SWISSWATCHES PATEK PHILIPPE

Die Wiedergeburt einer Ikone

Der Uhrenservice einer Patek Philippe Nautilus

Warum sie Ihre Patek Philippe zu einem autorisierten Händler bringen sollten

Auch die beste mechanische Uhr muss irgendwann zum Service

Eine mechanische Uhr wird gerne mit einem Automobil verglichen. Allerdings wird sie viel stärker als jedes Auto beansprucht. Kein Auto, nicht einmal ein Rennwagenmotor, ist so dauerhaft konstant in Bewegung wie ein mechanisches Uhrwerk. Bei mechanischen Uhrwerken kommt es mit der Zeit zum Verschleiß durch Schmutz, Abrieb und fehlende Schmierstoffe, aber auch Trageverhalten und Umwelteinflüsse setzen Uhren zu. Wie schnell dieser normale Alterungsprozess abläuft, hängt schlicht davon ab, wie häufig man die Uhr trägt, da sie dabei Wettereinflüssen wie Sonnenstrahlen, Temperaturschwankungen und mechanischen Belastungen durch die Armbewegung ausgesetzt ist.

Das Service Center von Patek Philippe in München

Eine der modernsten Werkstätten Europas

Im dritten Geschoss des Gebäudes in der renommierten Münchner Brienner Straße nahe dem Odeonsplatz arbeiten insgesamt 38 Mitarbeiter im Patek Philippe Kundenservice, darunter 19 Uhrmacher und weitere spezialisierte Handwerker.

Reinraumbedingungen

Das 310 Quadratmeter große Atelier arbeitet unter Reinraumbedingungen mit computergesteuerten Filteranlagen und einem ständigen Luftaustausch. Die Temperatur wird konstant auf 23 Grad Celsius gehalten, bei einer Luftfeuchtigkeit von 45%. Alle Mitarbeiter tragen Überschuhe und angemessene Schutzkleidung. Der Eintritt ins Atelier erfolgt nur über eine Schleuse mit Unterdruck. In der Werkstatt herrscht leichter Überdruck. So bleiben unerwünschte Partikel wie Staub und Fussel draußen. Für Profis: Die Werkstatt ist nach der ISO-Norm 8 für staubfreies Arbeiten angelegt.

Über 2.200 Serviceleistungen jährlich

Das Atelier nimmt pro Jahr über 2200 Serviceleistungen an Uhren vor, davon rund die Hälfte aus anderen europäischen Ländern. Darunter befinden sich auch Uhren aus der Kollektion der Grandes Complications wie Minutenrepetitionen und Tourbillons sowie Restaurationen von vor 1972 gefertigten Vintage-Uhren. Diese leitet man direkt in die Manufaktur nach Genf weiter.

Restaurierungen historischer Modelle erfolgen ausschliesslich in Genf

Im Gegensatz zu den meisten Service-Aufträgen, finden Restaurierungen von Vintage-Uhren in Genf statt. Dort ist das oberste Ziel bei jeder Restaurierung, den Originalzustand des Zeitmessers in technischer und ästhetischer Hinsicht zu bewahren. Wegen der Komplexität, der Seltenheit des Objektes und der geforderten Fertigkeiten der Uhrmacherkunst kann ein Restaurierungsprozess bis zu zwei Jahren dauern. Minutenrepetitionen, Tourbillons und andere seltene Grandes-Complications-Uhren werden in derselben Abteilung gewartet, in der sie gefertigt wurden.

Wo kann ich meine Patek Philippe zum Service bringen?

Ihr Patek Philippe Konzessionär in Deutschland

Augsburg
Hörl
Berlin(2)
Bucherer – Patek Philippe Boutique
Wempe
Dortmund
Rüschenbeck
Düsseldorf(2)
Rüschenbeck – Patek Philippe Boutique
Blome Uhren
Frankfurt(2)
Wempe – Patek Philippe Boutique
Wempe
Hamburg(2)
Wempe – Patek Philippe Boutique
Mahlberg
Keitum / Sylt
Krause – Patek Philippe Boutique
Köln(2)
Gadebusch
Wempe
Mülheim an der Ruhr
Laerbusch
München(2)
Bucherer – Patek Philippe Boutique
Wempe
Münster
Oeding-Erdel
Oberstaufen
Hollfelder
Stuttgart
Kutter
Ulm
Scheuble
Wiesbaden
Oberleitner
Kitzbühel
Rüschenbeck

