Als Mark Zuckerberg am 28. Oktober 2021 mitteilte, dass das Unternehmen Facebook als Mutterkonzern mit sofortiger Wirkung in Meta umbenannt wird, schien sich nicht nur Facebook, sondern auch Zuckerberg zu verwandeln. Von jetzt an gab sich „Zuck“ cool. Seine für lange Zeit unverwechselbaren Züge, ein graues T-Shirt, gepaart mit einer blauen Jeans, tauschte er gegen eine Vorliebe für goldene Ketten, die über Oversize-T-Shirts hervorschauen, und die akkurat geschnittene Frisur gegen lässige Locken ein. Weg vom Nerd und hin zum Jiu-Jitsu-kämpfenden, Gitarre spielenden, mit USA-Flagge schwingenden, surfenden Patrioten beherrscht er seine neue Rolle souverän. Vom Mann, der einst als Verfechter der Einfachheit des persönlichen Stils galt, ist wenig übriggeblieben. Ein wichtiger Bestandteil seines neuen Images sind außerdem die beeindruckenden Uhren, die sich Mark Zuckerberg zugelegt hat.
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Die fast wöchentliche Ergänzung zu seiner mittlerweile aus über 10 Uhren bestehenden Sammlung zeigt, dass der (aktuell) drittreichste Mann der Welt nun endlich den Lebensstil eines Milliardärs angenommen zu haben scheint und beweist, dass selbst der leidenschaftlichste Minimalist von den Verlockungen des Luxuslebens nicht gänzlich verschont bleibt. Wir möchten die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen und einen Blick auf die Sammlung von Mark Zuckerberg und seine Uhren werfen, die sich mit jeder Ergänzung nicht nur preislich, sondern auch in ihrer Komplexität gegenseitig zu überbieten scheinen.
Patek Philippe
Eine lachsfarbene Referenz 5236P-010 mit ewigem Kalender
Kaum eine andere Komplikation ist mit Patek Philippe so eng verbunden wie die des Ewigen Kalenders: Nicht nur fertigte die Manufaktur die erste Armbanduhr mit ewigem Kalender (Nr. 97‘975), zudem stammte auch der erste retrograde ewige Kalender (Referenz 96 Nr. 860‘182) aus dem Jahr 1937 aus demselben Hause. Auch der erste in – zugegebenermaßen kleiner – Serie produzierte Ewige Kalender war einer aus dem Hause Patek Philippe, die Referenz 1526.
Als erste Uhr an seinem Handgelenk – wie Zuckerberg selbst in den Instagram-Kommentaren zu seinem Post mit den simplen Worten «5236P» bestätigt hat – wählte Zuckerberg eines dieser Traditionsobjekte. Die lachsfarbene, in einem Platingehäuse untergebrachte Referenz 5236P gehört zu jenen Modellen, denen man aufgrund ihres minimalistischen Designansatzes zunächst keine große Aufmerksamkeit schenken würde, doch ein Blick auf die vielen Details des Zifferblatts lohnt sich allemal. Die Mondphasenanzeige auf sechs Uhr, die die Bewegung des Mondes um die Erde verbildlicht, wird von der kleinen Sekunde umrandet. Auf zwölf Uhr findet sich eine von dieser Uhr erstmals etablierte Anzeige, die den Wochentag, das Datum und den Monat in einem Fenster anzeigt und die von einer Anzeige für die Schaltjahrzyklen bei der 4-Uhr-Position und einer Tag-/Nacht-Anzeige bei 8 Uhr begleitet wird. Was Zuck für diesen Zeitmesser entbehren musste? Einen Preis von circa 139.053 Euro.
