anspruchsvoller Verbundwerkstoff aus Reintitan Grade 2 und einer hochfesten Titanlegierung Grade 5. Titan bietet von Natur aus hohe Verträglichkeit und geringes Gewicht.

Argentium (seit 2022)

Eine verwendete 935er Silberlegierung, die den Nachteil von klassischem Silber, schnell schwarz anzulaufen, minimiert. Argentium bildet eine Schutzschicht aus Germaniumoxid, die die Anlaufreaktion erheblich verlangsamt.

Die verschiedenen Uhren-Kollektionen von Sinn

Ich gestehe, ich habe schon während unseres Besuchs ein wenig den Überblick verloren. Das Sortiment ist riesig – und wer sich selbst persönlich über alle Kollektionen und die vielen Referenzen einen Überblick verschaffen möchte, für die/denjenigen gibt es keinen besseren Ort, als direkt im Firmensitz in Frankfurt. Denn hier gibt es einen großzügig gestalteten Verkaufsraum für den Direktvertrieb – jeder Kunde ist herzlich willkommen. Hier kann man sogar direkt seine Uhr persönlich zur Revision oder für andere Service-Anliegen abgeben, denn der Kundendienst sitzt gleich nebenan.

Es ist unmöglich, über alle Linien und Referenzen im Einzelnen zu sprechen, aber man kann das Sortiment in sechs Linien unterteilen: Instrumentelle Chronographen, Instrumentelle Uhren, Taucheruhren, Klassische Meisterwerke, Damenuhren und die Frankfurter Finanzplatzuhren.

Vielleicht lässt sich in einem Satz gut zusammenfassen, dass die Kollektionen von Sinn streng funktional segmentiert sind und die breite Anwendungspalette der Spezialuhren widerspiegelt – von militärischen Spezialkräften bis hin zum zivilen Flug- und Finanzwesen.

Für Spezialeinheiten: Die Einsatzzeitmesser (EZM)

Die Einsatzzeitmesser, kurz EZM, wurden 1997 mit dem EZM 1 und EZM 2 eingeführt. Sie waren direkt für spezifische, professionelle Nutzerprofile konzipiert: Der EZM 1 für die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ) und der EZM 2 für die maritime Einheit der Bundesgrenzschutzgruppe 9 (GSG 9). Das Konstruktionsprinzip der EZM-Uhren ist die Reduzierung auf das absolut Wesentliche, um eine möglichst perfekte Ablesbarkeit und Messbarkeit der Zeit zu gewährleisten.

Die EZM-Linie wurde kontinuierlich für professionelle Anwender ausgebaut. 2015 wurde der UX S Kampfschwimmer (EZM 2B) zur offiziellen Dienstuhr des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM). Die Entwicklung dieser Taucheruhr basierte auf einer internationalen Ausschreibung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Gefordert wurden unter anderem extreme Robustheit, Seewasserresistenz und perfekte Bedienbarkeit selbst mit Handschuhen.

Taucheruhren und Chronographen

Die Taucheruhren der U-Serie (die U1 Modelle haben mir hier besonders gut gefallen) sind primär durch die Verwendung von Deutschem U-Boot-Stahl und die Zertifizierung durch DNV gekennzeichnet. Jüngere Modelle wie die U50 HYDRO integrieren zudem die bereits erwähnte Hydro-Technologie, um Reflexionsfreiheit bis in extreme Tiefen zu garantieren.

Die T50 Goldbronze B zeigt schön, wie ästhetisch Toolwatches sein können. Gehäuse, Krone und Drehring aus Goldbronze 125 werden mit einem dunkelblauen Zifferblatt und einem blauen Textilarmband kombiniert, was der Uhr einen besonderen Charme verleiht – technisch, aber auch sportlich-elegant. Die T50 Goldbronze B ist bis 500 Meter wasserdicht und mit Sinns Ar-Trockenhaltetechnik sowie Sinns unverlierbarem Sicherheits-Taucherdrehring ausgestattet. Dennoch wirkt die Uhr nicht harsch oder toolwatchig, was auch auf den warmen Goldbronze-Ton und der ästhetischen Linienführung und Silhouette der Uhr zurückzuführen ist.

Auch bei den Chronographen ist das Angebot vielfältig: von klassischen Fliegerchronographen (Modellreihe 103) zu Sportchronographen (Modellreihe 144) bis hin zu Weltraumchronographen (Modellreihe 140) und limitierten Stücken wie dem klassischen Chronographen mit Handaufzugswerk (103 St Ty Hd).