Ein Grossteil der Uhren wird in München repariert

Fast jede Patek Phillippe kann in München repariert werden. Lediglich Uhren aus der Zeit vor 1972 und sehr seltene Exemplare wie Tourbillons oder Minutenrepetitionen werden direkt zu den Ateliers nach Genf geschickt. Auch sehr aufwendige galvanische Prozesse werden nicht in München durchgeführt. Übrigens: Uhrwerk und Gehäuse gehen getrennt in Revision. Uhrwerke werden in der Uhrenwerkstatt und Gehäuse in der Gehäusetechnik gereinigt. Am Ende steht eine sehr strenge Qualitätskontrolle an.

Generell gilt: Ihre Patek Philippe sollte regelmässig zum Service

Die aktuellen Modelle von Patek Philippe werden mit einer Garantie von fünf Jahren ausgeliefert, danach wird ein erster Service empfohlen. Um im Vergleich mit dem Automobil zu bleiben: Beim Service einer mechanischen Uhr wird nicht einfach nur ein Ölwechsel durchgeführt. Uhrenservice bedeutet bei Patek Philippe: Die Uhr wird bis ins kleinste Einzelteil zerlegt, alle Teile werden überprüft, gereinigt und im Schadensfall ersetzt. Danach baut ein Meisteruhrmacher die Uhr wieder zusammen. Ein Uhrenservice umfasst daher immer die ganze Uhr und nicht wie beim Automobil nur wenige Teile.

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Warum man seine wertvolle Patek Philippe direkt seinem autorisierten Fachhändler zum Service geben sollte

Man sollte sich immer für eine fachgerechte Wartung entscheiden. Dazu wendet man sich am besten an seinen Konzessionär.

Wie lange dauert die Wartung einer Patek Philippe?

Die komplette Wartung einer Patek Philippe Uhr kann 6 bis 10 Wochen dauern. Die Zeitspanne ist abhängig vom Modell, der Komplexität des Uhrwerks und der Anzahl der zur Durchführung erforderlichen Spezialisten.

Was kostet die Wartung einer Patek Philippe?

Die Preise variieren je nach Referenz. Patek Philippe hat dabei das gesamte Prozedere des Kostenvoranschlags zum Vorteil des Kunden vereinfacht: Der Kunde bringt seine Uhr zu einem Konzessionär von Patek Philippe. Nach der Identifikation des Modells erstellt der Konzessionär noch vor Ort einen Kostenvoranschlag für die Reparatur.

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Immediate Estimate:
Kostensicherheit bei Patek Philippe

Diese Vorgehensweise nennt Patek Philippe „Immediate Estimate“. Mithilfe des Immediate Estimate wird dem Kunden bereits bei der Abgabe seiner Uhr der Umfang und die Kosten für den Service mitgeteilt. Der Kunde kann die anstehenden Arbeiten und den Kostenvoranschlag direkt vor Ort bestätigen. Stimmt der Kunde dem Kostenvoranschlag zu, sendet der Konzessionär die Uhr zum Service-Center nach München. Sie findet sofort Aufnahme in den ‘Flow’ des Reparaturvorgangs.

Die zu reparierenden Uhren werden von den Konzessionären an das Patek Philippe Service-Center in München weitergeleitet, denn Konzessionäre dürfen in Deutschland nur kleinere Arbeiten durchführen wie Batteriewechsel bei den Quarzuhren, Bandanpassungen oder einen Wasserdichtigkeitstest. Bei Nicht-Konzessionären ist das nicht der Fall. Ein Beispiel: So bekommt nur ein autorisiertes Service-Center von Patek Philippe einen speziellen Winkelheber, der für den Kronenaufzug und damit das Einstellen der Zeit zuständig ist. Ein Nicht-Konzessionär baut ihn sich vielleicht selbst. Die Uhrmacher von Patek Philippe haben schon abenteuerliches erlebt. Pro Jahr erhält das Patek Philippe Service-Center in München mehrere Uhren, die in einem äußerst schlecht gewarteten Zustand sind.

Fehler bei der unsachgemäßen Wartung von Patek Philippe Armbanduhren

Was kann passieren, wenn eine mechanische Uhr jahrelang nicht gewartet wird?