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Mark Zuckerbergs Uhren: Die Patek Philippe Ref. 5303R-001
Eine weitere Patek Philippe, die an Zucks Handgelenk gesichtet wurde, ist eine leicht veränderte Variante der auf nur zwölf Exemplare limitierten Sonderedition 5303R-010, die anlässlich der „Watch Art Grand Exhibition Singapore 2019“ vorgestellt wurde und bei ihrer Lancierung gleich in zweierlei Hinsicht eine Premiere darstellte: Nicht nur gab es bis zu diesem Sondermodell nie zuvor eine Minutenrepetition, deren Schlagwerk vom Zifferblatt aus zu sehen war, zudem ermöglicht das Modell zifferblattseitig einen freien Blick auf den Tourbillonmechanismus, der bei Patek Philippe traditionsgemäß sonst nur durch den Saphirglasboden des Gehäuses zu bewundern ist.
Doch gibt es einen weiteren Vorteil dieser Ref. 5303R-001, der über die Komplexität des Zifferblatts und ihr ästhetisches Kontrastspiel aus Rosé-, Weißgold- und Stahltönen hinausgeht: Die Ref. 5303R-001 erlaubt es dem Träger, nicht nur die Zeit zu sehen, sondern auch hören zu können. Dies geschieht dank der Minutenrepetition, einer Komplikation, die bei Patek Philippe bereits seit dem Jahr 1845 Tradition hat, als man die erste Taschenuhr mit ebendieser Komplikation fertigte. Heute wird dieser Klang übrigens bei jedem einzelnen Modell, das die Manufaktur verlässt, einer finalen Qualitätskontrolle von Patek Philippes CEO Thierry Stern unterzogen, der sie höchstpersönlich absegnet. Mit einem Listenpreis von ungefähren 748.000 Euro und einem Marktwert, der jenseits der 1,1 Mio. Euro liegen kann, handelt es sich bei dieser Ref. 5303R-001 um den teuersten Zeitmesser in Zucks Kollektion.
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Die Referenz 5960R-010
Die dritte Patek Philippe-Uhr wurde bei Mark Zuckerbergs Abstecher in die Musikwelt gesichtet, als er sich mit Rapper T-Pain zusammentat, um als Duo „Z-Pain“ eine Neuauflage des Songs „Get Low“ von 2002 aufzunehmen. Seine Interpretation widmet Zuck seiner Ehefrau Priscilla, da der Song auf der Collegeparty gespielt wurde, bei der sich die beiden vor mehr als 20 Jahren kennenlernten. Bei der Uhr, die er im Aufnahmestudio trug, handelt es sich um ein Modell der mittlerweile eingestellten Referenz 5960, die als erstes Modell von Patek Philippe einen Jahreskalender mit einem Chronographen kombinierte. Zucks Modell, die 5960R-010, wurde zwischen 2012 und 2013 produziert und präsentiert ein äußerst ästhetisches Zusammenspiel aus einem rotgoldenen Gehäuse mit einem schwarzen Zifferblatt. Ihr Marktwert liegt aktuell bei zirka 62.000 Euro.
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H. Moser & Cie.
Die Streamliner Tourbillon Skeleton
H. Moser & Cie. ist ein geschichtsträchtiges Unternehmen, das bereits im Jahr 1828 von Heinrich Moser gegründet wurde, allerdings durch die Übernahme im Jahr 2012 durch die MELB Holding einen neuen Morgen erfuhr. Unter der Leitung von CEO Edouard Meylan und seinem Bruder Bertrand Meylan, der die Holdinggesellschaft der Familie, die MELB Holding, leitet, wurde der Marke neues Leben eingehaucht. Edouard Meylan strukturierte die Marke um und modernisierte sie, sodass seitdem jedes Jahr mindestens ein neues Manufakturwerk präsentiert werden konnte. Ein besonderes Beispiel dafür ist das Manufakturkaliber HMC 814 mit einer Gangreserve von mindestens 3 Tagen, das in der Streamliner Tourbillon Skeleton verbaut ist. Das Tourbillon ist hierbei ein wichtiger Bestandteil des Uhrwerks und gilt als das bestverarbeitete Element einer Moser-Uhr. Besonders ist, dass Moser die dafür notwendigen Komponenten, wie die Hemmung, die Unruh und die Spiralfeder, nicht nur in großen Mengen selbst herstellt, sondern auch an andere Uhrenmarken liefert. Ein besonders schönes Element der Uhr stellt darüber hinaus das freigelegte Federhaus dar, das als zentrales Element eines mechanischen Uhrwerks die gespeicherte Energie an die Uhr freigibt und einen Einblick in die Mechanik bietet.