Doch ein Modell hat es mir, wie eingangs erwähnt, besonders angetan: ein Fliegerchronograph mit Bicompax-Anzeige der Modellreihe 356, inspiriert von einem Sinn-Chronographen aus dem Jahr 1998. Die Proportionen sind hier optimal ausgeführt. Die 356 misst 38.5mm im Durchmesser und besitzt ein sehr ausgewogenes Zifferblatt-Design. Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen, mit Deck- und Bodenglas aus Saphirkristall, als limitierte Edition von nur 500 Stück, und als unlimitierte Version mit schlagfestem Acrylglas. Besonders schön: die 356 Flieger Klassik AS E mit seidenmattem Farbverlauf von Anthrazit nach Schwarz und mit einem sandfarbenen Nubuk-Wildschweinlederarmband.

Klassische (aber moderne) Fliegeruhren

Erst kürzlich stellte Sinn die neue 104 Klassik 12 vor, eine stilvolle Version einer klassischen Fliegeruhr, erstmals mit einem Fliegerdrehring aus Keramik und dezentraler Sekunde auf einem chamoisfarbenen Zifferblatt, eingebettet in einem schwarzen, galvanisch veredelten Zifferblatt mit Sonnenschliff, rhodinierten Appliken und Zeigern, die mit Leuchtmasse belegt sind. Die 104 Klassik 12 wird von einem mechanischen Ankerwerk (Automatikaufzug, Kaliber SW 261-1) angetrieben und ist antimagnetisch nach DIN 8309.

Frankfurter Finanzplatzuhren

Die Frankfurter Finanzplatzuhr von Sinn, wie der 6052 mit dem SZ03 Kalenderwochen-Werk, wurde 1999 als Hommage an den Hauptsitz des Unternehmens in Frankfurt am Main – der bedeutenden deutschen Banken- und Börsenmetropole – ins Leben gerufen wurde. Sie war die erste elegante Anzugsuhr in dem ansonsten von Taucher- und Fliegeruhren geprägte Portfolio einführte. Die Grundidee war es, eine funktionale und stilvolle Uhr für Geschäftsleute und Banker zu schaffen, die beruflich mit den globalen Finanzplätzen verbunden sind und die wichtigsten Börsenstandorte der Welt im Blick behalten müssen. Daher ist insbesondere die Anzeige mehrerer Zeitzonen (GMT-Funktion) charakteristisch für die Finanzplatzuhr. Viele Modelle bieten die Möglichkeit, mittels eines zusätzlichen Zeigers oder eines innenliegenden Drehrings – der über eine zusätzliche Krone bedient wird – die Zeit in zwei oder sogar drei Zeitzonen gleichzeitig abzulesen. Ein besonderes ästhetisches Detail, das die Verbindung zur Heimatstadt Frankfurts unterstreicht, ist die Gravur der Frankfurter Skyline auf der Schwungmasse des Uhrwerks, die durch den Sichtboden bewundert werden kann.

Wo liegen die Sinn Uhren preislich?

Auch beim Preis überrascht uns Sinn mit ihrer moderaten Preispolitik. Die klassische Drei-Zeiger-Fliegeruhr geht bei 1.190 Euro los, mit Datumsanzeige liegt sie dann bei 1.490 Euro. Ab 2.100 Euro kostet ein klassischer Chronograph und je nach Ausstattung belaufen sich die Preise bei den technischen Modellen zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Für die Sondereditionen wie die Modelle aus Titandamaszenerstahl werden auch mal 9.890 Euro oder sogar knapp 17.000 Euro für die Frankfurter Finanzplatzuhr in Roségold fällig.

Qualitätssicherung: Die Rolle als Normgeber und unabhängige Tests

Die Schaffung von Standards: TESTAF und DIN 8330

Bis in die frühen 2010er Jahre existierte keine zeitgemäße, international anerkannte Norm, die die spezifischen Anforderungen an eine Fliegerarmbanduhr definierte. Aus dieser Lücke heraus initiierte Sinn Spezialuhren ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Aachen, dessen Ergebnis 2012 der TESTAF (Technischer Standard Fliegeruhren) war. Der TESTAF stellte sicher, dass eine Fliegeruhr alle Anforderungen an die Zeitmessung im Flugbetrieb erfüllt.

Aufbauend auf dieser Vorarbeit und wiederum auf Anregung von Sinn, beschloss das Deutsche Institut für Normung (DIN) 2013 die Gründung eines Arbeitskreises mit dem Ziel, eine offizielle Norm für Fliegeruhren zu entwickeln. Die Mitglieder des Arbeitskreises repräsentierten die gesamte funktionale Kette der Luftfahrt und Uhrenindustrie, darunter Lufthansa Cargo, Airbus Helicopters (vormals Eurocopter), DNV GL (vormals Germanischer Lloyd), Stowa, Glashütte Original, die FH Aachen und eben Sinn.