Wenn man den Intervall-Service nicht einhält, ist das von außen oft nicht sofort sichtbar. Denn auch mechanische Uhren haben gewisse Reserven. So kann eine Uhr eine Zeit lang ohne die erforderlichen Schmierstoffe weiterlaufen, aber dann müssen bei einer Wartung später umso mehr Teile ersetzt werden – ähnlich wie bei einem Motorschaden beim Auto.

Das kann passieren, wenn eine Patek Philippe zu lange nicht gewartet wird!

Auch kapitale Schäden hat die Patek Philippe Werkstatt in München schon erlebt. Wenn Uhren viele Jahre lang nicht gewartet werden, kann es am Ende viel teurer werden, als seine Uhr rechtzeitig zum Konzessionär zu bringen. Dabei können sich die Schäden summieren, je nachdem über wie viele Zusatzfunktionen oder Komplikationen eine mechanische Armbanduhr verfügt.

 

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Durch Fremdeingriff wurden die Zeiger verkratzt

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Anstelle einer Stoßsicherungsfeder über dem Unruhlager wurde Klebeband verwendet

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Bei diesem Beispiel wurde die Stoßsicherung anstelle der originalen Feder mit einem Klebstofftropfen fixiert

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Beim Einstellen der Sperrklinkenfede wurde durch einen Fremdeingriff die
Grundplatine verkratzt und beschädigt

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Verrostete Teile in einem Chronographenwerk können im Atelier in München problemlos ersetzt werden

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Hier fehlt die Stoßsicherungsfeder und das Unruhlager wurde festgeklebt

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Der Winkelhebel von Patek Philippe im Originalzustand

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Diese Winkelhebelfeder wurde selbst angefertigt, offensichtlich aus Mangel an originalen Ersatzteilen

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Bei diesem Rostschaden wurde die Rhodinierung unsachgemäß bis auf das Messing darunter abgekratzt

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Wartungsintervall nicht eingehalten: Der Verschleiß auf der Federhausbrücke ist groß. Unter dem Kronrad wurde die Rhodiumschicht schon abegtragen, so dass keine Schmierung mehr gegeben ist.

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Der Unruhzapfen ist verschlissen und mangels Schmierung trocken gelaufen.
Zum Vergleich: ein verschlissener Zapfen neben einem, der in Ordnung ist.

Der Service einer Patek Philippe

Am Beispiel der Referenz 5811/1G-001

Nautilus Ref. 5811/1G-001 im Detail

Vertraut, doch in vielem anders

Vertraut, doch in vielem anders

Etwas größer, deutlich massiver, und sicherlich um einiges strahlender. Die Neulancierung der Nautilus und der Nachfolger der 5711 waren die vermutlich meistdiskutierten Neuvorstellungen des Jahres 2022. Thierry Stern, Präsident von Patek Philippe, stellte damals gleich drei neue Nautilus-Referenzen vor, von denen die 5811 natürlich die Entscheidende war. Dass man sich bei Patek Philippe dazu entschieden hat, diese Referenz in Weißgold vorzustellen, ist natürlich alles andere als Zufall, wie wir bei Swisswatches ausführlich zur Lancierung beschrieben haben.

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Die Ikone in Weissgold

Die Ikone in Weissgold

Von 2006 bis 2021 war das Vorgängermodell Nautilus mit der Referenz 5711 eines der begehrtesten Uhrenmodelle der Welt. Sie war in verschiedenen Versionen aus Stahl und auch in einer Version aus Roségold (ab 2015) erhältlich. Patek Philippe startete 2022 ein neues Kapitel in der Geschichte der Ikone mit einer Neuauflage in Weißgold mit einem blauen Zifferblatt mit Sonnenschliff-Dekor und Schwarz- Verlauf am Rand.

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Größerer Durchmesser

Größerer Durchmesser

Im Durchmesser etwas größer als bei der Referenz 5711 (41 mm gegenüber 40 mm) ist das blaue Zifferblatt mit Schwarz-Verlauf mit aufgesetzten Indexen und abgerundeten Stabzeigern aus Weißgold mit weißer Leuchtbeschichtung versehen. Die Datumsscheibe mit Fenster bei 3 Uhr wird durch einen aufgesetzten Rahmen aus Weißgold hervorgehoben. Die Typografie der Datumszahlen ist die gleiche wie bei der Sonderedition zum 40-jährigen Jubiläum der Nautilus aus dem Jahr 2016.