Alle Moser-Uhren, aber die Streamliner Tourbillon Skeleton mit ihrem skelettierten Zifferblatt im Besonderen, markieren eine Rückkehr zu den Wurzeln dessen, was Uhrmacherei im Grunde ausmacht, und den Versuch, es auf seine Essenz herunterzubrechen: Exklusivität nicht nur durch Preis oder Markenzeichen, sondern durch die Feinheit der Ausführung und die Tiefe des Handwerks – bei Moser eben auf das Wesentlichste beschränkt. Die Streamliner Tourbillon Skeleton, mit einem Listenpreis von zirka 84.000 Euro, wurde an Zuckerbergs Handgelenk entdeckt, als er mit einem Dünenbuggy durch ein Offroad-Gelände raste.
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Mark Zuckerbergs Uhren: F.P.Journe
Unabhängige Uhrmacher gewinnen in der Welt der Uhrmacherei zusehends an Bedeutung: Der besondere Reiz ihrer Kreationen liegt darin, dass freischaffenden Uhrmachern keine starren Vorgaben eines Mutterkonzerns auferlegt sind und sie das Design, den Zeitaufwand sowie die Handwerkskunst, die in ihre Stücke einfließen, größtenteils selbst bestimmen können. Einer der Uhrmacher, bei dem dieses Konzept von Hingabe zum Detail und Handarbeit zu einer sinnlichen Erfahrung wird, ist François-Paul Journe, der heute zu den Größen der modernen Uhrmacherbranche zählt und der am häufigsten den renommierten Grand Prix d’Horlogerie de Genève, auch Uhrenoscar genannt, verliehen bekam. Seine Zeitmesser entstehen in einem restaurierten Industriegebäude in der Genfer Rue de l’Arquebuse, wo er, umgeben von einer ausgewählten Gruppe an handwerklichen Spezialisten, innovative Mechanik konzipiert und gestaltet. Eine weitere Besonderheit dieser seltenen Stücke liegt in der Art und Weise, wie sie gefertigt werden: Jedes Kaliber wird vom Anfang bis zum Abschluss vom selben Uhrmacher betreut.
Zuckerberg besitzt mittlerweile insgesamt drei der Öffentlichkeit bekannten Zeitmesser des unabhängigen Uhrmachers. Ein Umstand, der die Spekulation entfachte, dass hinter dem heimlichen Käufer der im November 2024 beim Auktionshaus Phillips versteigerten F.P.Journe Tourbillon à Remontoire d’Egalité mit einem Verkaufspreis von 7.320.000 CHF niemand Geringeres als Zuckerberg selbst stünde. Bei der Uhr handelt es sich um die zweite Armbanduhr, die Journe je hergestellt hat, und die erste, die er je verkauft hat.