Im März 2016 wurde die neue deutsche Uhrennorm DIN 8330 „Zeitmesstechnik – Fliegeruhren“ veröffentlicht. Diese Norm vereinheitlicht, präzisiert und aktualisiert die Anforderungen des TESTAF und erweitert sie. Sie stellt sicher, dass Fliegeruhren in ihrer Widerstandsfähigkeit mit Bordinstrumenten vergleichbar sind. Zu den verschärften Prüfkriterien gehören:

  • Ablesbarkeit in der Nacht und unter widrigen Bedingungen.
  • Beständigkeit gegen flugbetriebstypische Flüssigkeiten.
  • Prüfung auf Vibrationsbelastungen und Schock, analog einer 6G-Belastung in einer Zentrifuge.
  • Die Norm umfasst sowohl mechanische Uhren als auch Quarzuhren.

Zertifizierung von Taucheruhren

Sinn war das erste Unternehmen, das seine Taucheruhren durch eine unabhängige Stelle (Germanischer Lloyd, jetzt DNV) auf Druckfestigkeit und nach den Europäischen Tauchgerätenormen EN205 und EN14143 prüfen und zertifizieren ließ. Die Uhren werden dabei mit einer 25-prozentigen Überlast getestet.

Kundendienst, Ausbildung und Zukunftssicherung

Kundendienst und Service-Netzwerk

Der Kundendienst ist eng mit dem Firmensitz in Frankfurt-Sossenheim verbunden. Während kritische Fälle, insbesondere Garantiearbeiten, im Hauptlager in Frankfurt bearbeitet werden, betreibt Sinn ein dezentrales Servicenetz. Ersatzteile und technisches Know-how werden an Partner in wichtigen Märkten wie Japan und den USA geliefert, die dort große Kundendienstwerkstätten unterhalten. Lediglich die Revision von Hydro-Uhren muss in der Regel in Frankfurt erfolgen, da der Service (z. B. Batteriewechsel und Ölfüllung) aufgrund der Spezialisierung nur dort durchgeführt werden kann. Um die Kapazitäten zu erweitern und die Nähe zu einer traditionellen Uhrmacherregion zu nutzen, wurde am 17. Mai 2022 eine Niederlassung für Service und Montage in Dresden eröffnet, was insofern strategisch günstig ist, da sich am Standort Dresden aufgrund der hohen Dichte an Uhrenfirmen viele qualifizierte Fachkräfte befinden. Hier in der Niederlassung in Dresden werden allerdings auch Uhren zum Verkauf angeboten.

Einmalig: die Uhrenausbildung bei Sinn

Bei unserem Besuch wird auch klar, wie wichtig für Sinn die Förderung und Ausbildung neuer Uhrmacher ist. Schließlich ist Frankfurt nicht gerade als Uhrmacherstadt bekannt – anders als Glashütte – und Fachkräfte sind somit schwer zu finden. Wir kommen bei unserem Rundgang durch einen Bereich mit einer Handvoll sehr junger Uhrmacher, die teilweise noch in der Ausbildung sind. Wir waren fast ein wenig gerührt zu sehen, mit welcher Begeisterung sie über ihre Arbeit erzählten, als wäre das Uhrenhandwerk nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung für sie.

Lothar Schmidt hat sich dafür etwas Besonderes ausgedacht, das es so nur bei Sinn gibt. Jeder angehende Uhrmacher baut im Laufe seiner Ausbildung eine Wanduhr mit 100-prozentiger Fertigungstiefe selbst, bei der alle Räder und Triebe mit den entsprechenden Maschinen, die Sinn ihnen zur Verfügung stellt, in Handarbeit gefertigt werden. Das Resultat ist dann sozusagen das krönende Abschlussprojekt nach der anspruchsvollen dreijährigen Ausbildung zum Uhrmacher, obwohl es die Ausbildung per se nicht vorsieht, aber die jungen Uhrmacher von Sinn natürlich noch mal extra motiviert. Jeder Absolvent darf seine Großuhr dann natürlich auch behalten.

Welche Zielgruppe sprechen Sinn-Uhren an?

Sinn Spezialuhren positioniert sich nicht primär über das Narrativ des Luxus, sondern als ein funktionaler Avantgardist im Bereich der angewandten Präzisionstechnik. Die Marke verfolgt unter der ingenieurwissenschaftlichen Führung von Lothar Schmidt eine konsequente Strategie, die grundlegende Probleme mechanischer Uhren unter extremen Einsatzbedingungen adressiert und durch proprietäre Technologien löst.

Was hat unser Besuch uns gezeigt? Bei Sinn wirkt nicht nur alles sehr authentisch, es ist auch wirklich authentisch. Kein aufgeblasenen Marketing-Getue, kein floskeliges Storytelling, sondern vielmehr Understatement aber zugleich mit einem kompromisslosen Qualitätsanspruch und einem Selbstverständnis für ihre Technologien. Der Anspruch an die eigenen Produkte ist enorm hoch. Denn viele der Kunden von Sinn müssen sich auf ihre Einsatzuhren zu 100% verlassen können. Für mich ist die Funktionalität der Uhren zwar nicht überlebenswichtig, und doch würde ich mir sofort eine Sinn ans Handgelenk legen. Das macht die Marke so symphytisch und besonders.


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