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Einzigartiger Tragekomfort

Einzigartiger Tragekomfort

Kenner sehen sofort: Der warme weißgoldene Glanz hebt sich doch deutlich vom stählernen Erscheinungsbild der Vorgänger-Referenz 5711 ab. So klein und dezent der Größensprung von einem Millimeter Durchmesser auch klingen mag, so offensichtlich wird er am Handgelenk. Das Tragegefühl am Handgelenk ist einzigartig. Es sind wie so oft bei Patek Philippe gerade die kleinen Details, die in Summe einen großen Unterschied machen.

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Technische Besonderheiten

Das zweiteilige Gehäuse

Das zweiteilige Gehäuse (Mittelteil/Boden und Lünette) – eine Hommage an das Nautilus-Originalmodell von 1976 – wurde mit einem neuen, patentierten Kippsystem ausgestattet, mit dem die Aufzugswelle auf der Zifferblattseite ohne Zugang durch den Boden herausgezogen werden kann. Eine Vorrichtung, die das vorherige System mit geteilter Aufzugswelle ersetzt.

Patentierte Faltschliesse

Die 5811 bekam erstmals eine neue patentierte Faltschließe. Das Armband aus Weißgold mit der patentierten Patek Philippe Faltschließe mit vier voneinander unabhängigen Rasten lässt sich einfach um 2 bis 4 mm verlängern und sorgt so für einen größeren Komfort im Alltag.

Auf die Sekunde genau einstellbar

Angetrieben wird die Nautilus vom bewährten Kaliber 26-330 S C, welches seinen Dienst bereits ab dem Jahr 2019 in den letzten Modellen der 5711 verrichtete, und das auch in der Aquanaut 5167 oder der neuen Calatrava 5226 verbaut wird. Es ist der Nachfolger des Kalibers 324, besteht aus 212 Teilen und hat einen Durchmesser von gerade einmal 27 Millimetern. Es passt somit ohne Probleme in das 41 Millimeter große Weißgoldgehäuse mit Saphirglasboden. Das Gehäuse ist bis zu 30 Meter wasserdicht. Dank Sekundenstopp lässt sich die Uhrzeit auf die Sekunde genau einstellen.

Nautilus Ref. 5811/1G-001

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Der Ablauf einer Wartung

Registrieren und Archivieren

Wenn die Uhr zur Wartung oder Reparatur bei Patek Philippe eintrifft, dauert die Bearbeitung zirka sechs bis zehn Wochen, je nach Modell, Alter und Komplikationen. Als Erstes wird die Uhr registriert und die Wartungsgeschichte anhand des internationalen Kundenarchivs oder, falls erforderlich, eines historischen Archivs von Patek Philippe nachvollzogen.


Aufwendige Fotodokumentation

Um den aktuellen Zustand der Uhr zu dokumentieren, wird sie fotografiert; anschließend kommt sie in die Werkstatt. Dort wird sie von einem Uhrmacher untersucht und der Umfang der Wartung oder Reparatur bestimmt. Der Uhrmacher prüft die Ganggenauigkeit der kompletten Uhr und nimmt anschließend das Uhrwerk aus dem Gehäuse. Danach kommt das Gehäuse zu den Spezialisten für Gehäuse und Armbänder. Sie begutachten den ästhetischen Zustand. Jeder Eigentümer entscheidet selbst, in welchen Zustand sein Gehäuse und das dazugehörige Armband bei einem Service gebracht werden sollen.

Zerlegen und Reinigen des Uhrwerkes

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Das Uhrwerk der Nautilus Ref. 5811 wird vom Uhrmacher aus dem Gehäuse entnommen. Anschließend zerlegt er das Werk. Je nach Modell kann ein mechanisches Uhrwerk bei Patek Philippe aus 150 bis 1.366 Einzelteilen bestehen, wie beispielsweise das Werk der Grandmaster Chime, der kompliziertesten Armbanduhr aus der Kollektion.