Mark Zuckerbergs Uhren: Die Chronometrè Souverain Havana
Als Gast des YouTube-Formats „Huge If True“ erschien Zuckerberg mit einer F.P.Journe Chronomètre Souverain Havana mit einem 40-mm-Platingehäuse. Die Uhr, so elegant wie selten, erhält ihren Namen durch ihr „Havanna“-Zifferblatt, einen warmen Braunton, der in der Uhrenbranche eine Rarität darstellt. Was der Betrachter dieser Uhr vorgeführt bekommt, ist der reinste Ausdruck des uhrmacherischen Könnens von François-Paul Journe. Eine einfache Uhr mit Handaufzug, die über eine Zeit- und Gangreservenanzeige verfügt und bei der hochkomplexe Komplikationen oder ein Tourbillon vergeblich gesucht werden. Aber lassen Sie sich nicht täuschen: F.P.Journe wäre ja nicht F.P.Journe, wenn nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere bis ins kleinste Detail veredelt wäre. Wie die meisten F.P.Journe-Uhrwerke ist auch das Kaliber 1304 aus massivem 18-karätigem Rotgold gefertigt, hat eine Frequenz von 21.600 Umdrehungen pro Minute, eine freischwingende Unruh mit variablem Trägheitsmoment, die für Präzision und Stoßfestigkeit sorgt, und ist mit Perlage, Anglage und Côte de Genève veredelt. Ihr Marktwert beträgt zirka 85.000 Euro.
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F.P.Journe Centigraphe Sport Aluminium
Die lineSport-Kollektion ist der Legende nach aus dem Wunsch eines Kunden geboren, der sich nach einer F.P.Journe sehnte, die er auch bei seinem nächsten Marathon tragen könnte. Das Ergebnis war der allererste Centigraphe Sport, der komplett aus Aluminium gefertigt wurde. Doch F.P.Journe machte bei dem Materialwechsel nicht nur beim Gehäuse halt, sondern fertigte auch das Uhrwerk aus Aluminium. Insgesamt sorgen diese Attribute dafür, dass die Uhr unter 55 Gramm wiegt – und das inklusive des Armbands. Auch Mark Zuckerberg trug eine dieser Uhren, als er auf der Meta-Connect-Konferenz über Künstliche Intelligenz sprach. Die Uhr verfügt neben Kautschukeinsätzen, die an den Enden der einzelnen Glieder des Armbands befestigt sind, auch über Kautschukeinlässe an den Seiten des Gehäuses und an der Titankrone, um die Uhr wirksam vor Stößen zu schützen. Auf dem Zifferblatt sind drei Hilfszifferblätter zu sehen, mit denen sich Zeitintervalle von Hundertstelsekunden, 20 Sekunden und 10 Minuten messen lassen.
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Die F.P.Journe FFC
Die Geschichte der nächsten Uhr, die zu Zuckerbergs Kollektion zählt, soll sich ähnlich zugetragen haben: Alles begann im Jahr 2009 mit Mrs. Eleanor Coppola, der Ehefrau von Francis Ford Coppola, die ihrem berühmten Ehemann und Regisseur die Chronomètre à Résonance schenkte. Begeistert von dieser außergewöhnlichen Uhr lud Coppola den Schöpfer des Zeitmessers zu einem Treffen auf sein Weingut „Inglenook“ im Napa Valley ein. Dieses Treffen fand schließlich im Jahr 2012 statt. Dort konfrontierte Francis Ford Coppola Journe mit einer besonderen Frage: Ob es jemals einen Uhrmacher gegeben habe, der eine Uhr entwerfen konnte, bei der die Stunden so angezeigt werden, wie es die Alten taten – indem sie sie an ihren Fingern abzählten. Noch im selben Jahr begann Journe mit der Entwicklung eines Zeitmessers, der diese Form der Zeitanzeige ermöglichte. Das Ergebnis war die F.P.Journe FFC Blue, ein Einzelstück aus der renommierten Manufaktur. Diese Uhr, mit einer blauen Hand auf dem Zifferblatt, wurde auf der Only-Watch-Auktion zu einem Preis von 4,5 Millionen Euro verkauft. Dieses Werk legte den Grundstein für eine Kleinserie, die von diesem Einzelstück inspiriert wurde und die Zeit mithilfe von fünf Fingern anzeigte. In einer Folge von Joe Rogans Podcast wurde deutlich, dass Mark Zuckerberg zu den glücklichen Besitzern eines dieser außergewöhnlichen Exemplare gehört. Diese Uhren werden in einer streng limitierten Auflage gefertigt und sollen eine jährliche Produktion von nur 15 Stück nicht überschreiten. Ihr Marktwert liegt derzeit bei zirka 874.000 Euro (ohne Steuern).