Normalerweise benötigt der Uhrmacher für das Zerlegen des Werks rund ein bis zwei Stunden. Anschließend analysiert und überprüft er den Zustand der Einzelteile des Uhrwerks. Hierfür benötigt ein Meister-Uhrmacher jahrelange Erfahrung, ein tiefgreifendes Verständnis für Mikromechanik und Intuition.

Systematischer Tausch beanspruchter Teile

Diese sorgfältige Untersuchung aller Komponenten ist entscheidend für die ordnungsgemäße Durchführung der Wartung oder Reparatur. Besonders beanspruchte Teile, die stark im Verschleiß und Abnutzung unterliegen, werden im Zuge eines Service systematisch ausgetauscht. Anschließend werden alle Bestandteile des Uhrwerks gereinigt.

Reinigen des Uhrwerkes

Service des Uhrwerkes

Nach Abschluss des Reinigungsvorgangs beginnt der Uhrmacher mit dem Zusammensetzen der Uhr. Bei einem einfachen mechanischen Uhrwerk benötigt er üblicherweise fünf bis acht Stunden. Mehrere 100 verschiedene Arbeitsschritte sind einzuhalten, um alle Bestandteile in einer genauen Abfolge wieder an ihren jeweiligen Platz zu setzen. Feinregulierungen zwischen den einzelnen Komponenten sorgen für eine ordnungsgemäße Funktion. Ein mechanisches Uhrwerk besitzt im Allgemeinen bis zu 150 Schmierstellen. Diese müssen bei der Remontage geölt werden. Nur so ist eine ordnungsgemäße Funktion und Beständigkeit gegen Abnutzung zu gewährleisten. Um das Öl in der richtigen Menge an der exakten Stelle aufzutragen, bedarf es besonderer Fingerfertigkeiten. Die falsche Menge Öl kann zu erhöhtem Verschleiß führen und einen Schaden im Uhrwerk verursachen.

Überprüfung der Ganggenauigkeit nach den Kriterien des Patek-Philippe-Siegels

Die Ganggenauigkeit des Uhrwerks wird in sechs verschiedenen Positionen geprüft. Sie entsprechen den gängigen Positionen einer Uhr und den strengen Kriterien des Patek Philippe Siegels. Zum Schluss setzt der Uhrmacher das Zifferblatt auf das Uhrwerk, prüft das Zusammenwirken der beweglichen Teile und den Abstand zwischen Zifferblatt und Zeigerwerk. Dann werden die Zeiger befestigt und der Uhrmacher prüft die Funktionsfähigkeit.

Polieren des Gehäuses und Armbandes

55 Finissierungsschritte von Hand

Das unverwechselbare Design der Nautilus von Gérald Genta prägen bis heute abwechselnd satinierte und polierte Finissierungen an Lünette, Gehäuse und Armband. Für jede Uhr sind dazu 55 von Hand ausgeführte Finissierungsschritte erforderlich. Vor dem Polieren wird das Gehäuse zerlegt und gewaschen. Während des gesamten Polierprozesses wird das Gehäuse drei bis viermal gewaschen – je nach Goldschmiede-, Polier- und Rhodinierarbeiten. Der Waschzyklus ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Poliervorgangs. Er reinigt die Teile und entfernt alle Rückstände.

Gehäuse- und Armbandpolitur nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch

Die Politur des Gehäuses und des Metallbandes erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch des Eigentümers. Denn Spuren sowie auch Kratzer gehören oft zum Charakter einer Uhr und besitzen für den Träger emotionalen Wert. Beim traditionellen Polieren kommen mit Schleifpaste beschichtete Schleifscheiben zum Einsatz. Je nach gewünschtem Effekt besteht die Scheibe aus Gewebe, Filz, natürlichem oder synthetischem Haar. Die Form der Scheibe ist an die jeweiligen Arbeiten angepasst, die vorzunehmen sind.

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Jahrelange Erfahrung beim Polieren von Hand

Das Polieren ist Handarbeit und erfordert je nach Material mehr oder weniger Druck. Gerade bei der Nautilus ist der Politurvorgang extrem zeitaufwendig. Jahrelange Erfahrung ist für das Beherrschen der Poliertechnik nötig. Beim Satinieren werden Schleifscheiben verwendet. Sie sind mit sehr fein gekörntem Sandpapier bedeckt. Dieses Verfahren kommt vor allem beim Aufarbeiten von Gehäuseböden zum Einsatz.

Montieren des Gehäuses

Nach dem Polieren wird das Glas je nach Modell in das Gehäuse eingeklebt. Anschließend kommt es in eine Polymerisationskammer, um den Klebstoff zu verfestigen. Nach dem sorgfältigen Entfernen von überschüssigem Klebstoff kommt das Gehäuse zum Aushärten erneut in die Polymerisationskammer.

Neue Dichtungen werden eingesetzt. Der Gehäuseboden und die Krone werden wieder montiert. Wasserdichte Uhren werden auf ihre Wasserdichtheit geprüft. Zum Abschluss wird eine optische Kontrolle vorgenommen, bevor das Gehäuse wieder an den Uhrmacher zurückgeht.

Einschalen des Uhrwerkes

Die Endmontage erfolgt in einer sauberen, staubfreien Umgebung. Vor dem Einbau des Uhrwerks wird das Innere der Gehäuseoberfläche gereinigt. Der Uhrmacher setzt die Krone wieder ein und bringt sie in die richtige Position. Eine kleine Menge Silikon verbessert die Funktionsweise der Krone.

Entfernung von Feuchtigkeit durch Erwärmung der Uhr

Letzte Partikelreste werden vom Gehäuse entfernt, das nun teilweise geschlossen wird. Die Uhr wird leicht erwärmt, um Feuchtigkeit zu entfernen, die sich eventuell angesammelt hat. Danach wird der Gehäuseboden endgültig geschlossen. Nach einer weiteren Prüfung der Ganggenauigkeit wird die Uhr zur letzten Station der Qualitätskontrolle gebracht.

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Die Qualitätskontrolle testet und bestätigt die zuvor von jedem Spezialisten vorgenommenen Arbeiten an der Nautilus Ref. 5811/1G-001. Der abschließende Kontrollvorgang dauert bis zu 14 Arbeitstage. Geprüft werden alle Funktionen: Aufzug der Automatik, Gangreserve, Ganggenauigkeit, Wasserdichtigkeit und Ästhetik. Der Automatik-Geschwindigkeitstest überprüft die Aufzugsleistung eines automatischen Uhrwerks innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne.

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Die Kriterien des Patek-Philippe-Siegels gelten auch im Service. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser nach dem Patek-Philippe-Siegel strengsten Prüfungen der Schweizer Uhrenindustrie wird die Uhr einer letzten ästhetischen Begutachtung unterzogen. Die Funktionen werden ein letztes Mal geprüft und die Uhrzeit eingestellt. Nach dem Montieren des Armbands wird die Uhr in eine Vakuumverpackung eingeschweißt und ist bereit für die Rücksendung.

So aufwendig ist die Uhrmacherausbildung bei Patek Philippe

4-6 Wochen: Einführungskurs

4-6 Wochen: Einführungskurs

Die bereits ausgebildeten Uhrmacher dürfen danach an Dreizeigeruhren mit Handaufzug, Automatikaufzug oder Quarzmodellen arbeiten.

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2-3 Jahre: kleine Komplikationen

2-3 Jahre: kleine Komplikationen

Nach zwei bis drei Jahren folgt eine weitere Schulung für kleine Komplikationen, wie Jahreskalender, Mondphasen, Traveltime und Weltzeituhren.

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Nach 6 Jahren: Große Komplikationen

Nach 6 Jahren: Große Komplikationen

Es folgen die Schulungen für das Advanced Level mit ewigem Kalender, Chronographen und die Kombination mit beiden Komplikationen.

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Erst nach 15 Jahren ist das Advanced Level vollständig abgeschlossen.

Erst nach 15 Jahren ist das Advanced Level vollständig abgeschlossen.

In dieser Phase haben die Uhrmacher nicht nur umfangreiche Kenntnisse in kleinen und großen Komplikationen erworben, sondern auch die Fähigkeit entwickelt, hochkomplexe Uhren mit meisterhaftem Können zu gestalten und zu warten. Diese außergewöhnlichen Zeitmesser werden zur Wartung in die Genfer Manufaktur von Patek Philippe übergeben, wo sie mit höchster Präzision und Hingabe gepflegt werden. Dies umfasst den Umgang mit seltenen Komplikationen und das Meistern der höchsten Herausforderungen im Uhrmacherhandwerk.

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