De Bethune
Starry Varius
Am 10. September 2024 hat Mark Zuckerberg im Chase Center etwas Ungewöhnliches getan: In einem Live-Gespräch vor 6.000 Menschen redete er über die Unternehmensstrategie von Meta, schwelgte in Geschichten aus der frühen Facebook-Zeit und teilte seine Gedanken über die Zukunft von KI, VR und AR. Die Uhr, die dabei an Zucks Handgelenk zu sehen war, eine De Bethune Starry Varius aus der DB25-Kollektion, ist ebenso ungewöhnlich. De Bethune, die unabhängige Uhrenmarke, die seit 2021 zum amerikanischen Uhrenhändler The 1916 Company (früher Watchbox, Govberg Jewelers) gehört, fügt ihrer Starry Varius einen silberfarbenen Stunden- und Minutenring ebenso in das Zifferblatt ein wie die polierten Roségold-Indizes, in dessen Mittelpunkt ein blaues Zentrum steht, das die Milchstraße zitiert.
Die Fertigung dieses zentralen Motivs des Zifferblatts beginnt mit einer rohen Titanplatte, die zunächst auf Spiegelglanz poliert, lackiert und schließlich einem Bläuvorgang unterzogen wird, der der Uhr ihre Tiefe verleiht. Nachdem Löcher in das Zifferblatt gebohrt und die Sterne eingefügt wurden, besteht der letzte Schritt daraus, den Schleier der Milchstraße auf das Zifferblatt aufzutragen und durch Blattgold sowie eine Lasergravur letztendlich auch zu erzielen. Mit etwa 20 hergestellten Modellen pro Jahr ist die DB25 Starry Varius so ästhetisch wie selten und hat Zuck einen Preis jenseits der 100.000 Euro gekostet.
Mark Zuckerbergs Uhren: Jaeger-LeCoultre
Master Ultra Thin Kingsman Knife
Eine weitere Uhr aus Mark Zuckerbergs Kollektion ist eine Jaeger-LeCoultre Master Ultra Thin Kingsman Knife, die als Sonderedition zur gleichnamigen Reihe der „Kingsman“-Filme im Jahr 2020 in einer Auflage von nur 100 Exemplaren erschienen ist. Die besondere Ästhetik der Uhr wird durch die Krone bestimmt, die nicht etwa an der Seite, sondern bei der 12-Uhr-Position zu finden ist. Abgerundet wird das Erscheinungsbild des 40-mm-Gehäuses mit einer Höhe von 4,25 mm von einem V-förmigen Kronenschutz, einer Hommage an die Taschenuhr Couteau des Hauses aus dem Jahr 1907. Bei ihrer Lancierung wurde die Master Ultra Thin Kingsman Knife Watch zu einem Preis von 29.000 Euro angeboten.
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Bulgari
Octo Finissimo Ultra Mark II
Die Octo Finissimo hat sich seit ihrer Vorstellung im Jahr 2014 als Galionsfigur der Bulgari-Uhrensparte etabliert und seitdem mehrere Weltrekorde aufgestellt. Mit der Octo Finissimo Ultra demonstrierte Bulgari im März 2022, wer der Sieger im Wettstreit um die flachste Uhr der Welt war, und stieß mit einer Gesamthöhe von 1,80 mm die seinerzeit flachste Uhr, die Piaget Altiplano Ultimate Concept, vom ersten Platz. Doch die Antwort eines weiteren Mitbewerbers, den niemand so wirklich auf dem Schirm hatte, kam prompt: Richard Mille durfte sich mit der RM UP-01, einer Uhr mit einer Gehäusehöhe von 1,75 mm, bereits im Juli 2022 als neuer Gewinner im Rennen um die flachste mechanische Uhr fühlen. Die neueste Kreation, für die Richard Mille einen satten Preis von 1.700.000 CHF abverlangte, unterbot Bulgari damit um 0,05 mm.
Zumindest so lange, bis Bulgari im April 2024 einen erneuten Streich präsentierte: Die Octo Finissimo Ultra Mark II unterbot die Richard Mille RM UP-01 erneut um 0,05 mm. Diese seinerzeit unerreichte Höhe wurde unter anderem durch einen Gehäuseboden aus Wolframkarbid – einem besonders harten Material aus Wolframpulver und Kohlenstoff – ermöglicht, der gleichzeitig als Grundplatte für das aus 170 Teilen bestehende Uhrwerk BVL 180 dient. Zwar wird der Rekord der weltweit flachsten mechanischen Uhr aktuell von Konstantin Chaykin, einem russischen Uhrmacher, und seiner ThinKing mit einer Höhe von 1,65 mm gehalten, doch die Faszination der Mechanik bleibt. In einem Instagram-Video sah man Zuckerberg, wie er eines der weltweit 20 Exemplare der Octo Finissimo Ultra Mark II trug. Der Preis der Octo Finissimo Ultra Mark II beläuft sich dabei auf 600.000 Euro. Oder anders ausgedrückt: 352.941,18 Euro pro Millimeter.
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Greubel Forsey
Die Hand Made 1
Mit der zuletzt bekannt gewordenen Uhr, einer Greubel Forsey Hand Made 1, deren Wert auf fast 900.000 US-Dollar geschätzt wird, sorgte Zuckerberg in den sozialen Medien für reichlich Gesprächsstoff. Diese äußerst seltene Uhr stand auch außerhalb der Uhrenszene im Mittelpunkt, als Zuckerberg bedeutende Änderungen der Richtlinien für Facebook und Instagram ankündigte: die Abschaffung der externen Faktenprüfung und die stärkere Hervorhebung politischer Inhalte. Bei der Hand Made 1 handelt es sich um eine Uhr, bei der – wie der Name schon vermuten lässt – die Handarbeit, die in sie fließt, im Vordergrund steht. Laut der Uhrenmanufaktur werden 95 % ihrer Bestandteile mit handbetriebenen Werkzeugen hergestellt. Laut dem Unternehmen verlassen jährlich nur zwei bis drei Exemplare die Werkstatt, wobei jede Uhr 6.000 Arbeitsstunden erfordert.
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Mark Zuckerbergs Uhren: Doch das ist erst der Anfang
Das Uhren-Fieber, das Mark Zuckerberg seit Anant Ambanis Hochzeit und seiner Aussage „Watches are Cool“ gepackt hat, scheint kein Ende zu nehmen. Doch trotz der Vielzahl an Uhren, die in den letzten Wochen und Monaten bekannt wurden, beweist er einen ausgeprägten Sinn für Geschmack: Statt auf Mainstream-Modelle zu setzen, wählt Mark Zuckerberg Uhren, bei denen Uhrmacherkunst, spannende Geschichten und technische Komplexität im Vordergrund stehen. Anstelle einer Royal Oak entschied er sich etwa für die weniger bekannte Code 11.59, einen Chronographen mit Tourbillon. Ein weiteres Indiz seines Geschmacks offenbarte er in einem Instagram-Post zum neuen Jahr, in dem eine extrem seltene Rolex Daytona Cosmograph Ref. 6239 – besser bekannt als „Paul Newman“ – an seinem Handgelenk zu sehen war. Diese Entscheidungen zeigen, dass Zuckerberg entweder bestens beraten wird oder sich intensiv in die Welt der Uhrmacherei eingearbeitet hat. Wir bleiben gespannt, welche Modelle er als nächstes in seine Sammlung aufnehmen wird.
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